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Südafrika krönt sich zum Rugby-Weltmeister

Nach 12 Jahren ist Südafrika wieder an der Spitze des internationalen Rugbys. Im Finale von Yokohama setzte sich das Team von Trainer Rassie Erasmus gegen das hochfavorisierte Team aus England deutlich mit 32:12 durch. Ein gelegter Versuch in der zweiten Hälfte sollte außerdem ein weiteres Stück Rugby-Geschichte schreiben.

Veröffentlicht am 02. November 2019 von

(Yokohama.) Im Finale der Rugby Weltmeisterschaft 2019 in Japan trafen am heutigen Morgen (MEZ) mit Südafrika und England zwei ganz große Nationen des Rugbys aufeinander. Auf der einen Seite die „Springboks“ aus Südafrika, die bereits 1995 und 2007 die Weltmeisterschaft gewinnen konnten. 2007 hieß der Gegner wie in diesem Jahr auch England. Viele schlechte Erinnerungen werden die Südafrikaner an dieses Spiel wohl nicht gehabt haben, gewann man damals doch klar mit 15:6. Enger schien es wohl in diesem Jahr zu werden. Die Engländer hatten im Halbfinale die großen „All Blacks“ aus Neuseeland überraschend aus dem Weg geräumt und galten als Favorit gegen die „Springboks“. Doch es sollte anders kommen, als viele Experten es im Vorfeld vermutet hatten.

Das große Kicken

Da beide Teams für ihre überharte Spielweise bekannt waren, deutete sich ein extrem physisches Spiel an. Dieses sollte sich dann auf dem Platz auch zeigen. Es kam zu einigen langen Verletzungspausen und frühen Auswechselungen auf beiden Seiten. Spielerisch hochklassige Momente suchte man in der ersten Halbzeit vergeblich. Gerade bei ihrer Paradestandardsituation, dem „Gedränge“, zeigten sich die Engländer überraschend schwach und mittellos gegen hart kämpfende Südafrikaner. Punkte gab es nur durch „Straftritte“. In der neunten Minute brachte Handre Pollard Südafrika auf diese Weise mit 0:3 in Führung. Es dauerte bis zur 22. Minute, dann glich Owen Farrell zum 3:3 für England aus. Nur vier Minuten später brachte Pollard Südafrika wieder mit 3.6 in Front. England marschierte beim nächsten Ballbesitz bis kurz vor das Malfeld (Endzone) der Südafrikaner. Doch deren Verteidigung hielt stand, weshalb Farrell nur durch einen Kick zum 6:6 ausglich. Durch zwei weitere Straftritte von Pollard ging Südafrika vor der Pause aber wieder mit 6:12 in Führung. Mit dieser knappen Führung für die „Springboks“ ging es in die Kabine.

Makazole Mapimpi legt einen historischen Versuch für Südafrika. (Foto via gettyimages)

Mapimpis historischer „Versuch“

Auch in der zweiten Halbzeit boten sich beide Teams zunächst einen harten Kampf. Wieder gab es die Punkte nur in Form von „Straftritten“. Durch je zwei gute Versuche auf beiden Seiten führte Südafrika nach 60 Minuten mit 12:18. Was folgte geht wohl in die Geschichtsbücher des südafrikanischen Rugbys ein: Nach einem Kick in die Luft durch die Südafrikaner tauchte Makazole Mapimpi vollkommen frei vor dem englischen Malfeld auf und legte den ersten „Versuch“ in der Partie. Gleichzeitig war es der erste „Versuch“ überhaupt von einem südafrikanischen Team in einem WM Finale. Die „Springboks“ gingen somit  12:25 in Führung. England brauchte nun zwei „Versuche“ um seinerseits die Führung zu übernehmen. Aus diesem Grund warfen die „Red Roses“ ihre gesamten Kräfte in die Offensive. So entstanden in der Defensive allerdings große Lücken. Eine dieser Lücken nutzte dann der extrem schnelle südafrikanische Angreifer Chestin Colby für die Entscheidung. Colby brach durch und legte einen weiteren „Versuch“ zum 12:32. Die Partie war somit bereits in der 74. Minute entschieden. Sechs Minuten später erlöste dann der Schlusspfiff die Südafrikaner und ließ sie in einer Jubeltraube über den ersten WM Triumph seit 12 Jahren auf dem Rasen zurück.

Vincent Koch erlebt Rekordjahr 

Zum dritten Mal nach 1995 und 2007 gewinnen die Südafrikaner die Weltmeisterschaft im Rugby. Für Trainer Rassie Erasmus ist es das würdige Ende seiner Trainerlaufbahn mit den „Springboks“, bei denen er nach dem Turnier sein Traineramt niederlegt und in die Organisation des Verbandes wechselt. In diesem Turnier hat er auf jeden Fall ein großes Stück der Rugbygeschichte mit geschrieben.  So gewinnen die „Springboks“ das erste Mal seit 12 Jahren wieder eine WM, entthronen dadurch nach 8 Jahren die neuseeländische Auswahl. Außerdem legte Erasmus Team die ersten „Versuche“ überhaupt für Südafrika in einem WM Finale und gewinnt als erstes Team trotz einer Niederlage in der Gruppenphase das Turnier.

Für einen Spieler aus Südafrika ist das Jahr 2019 ein absolutes Rekordjahr: Vincent Koch. Dieser gewann 2019 mit „Sacarens“ zunächst sowohl die Englische Liga als auch den Europapokal. Mit der Nationalmannschaft gewann er außerdem das Turnier der Teams der Südhalbkugel und nun die Weltmeisterschaft. Da bleibt nur noch eins zu sagen: Gratulation. Sowohl an Koch, als auch an die ganze südafrikanische Mannschaft.

Timm Ottenberg, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-14-H-VZ, Sportlehrredaktion)

Zahlen und Daten: https://www.rugbyworldcup.com/match/final (02.11.2019)


Schlagworte: England, England Rugby, Handre Pollard, Japan 2019, Makazole Mapimpi, Owen Farrell, Rassie Erasmus, Red Roses, Rugby Weltmeisterschaft 2019, Rugby-Weltmeisterschaft, Springboks, Südafrika, Südafrika Rugby, Südafrika Weltmeister, Vincent Koch

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Datum: 02. November 2019
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