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Déjà-vu Geisterspiele: Der FC kämpft um seine Fans

Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte mit den jeweiligen Ministerpräsidenten auf seinem Corona-Gipfel einen erneuten bundesweiten Ausschluss der Fans festgelegt. Nachdem Bundesländer wie Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein eigene Modelle angekündigt haben, kämpfen auch die Verantwortlichen aus der Domstadt gegen die Geisterspiele.

Veröffentlicht am 04. Januar 2022 von

(Köln.) Beim 1.FC Köln könnte es sportlich kaum besser laufen.  Mit insgesamt 25 Punkten aus 17 Spielen steht man auf einem soliden achten Tabellenplatz und hat auch noch die europäischen Plätze in Aussicht. Man könnte also denken, dass nach dem turbulenten letzten Jahr Ruhe am Geißbockheim eingekehrt ist. Wäre da nicht wieder die Corona-Pandemie?

Sorgenvoller Start ins neue Jahr

Nachdem der FC kurz vor Weihnachten in einer Pressemitteilung verkündete, dass Geschäftsführer Alexander Wehrle zum Ligakonkurrenten VfB Stuttgart wechselt, sorgten allerdings auch die Corona-Beschlüsse für weitere Probleme. Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete auf der Pressekonferenz am 21.Dezember: ,,Überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbare Großveranstaltungen finden spätestens ab dem 28. Dezember 2021 ohne Zuschauer statt.“

Ex-Geschäftsführer Alexander Wehrle bestätigte dem Express, dass man sich zwar einen Puffer durch eine niedrige Zuschauerkalkulation aufgebaut hat, dieser aber nach drei Geisterspielen aufgebraucht wäre. Ein Geisterspiel bedeute für die Domstädter ein Umsatzverlust von ungefähr 1,8 Millionen Euro. Ein längerer Zuschauerausschluss könnte also gravierende Folgen haben. Die Verantwortlichen erwägen erneut, das Thema Gehaltsverzicht ins Spiel zu bringen.

Der Norden und Berlin erwecken Aufruhr durch Sonderwege

Kurz nach den Beschlüssen der Bundesregierung kündigten Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin an, eigene Wege zu gehen und die Ränge nicht komplett leer zu lassen. Die Profivereine aus der Hauptstadt wie Union Berlin und Hertha BSC dürfen pünktlich zum Rückrundenstart 3.000 Fans reinlassen. Ebenso die Nordvereine wie der Hamburger SV, FC St.Pauli oder Holstein Kiel begrüßen unter der Voraussetzung eines Hygiene-Konzeptes etwa 5.000 Zuschauer.

Diese Sonderwege verursachten reichlich Unmut, sodass der FC seinen Fans versprach, noch in dieser Woche an die Landesregierung in Düsseldorf und das Gesundheitsamt Köln ranzutreten. Man möchte zumindestens seinen Dauerkarteninhabern die Möglichkeit bieten, beim Top-Spiel gegen den FC Bayern München (15.01., 15:30 Uhr) und beim DFB-Pokal Achtelfinale gegen den Hamburger SV (18.01., 18:30 Uhr) dabei zu sein.

Hoffnung auf Zuschauer zum ersten Heimspiel des Jahres

Die Verantwortlichen vom FC sind optimistisch, eine vernünftige Lösung bis zum ersten Heimspiel am 15.Januar gegen den amtierenden Deutschen Meister FC Bayern München zu finden.

Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte immerhin: ,,Die Maßnahmen können auch angepasst werden, wenn man sich im neuen Jahr erneut berät und die Corona-Situation eine Änderung zulässt.“

Bekanntlich sind Bundesliga-Stadien auch kein Hotspot für Corona-Ausbrüche. Vor fünf Wochen besuchten schließlich noch  über 50.000 Menschen das Rhein-Derby zwischen dem 1.FC Köln und Borussia Mönchengladbach. Nach dieser Großveranstaltung stiegen die Zahlen jedoch nicht überproportional an. Hinzu kommt, dass die Hospitalisierungsrate in NRW (2,54) derzeit niedriger als in Hamburg (3,24), Schleswig-Holstein (2,71) und Berlin (2,67) ist. Sogar der Bundesdurchschnitt (3,12) liegt deutlich drüber.

Zurück zum Tagesgeschäft

Die Mannschaft um Steffen Baumgart muss sich in dieser Woche auf den Rückrunden-Auftakt vorbereiten. Am Samstag geht es in die Hauptstadt zum Tabellenelften Hertha BSC (15.30 Uhr) – wo im Übrigen vor knapp 3.000 Zuschauern gespielt wird.

Veröffentlicht von: Marcel Portier, BA-SJ-17-K-VZ (Modul Sportjournalistik)

Quellenangaben

  • https://www.express.de/sport/fussball/1-fc-koeln/wehrles-letzter-millionen-kampf-doch-keine-fc-geisterspiele-83933?cb=1641290385313
  • https://www.express.de/sport/fussball/1-fc-koeln/millionen-horror-wehrle-ueber-geisterspiele-und-eine-leise-hoffnung-83247
  • https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/COVID-19-Trends/COVID-19-Trends.html?__blob=publicationFile#/home

Schlagworte: 1. Bundesliga, 1. FC Köln, 1. Fc Union Berlin, Berlin, Corona, DFB, DFL, Geisterspiele, Hamburg, Hertha BSC, Rhein Energie Stadion, Schleswig-Holstein

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Datum: 04. Januar 2022
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