(Hannover.) Kannte 1989 noch niemand den Namen „Hannover United“, so ist dieses Jahr dennoch ein Schlüsselmoment für den Bundesligisten im Rollstuhlbasketball. Joachim Rösler begann in Bad Münder mit dem Rollstuhlbasketball und entwickelte ihn über die Jahre immer weiter. Über die Regional- und Oberliga ging der Weg immer steiler nach oben, bis das erste Hindernis auftrat und fast der Aufstieg in die zweite Bundesliga gelang. Alles noch unter dem Namen der Spielvereinigung SG Oldenburg/Sündeltal.

Das große Ziel von Harald Fürup, der schon in den 1990er Jahren eine Mannschaft in der ersten Bundesliga etablieren wollte, wurde mit ihm als Trainer dann in der Saison 2010/2011 durch  die Meisterschaft in der zweiten Bundesliga erreicht: Der damit verbundene Aufstieg in die erste Bundesliga gelang und laut Rösler ist in diesem Moment „ein Traum in Erfüllung gegangen“, wie er auf der Vereinsseite zitiert wird.

Der Aufstieg als Punkt der Veränderungen

Neben einem Hallen- gab es auch einen Namenswechsel. Von dem Bisherigen Namen und der Heimspielhalle in Bad Münder wurde sich verabschiedet. Man tauschte sie gegen eine Halle in Hannover aus. Die „neue“ Mannschaft Hannover United spielte ab diesem Moment in der Bundesliga. Aus dem Team entwickelte sich eine Fahrstuhlmannschaft bis 2018 erstmalig der Klassenerhalt und der Vizepokalsieg gefeiert werden konnte. Erst ein Sieg in der Overtime, dann ein Halbfinaleinzug im DRS-Pokal. Joachim Rösler hält fest: „Das waren zwei emotionale Momente“. Der Halbfinaleinzug konnte in der heimischen Halle gefeiert werden, denn 2013 und 2020 zeigte sich der Verein als Gastgeber und trug das Final Four des DRS-Pokals aus.

Ein weiteres Gesicht des Vereins ist Martin Kluck. Nach seiner Karriere als Spieler übernahm er 2013 dann das Traineramt und stufte die Austragung als „riesige Chance für unseren Sport und unsere Stadt“ ein. Trotz Rückschlägen blieben Spielerinnen und Spieler dem Verein treu und etablierten sich in der Bundesliga, sodass Hannover United auch heute noch ein fester Teil von dieser ist.

Premiere in Europa

Viele Helfer und vier Tage arbeiten, so lässt sich die Austragung des EuroCups im Jahr 2022 festhalten. Es war aber auch eine „Auszeichnung des Verbandes, die aussagt: Die machen da eine wirklich gute Arbeit in Hannover“, so Udo Schulz, der die Mannschaft als Teammanager betreut. Hannover war der Ort der Zusammenkunft, als Teams aus Gran Canaria, Israel und Italien angereist sind. Auch 2024 steht Hannover ganz im Fokus des EuroCups, denn Anfang Februar ist Hannover United erneut der Gastgeber des Wettbewerbs und trägt den Wettbewerb in ihrer Heimhalle in Stöcken aus.

Die Mannschaft hat sich seit der letzten Austragung verändert und hat inzwischen Spielerinnen und Spieler in den Reihen, die neben dem Hannover United Trikot auch das Trikot der Nationalmannschaft bei Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder den Paralympischen Spielen überstreifen. Sie sorgten im Zusammenspiel mit ihren Mitspielern dazu, dass Hannover United 2023 mit dem EuroCup den ersten Titel zurück in die Landeshauptstadt brachten. Das Ergebnis auf der Anzeigetafel in der Türkei lautete gegen die Mannschaft Dinamo Sassari aus Italien 63:58 für die Hannoveraner. „Das Finale war eine tolle Energieleistung“, so Teammanager Schulz, der mitten im Jubel stand, als die Feier des ersten Vereinstitels begann.

Die Talente, die sich in der Vergangenheit in der zweite Mannschaft und auch bei der Nationalmannschaft entwickelt haben waren zentrale Figuren im Finale. Die Jugendarbeit und Förderung wird in Hannover großgeschrieben, sodass auch in den nächsten Jahren möglichst viele persönliche Erfolge der Spieler und diverse Highlights in der Geschichte des Vereins erreicht werden können.

Ein Beitrag von Mia Reckendorf (BA-SJ-18-H-VZ) im Modul Sportprojekte.