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VfB Stuttgart: Weinzierl auf Konfrontationskurs – Ascacibar gesperrt

Das Wort „Abstiegsendspiel“ fällt derzeit oft im Schwabenland – nun wieder. Vor dem wichtigen Auswärtsspiel in Augsburg mahnt VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger den Frust über die aktuelle Situation nicht nach außen zu tragen. Doch unter der Woche hatte Markus Weinzierl öffentlich über fehlenden Respekt vor seiner Arbeit beklagt.

Veröffentlicht am 19. April 2019 von

Ruhe bewahren im Abstiegskampf gilt als Heilmittel im Kampf um den Klassenerhalt. Das weiß auch Sportvorstand Thomas Hitzlsperger, der im Vorfeld der anstehenden letzten fünf Partien in der Bundesliga an alle appelliert, die es mit dem VfB Stuttgart halten. „Wir dürfen nicht anfangen, den Frust über die derzeitige Lage nach außen zu tragen. Wenn wir dies tun, sind wir auf dem falschen Weg. Ich appelliere an jeden Einzelnen, die Ruhe zu bewahren“, sagt Hitzlsperger – auch rückblickend auf die Spuckattacke des VfB-Mittelfeldspielers Santiago Ascacibar, der am vergangenen Spieltag gegen Bayer 04 Leverkusen (0:1) in der Nachspielzeit Leverkusen-Profi Kai Havertz angespuckt und Rot gesehen hatte. „Das geht natürlich nicht, was er gemacht hat. Das sind wir uns alle einig“, so Weinzierl auf der Pressekonferenz vor dem anstehenden Spieltag.  Die gleiche Meinung vertritt auch Hitzlsperger: „Er ist in Sachen Mentalität und Einstellung ein Vorbild. Er hat in dieser Situation aber ganz klar eine Grenze überschritten. Das dulden wir nicht, und wir werden diese Aktion auch intern bestrafen.“

Wer ersetzt den Argentinier?

Santiago Ascacibar wurde intern mit einer Geldstrafe bestraft, doch richtig schmerzen wird ihn wohl die Strafe des Deutschen Fußball-Bunds. Der DFB verhängte dem Argentinier unter der Woche eine Sperre von sechs Spielen. Damit ist klar, dass der 22 Jährige in dieser Saison nicht mehr für die Schwaben auflaufen wird. Es sei denn, die Stuttgarter müssen nach dem 34. Spieltag in die Relegation. Dann wäre Santiago Ascacibar für das Rückspiel wieder eine Option. Doch wer ersetzt den Argentinier bis dahin? Ohnehin haben die Stuttgarter Personalnot im zentralen Mittelfeld. Mit Gonzalo Castro, Dennis Aogo und Christian Gentner fielen zuletzt gleich drei Mittelfeldspieler verletzungsbedingt aus. Kapitän Gentner wird es bis zum Samstag wohl nicht schaffen, fit zu werden. Dagegen sind Gonzalo Castro und Dennis Aogo Alternativen für den Abstiegskrimi in Augsburg. Bei jenen Augsburgern, die unter dem neuen Cheftrainer Martin Schmidt gleich im ersten Spiel unter seiner Leitung drei Punkte bei Eintracht Frankfurt entführten und den Vorsprung auf den VfB Stuttgart auf sieben Punkte ausbauten. Doch das Tabellenbild sieht VfB-Coach Weinzierl sowieso anders. „Ich habe immer davon gesprochen, dass wir mehr auf Schalke schauen müssen. Die haben ein schwieriges Restprogramm und wir die Möglichkeit, ein Endspiel zu bekommen. Mich überrascht die Niederlage der Eintracht nicht. Wir wissen, dass wir in Augsburg gewinnen müssen, wenn wir direkt drin bleiben wollen“, sagte Markus Weinzierl.

Weinzierl fordert mehr Respekt

Mit einem lauten „Okay!“ beendete Markus Weinzierl schnell die Spieltagspressekonferenz am Mittwoch vor dem Spiel in Augsburg.  „Ich bin nicht dünnhäutig“, hatte sich der Coach kurz vorher noch gegenüber sämtlichen Medienvertretern gewährt, „ich wünsche mir einfach nur, dass die Position des Trainers mit mehr Respekt behandelt wird.“ Dabei ging es gar nicht um die sportliche Situation seiner Mannschaft, sondern um die Spuckattacke seines Schützlings Santiago Ascacibar. Die lange Sperre müssen man zwar akzeptieren, so Weinzierl. „Was mir aber im Bauch liegt, ist, wenn ich in dem Zusammenhang lesen muss. Spuckattacke – Weinzierl hat die Mannschaft nicht im Griff. Da muss ich mich wirklich fragen, was wir uns Trainer eigentlich alles gefallen lassen müssen. Bin ich Schuld, wenn ein Spieler über die Stränge schlägt und jemanden anspuckt?“, holt Weinzierl zum Rundumschlag aus. „Bin ich eigentlich an allem Schuld? Bin ich Schuld dran, dass wir vorne die Tore nicht machen  und dass wir hinten die Fehler machen?“ Vor zehn Jahren seien Trainer noch mit wesentlich mehr Respekt behandelt worden.
Weinzierl emotional, Weinzierl aufgebracht – und dass, obwohl Ruhe im Abstiegskampf laut Sportvorstand Thomas Hitzlsperger aktuell das Wichtigste für den VfB Stuttgart ist.

Ein Bericht von Luis Rewwer (BA-SJ-12-H-VZ) Sportlehrredaktion I


Schlagworte: Abstiegskampf, FC Augsburg, Fußball Bundesliga, Luis Rewwer, Markus Weinzierl, Santiago Ascacibar, Schwaben, Sport, VfB Stuttgart

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Datum: 19. April 2019
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