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Dänemark oben auf – Deutschland deutlich gesteigert
Bei der diesjährigen Handball Weltmeisterschaft in Schweden und Polen triumphiert mit Dänemark der Titelverteidiger aber auch das DHB-Team steigert sich im Vergleich zur Weltmeisterschaft 2021. Doch nicht nur auf dem Feld wurden Rekorde gebrochen, auch die Einschaltquoten erreichten neue Höhen.
(Stockholm.) „Ich fasse das nicht“, lies der dänische Nationaltrainer Jacobsen nach dem Finalsieg seines Teams gegenüber dem dänischem Radiosender DR verlauten und ergänzte „Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn man gerade wieder Weltmeister geworden ist. Ich bin natürlich megastolz. Wir haben ein phantastisches Turnier gespielt Das war ein phantastisches Handballspiel.“ Die Sprachlosigkeit des ehemaligen Bundesliga-Trainers ist vor allem dadurch zu erklären, dass Dänemark als erste Handballnation der Geschichte nach 2019 und 2021 in diesem Jahr zum dritten Mal in Folge Weltmeister wurde und somit einen Rekord aufstellt, der für andere Nationen in Zukunft schwer zu knacken sein dürfte.
Gidsel MVP – Lauge und Pytlick als Finalhelden
Mit einer Wurfquote von 75% und 60 Toren in neun Spielen war Mathias Gidsel nicht nur einer der entscheidenden Faktoren bei Dänemarks wiederholtem Turniererfolg sondern auch der Top-Torschütze des Turniers. Diese Leistungen brachten dem wurfgewaltigen Linkshänder neben dem WM-Pokal auch den Titel als besten Spieler des Turniers ein, was seine Position als einer der besten Spieler der Welt weiter bekräftigt. Beim 34:29 Finalsieg gegen Frankreich spielten sich allerdings zwei seiner Teamkollegen in den Vordergrund. Rasmus Lauge und Simon Pytlick waren mit zehn und neun Toren die beiden besten Schützen Dänemarks und stachen somit auch die sechs Treffer des französischen Superstars Nedim Remili aus. „Das ist der Wahnsinn, der Traum eines Jungen“, antworte Pytlick in einem Interview emotional, welcher mit seinen Leistungen und der Berufung in die Mannschaft des Turniers wohl endgültig seinen internationalen Durchbruch erzielte.
Deutschland steigert sich und wird guter Fünfter
Auch das DHB-Team kann auf eine durchaus erfolgreiche Weltmeisterschaft zurückblicken. Nachdem man 2021 nur einen enttäuschenden zwölften Platz belegte, kam man in diesem Jahr der Weltspitze und dem Halbfinale deutlich näher und erreichte Platz fünf. Nach Siegen gegen Katar, Serbien und Algerien erreichte man zunächst ohne Punktverlust die Hauptrunde und konnte auch Argentinien und die Niederlande besiegen, bevor sich das DHB-Team nach fünf Siegen in Folge gegen Norwegen geschlagen geben musste. Als Gruppen Zweiter der Hauptrunde lebte der Traum vom Halbfinale noch, allerdings verlor das deutsche Team nach einer zunächst ausgeglichenen ersten Halbzeit (16:16) mit 35:28 gegen den späteren Finalisten Frankreich. In den beiden darauffolgenden Spielen fing sich die Mannschaft jedoch wieder und besiegte zunächst Ägypten in einem Krimi, welcher bis in die Verlängerung ging und revanchierte sich im Spiel um Platz 5 an Norwegen mit einem 28:24 Erfolg.
Knorr und Wolff als zentrale Leistungsträger
Zwei der wichtigsten Personalien im deutschen Kader sollten der routinierte Torhüter Andreas Wolff und der 22-jährige Youngstar Juri Knorr werden. Wolff schaffte es als bester Torhüter in die Mannschaft des Turniers und zeichnete sich durch 37% gehaltene Bälle aus. Knorr wiederum wurde als „Best Young Player“ ausgezeichnet und war mit 53 Toren bereits der drittbeste Torschütze der WM.
Einschaltquoten bestätigen den Erfolg
Die Übertragung des Viertelfinals gegen Frankreich brach mit unglaublichen 7,49 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 26,5% den bisherigen Rekord einer Handballspielübertragung und unterstreicht so das erfolgreiche abschneiden des DHB-Teams. Diese Zahlen geben auch mit Ausblick auf die kommende Heim-EM 2024 Hoffnung. Bei dieser soll bereits der nächste Rekord gebrochen werden, indem beim Auftaktspiel in Düsseldorf vor über 50.000 Fans gespielt werden soll. Aktuell sollen bereits über 30.000 Karten verkauft worden sein. „Das Ziel bei der Heim-EM muss sein, den nächsten Schritt zu gehen und unter die ersten vier zu kommen“, so DHB-Präsident Andreas Michelmann in einer Pressemitteilung des DHB. Das klare Ziel für die kommenden Jahre steht damit bereits fest und auch die sportlichen Erfolge sehen nach einer vielversprechenden Zukunft aus.
Ein Nachrichtenbericht von Niklas Senger (Studiengang: Sportjournalismus und Sportmarketing BA-SJ-22-H-V)
Quellen:
https://www.kicker.de/wolff-steht-im-all-star-team-knorr-ist-bester-jungprofi-935126/artikel
https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-29-148890.html
Schlagworte: Deutscher Handballbund, Weltmeisterschaft