Fußball
FIFA-Skandal: Blatter tritt zurück
Nach 17 Jahren Amtszeit verkündete FIFA-Präsident Sepp Blatter am Dienstagabend überraschend seinen Rücktritt. Solange noch kein Nachfolger gefunden ist übernimmt Domenico Scala, Vorsitzender der Audit- und Compliancekommission, das Amt übergangsweise. Die Neuwahlen werden frühestens im Dezember 2015, aber spätestens im März 2016 stattfinden.
(Hannover.) Die Aufregungen um den Weltfußballverband nehmen kein Ende. Erst vergangenen Mittwoch wurden sieben FIFA-Funktionäre in der Schweiz festgenommen. Die Vorwürfe: Korruption, Erpressung und Bestechung. Der Druck auf Sepp Blatter erhöhte sich von Minute zu Minute. Viele Menschen forderten sogar seinen Rücktritt, trotzdem stellte sich der 79-jährige am vergangenen Freitag erneut der Wahl als FIFA-Präsident und gewann diese im ersten Durchgang.
Doch jetzt, nach nur vier Tagen im Amt, tritt Blatter plötzlich zurück. „Ich sah mich veranlasst, zur Wiederwahl anzutreten, da ich glaubte, dies sei das Beste für die Organisation. Diese Wahl ist vorüber, aber die Herausforderungen für die FIFA sind es nicht. FIFA braucht eine tiefergreifende Revision.“, begründete Sepp Blatter seine Entscheidung. „Obwohl ich ein Mandat von den FIFA-Mitgliedern habe, glaube ich nicht, dass ich ein Mandat von der gesamten Fußballwelt habe[…]“.
Ursprünglich war der nächste FIFA-Kongress erst für den 12. und 13. Mai 2016 angesetzt. Da die Vorbereitungen auf den nun anstehenden Wahlkongress aber mindestens vier Monate dauern, werden die Nachfolge-Kandidaten frühestens Ende diesen Jahres, aber spätestens im März 2016 zur Wahl antreten können.
Nach seinem zweiminütigen Statement verließ Sepp Blatter sofort die Bühne. Scala ergänzte abschließend, er habe diesen Schritt getan „um das Vertrauen in die FIFA wiederherzustellen.“
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