Fußball
Leverkusen trifft in letzter Sekunde und sichert sich drei Punkte zum Bundesliga-Auftakt
(Mönchengladbach.) Freitagabend um 20:30 Uhr startete die Fußball Bundesliga mit dem Auftaktspiel Borussia Mönchengladbach gegen Bayer Leverkusen in die neue Saison. Der amtierende Meister ist zu Gast bei den Fohlen.
1.1 Die Aufstellungen
Im Vergleich zum ersten Pflichtspiel der Saison 2024/25 rotierte Gladbachs Cheftrainer Gerardo Seoane kaum. Nico Elvedi rückte für Fabio Chiarodia in die Startelf, der im Erstrundenspiel des DFB-Pokals mit muskulären Problemen ausgewechselt werden musste. Ansonsten vertraute er auf dieselbe Mannschaft, die in Aue den 3:1 Sieg und somit das Weiterkommen gesichert hat.
Leverkusens Xabi Alonso auf der Gegenseite wechselte häufiger in seiner Startaufstellung. Mit Jonathan Tah, Jeremy Frimpong, Alejandro Grimaldo, Ex-Gladbacher Jonas Hofmann und Florian Wirtz standen gleich fünf neue in der ersten Elf.
1.2 Starker Beginn des deutschen Meisters
Nach kurzem Herantasten zu Beginn der Partie, wo beide Mannschaften eher abwartend agierten, gelang Bayer Leverkusen in der zwölften Minute der erste Treffer der neuen Bundesliga Saison.
Nach einem fatalen Fehler von Elvedi traf die Werkself zum 1:0 durch Granit Xhaka. Der ehemalige Borusse, der heute noch von Gladbach-Fans verehrt wird, trifft das Tor mit links, spektakulär aus 20 Metern. Im Anschluss hatte Leverkusen die Überhand mit zwei Aluminiumtreffern durch Boniface (18. Minute) und Tapsoba (23. Minute).
1.3 Verbesserungen bei Borussia ohne Ertrag
Die Fohlenelf konnte etwa ab der 25. Minute ein wenig an Ballbesitz gewinnen und kam dadurch auch zu einer Großchance durch Tim Kleindienst (36. Minute). Der Borusse kam aus etwa 15 Metern zum Abschluss und konnte einen kraftvollen, platzierten Torschuss abgeben, der allerdings durch Hincapies Fußspitze knapp am Tor vorbei ging.
Kurz danach (38. Minute) konnte die Werkself jedoch das 2:0 erzielen. Diesmal durch Nationalspieler Florian Wirtz, der nach einem Abpraller von Jonas Omlin ins rechte obere Eck traf.
Die Gladbacher konnte trotzdem dranbleiben und agierten weiterhin zielstrebig, sodass Kleindienst in der 42. Minute den vermeintlichen Anschlusstreffer erzielte. Dieser wurde aber durch den Video-Assistent-Referee (VAR) aufgrund eines Fouls aberkannt. Kleindienst hatte Hincapie unmittelbar vor seinem Tor im Kampf um den Ball gefoult und am Fuß getroffen. Dementsprechend gelang Bayer Leverkusen eine 2:0-Führung zur Pause.
1.4 Leverkusen kommt besser aus der Halbzeit
Zu Beginn der zweiten Hälfte kam es zum Abbrennen von Pyrotechnik aus der Gladbacher Nordkurve, was zu einer Unterbrechung von einigen Minuten geführt hat.
Danach kam Leverkusen besser in die Partie zurück. Mit einigen Großchancen, zum Beispiel durch Jeremy Frimpong und Jonas Hofmann, konnte die Werkself beinah das Spiel mit einem dritten Tor eindeutig auf ihre Seite ziehen. Jonas Omlin konnte die Borussia allerdings erfolgreich mit zwei starken Paraden im Spiel halten.
1.5 Die Aufholjagd der Fohlenelf
Borussia Mönchengladbach erzielte plötzlich den Anschlusstreffer durch Nico Elvedi (59. Minute). Der Abwehrspieler, der massiv am ersten Gegentor der Fohlen beteiligt war, konnte nun nach einem Freistoß seine Mannschaft in dieses Duell zurückbringen. Elvedi köpfte zunächst Hradecky an, konnte aber den Nachschuss verwandeln, sodass nur noch ein Tor zum deutschen Meister fehlte.
Leverkusen spielte weiterhin akribisch nach vorn, bevor Neuzugang Tim Kleindienst den Ausgleich zum 2:2 für die Fohlen erzielte (85. Minute). Nach einem überragenden Pass von Kevin Stöger in die Schnittstelle, warf sich Kleindienst in Richtung des Balls und konnte diesen an Hradecky vorbeispitzeln. Nun waren beide Teams wieder gleich auf und Mönchengladbach erhoffte sich einen Punkt zum Auftakt.
1.6 Die brisante Schlussphase
Aufgrund der längeren Unterbrechung zu Beginn der zweiten Halbzeit, gab es im Endeffekt ganze 13 Minuten Nachspielzeit, welche sich als äußerst spektakulär herausstellen sollten.
Die Fohlen kämpften engagiert um das Unentschieden und verteidigten fleißig, doch der deutsche Meister stresste den Gegner gewaltig und setzte sich in seiner Hälfte fest. So kam Alejandro Grimaldo zu einer sehr guten Chance das Spiel für Bayer zu entscheiden (91. Minute).
1.7 Eingriff des Video-Schiedsrichters
Danach kommt es zu einer sehr umstrittenen Szene. Leverkusen ist rund um den Gladbacher Strafraum vertreten und versucht mit aller Kraft den dritten Treffer zu erzielen. Im Kampf um den Ball kommt es zu einem Duell zwischen Borussias Verteidiger Ko Itakura und des von Alonso eingewechselten Adli. Der Leverkusener kommt am rechten, unteren Strafraumeck an den Ball, dann grätscht Itakura dazwischen. Schiedsrichter Robert Schröder ist nah dran und hat uneingeschränkte Sicht auf die Situation. Er greift nicht ein und lässt das Spiel weiterlaufen.
Plötzlich schaltet sich der Videoschiedsrichter ein. Itakura soll Adli im Strafraum gefoult haben. Die Bilder sind nicht eindeutig und es ist kaum zu erkennen, ob Itakura bei seiner Grätsche zuerst den Ball trifft, oder Adli. Der Schiedsrichter entscheidet nach der Videoüberprüfung in der 101. Minute auf Elfmeter für Bayer Leverkusen. Laut Schröder habe Itakura Adli gefoult und war nicht als erster am Ball.
So tritt Florian Wirtz Jonas Omlin gegenüber, um den Strafstoß zu schießen. Zunächst hält Omlin stark, aber der Ball prallt Wirtz direkt vor die Füße, sodass er den Nachschuss zum 3:2 Sieg für Leverkusen verwandelt.
1.8 Fazit
Bayer Leverkusen kann seine Last-Minute-Stärke aus der letzten Saison beibehalten und gewinnt knapp mit 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach. Für die Werkself war es also punktetechnisch ein erfolgreicher Start in die neue Saison, aber Trainer Xabi Alonso und seine Mannschaft wollen in Zukunft sicher eine Aufholjagd des Gegners, wie an jenem Abend in Mönchengladbach unterbinden.
Für Borussia ist es enttäuschend, dass man im Endeffekt mit einer Niederlage dasteht. Gerade, weil es so spät und auch noch durch den bei Fußballfans weitestgehend unbeliebten Video-Assistenten geschehen ist. Allerdings machen die Ansätze und vor allem die Comeback-Qualität bei den Fohlen gespannt auf die nächsten Spiele.
Quellen:
https://www.kicker.de/mgladbach-gegen-leverkusen-2024-bundesliga-4936003/analyse
https://www.bundesliga.com/de/bundesliga/news/borussia-monchengladbach-bayer-04-leverkusen-1-spieltag-spielbericht-28600
https://sport.sky.de/fussball/m-gladbach-vs-leverkusen/spielbericht/512277
https://www.sport1.de/news/fussball/bundesliga/2024/08/var-wirbel-bei-leverkusen-auftakt-darum-zahlte-gladbachs-treffer-nicht
Ein Beitrag von Annika Schneider (BA-SJ-24-K-VZ) im Modul Journalistische Darstellungsformen
Schlagworte: Bayer Leverkusen, Bundesliga, erster Spieltag, Fachhochschule des Mittelstands, Fohlenelf, Werkself