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Obdachlose, lieber Abstand halten! Alles nur Vorurteile oder was steckt dahinter?

Eine PR Strategie für Obdachlose entwickeln. Wir wollen Tabus brechen, Obdachlosen eine Stimme geben
und ZUHÖREN.

Veröffentlicht am 05. März 2023 von

(Hannover).

Am Mittwoch den 1.03.2023 haben wir Studierenden des Studiengangs Medienkommunikation und Journalismus im Rahmen des Moduls strategische Kommunikation eine Exkursion zur Obdachlosenhilfe in Hannover gemacht. Mit dicken Jacken und durchgefrorenen Händen warteten wir bei morgendlichen Minusgraden  am Treffpunkt gespannt auf unsere Dozentin. So ganz konnten wir uns noch nicht vorstellen, was  uns erwarten würde und in manchen von uns kam ein mulmiges Gefühl auf. Wir wurden freundlich von den beiden Herren, die sich zu einem Gespräch mit uns bereit erklärt hatten empfangen.

Zu meinem Überraschen  waren die Räumlichkeiten des Nacht Cafes der Obdachlosenhilfe Hannover äußerst sauber und ordentlich. So wurde ich schon beim ersten Eindruck vom Gegenteil meines Vorurteils überzeugt.

Wir saßen zusammen in einer Art Stuhlkreis und übernahmen die Aufgabe der Zuhörer/innen, da wir uns erstmal ein Bild von der Organisation machen wollten, um dann eventuell eine PR Strategie für die Obdachlosenhilfe beziehungsweise das Nachtcafe zu entwickeln. Während Einige von uns sich wichtige Informationen notierten, hörten die Anderen gespannt zu. Das Klima der Räumlichkeiten war sehr angenehm und schaffte eine Atmosphäre, in der man aufmerksam zu hören konnte.  Sowohl bei uns Studierenden als auch bei unserer Dozentin kamen im Laufe des Gespräches einige Fragen auf. Zum Beispiel, ob das Nachtcafe  den Obdachlosen auch eine Möglichkeit zum Schlafen bietet oder welche Unterstützungen die Obdachlosen durch die Organisation erfahren. Für uns eine Welt voller neuer Eindrücke, mit der wir bislang noch keine Berührungspunkte hatten. Uns stellte sich jedoch eine besonders wichtige Frage und zwar:“ Wie können wir nicht nur über Obdachlose berichten, sondern sie mit in unser Projekt einbeziehen, ja Ihnen eine Stimme geben?“ Wir wollen eine Strategie entwickeln, die sich nicht nur ausschließlich auf Obdachlose bezieht, wir wollen alle Gesellschaftsformen mit einbeziehen, um Wohnungslose eben nicht mehr zur Randgruppe zu machen.

Im Laufe des Gespräches lernten wir die Leiter des Nachtcafes kennen und ihre Beweggründe für das Führen der Organisation. Sie berichteten darüber, selbst mal in Schwierigkeiten gewesen zu sein und dass sie dort nie wieder hin wollen würden, weswegen sie Obdachlosen oder Menschen, die einfach nur einsam sind einen Ort schaffen, wo sie sich begegnen können, warme Mahlzeiten bekommen oder ihre Hände an einer heißen Tasse Kaffee aufwärmen können.

Unter  Anderem erfuhren wir, dass es  manchmal sehr schnell zur Obdachlosigkeit kommen kann. Wir wurden ermutigt keine Scheu vor Obdachlosen zu haben, sondern sie einfach anzusprechen und nach einem Gespräch zu fragen, denn das Schlimmste was uns passieren könnte, wäre nur dass sie es ablehnen würden ein Gespräch mit uns zu führen.  Je mehr wir erfuhren, desto mehr verloren wir unser Unbehagen und unsere Scham.  Am Ende unseres Gespräches wurden wir sogar dazu eingeladen uns selbst mal einen Überblick zu verschaffen, indem wir vorbei kommen und helfen, wenn das Cafe geöffnet hat. Einige von uns werden dieses Angebot in Zukunft sicher wahrnehmen.

Am Ende bleibt mir nur noch eins zu sagen und das ist, dass Obdachlose und Wohnungssuchende genau so Menschen mit den gleichen Bedürfnissen sind, wie wir und dass wir nicht zu schnell urteilen sollten.

Eine Kurzreportage von Kira Dressler BA MJ

 

 

 

 


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Datum: 05. März 2023
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