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3:1 in Porto – Bayer 04 zieht souverän ins Achtelfinale der UEFA Europa League ein

Bayer 04 Leverkusen gewinnt das Rückspiel des Europa League Sechszehntelfinals im Estadio do Dragao mit 3:1. Mit einem souveränen Auftritt in Porto sichert sich die Elf von Trainer Peter Bosz den Einzug ins Achtelfinale.

Veröffentlicht am 28. Februar 2020 von

(Porto.) Nach zuletzt drei Siegen in Serie und somit einer erfolgreichen englischen Woche für die Werkself, wartete in Porto das Rückspiel der Europa League Zwischenrunde. Das mit knapp über 30.000 Zuschauern gefüllte Estadio do Dragao sollte für die Portugiesen aus Porto eine Festung bleiben. Keines der bisherigen Europa League Spiele dieser Saison wurde zuhause verloren. Trotz des siegreichen Hinspiels (2:1), wollten die Rheinländern von vorne rein auf Sieg spielen und schnellstmöglich ein Tor erzielen. Das erzielte Auswärtstor bot dem FC Porto ebenfalls alle Chancen auf den Einzug ins Achtelfinale.

Bayer-Trainer Bosz änderte seine Startelf im Vergleich zur Partie gegen Augsburg auf drei Positionen. Kapitän Lars Bender rückte für Mitchell Weiser zurück ins rechte Mittelfeld. Daley Sinkgraven ersetzte Wendell im linken Mittelfeld. Beide sollten bei eigenem Ballbesitz einen offensiven Part einnehmen. Bei gegnerischem Ballbesitz sollte die Dreierkette in der Abwehr um die beiden Außenverteidiger zu einer Fünferkette ergänzt werden. Zudem agierte Kerem Demirbay anstelle von Exequiel Palacios im zentralen Mittelfeld neben Nadiem Amiri.

Aufstellungen:

FC Porto (4-2-2-2): Marchesin – Corona, Mbemba, Marcano, Alex Telles – Uribe (46. Pepe), Sergio Oliveira – Otavio, Luis Diaz (29. Nakajima) – Zé Luis (64. Soares), Marega

Bayer 04 Leverkusen (3-4-3): Hradecky – Tah, S. Bender (67. Dragovic), Tapsoba – L. Bender (46. Weiser), Demirbay, Amiri, Sinkgraven – Havertz, Alario, Diaby (83. Bailey)

 

Bayer sofort hellwach – Alario trifft erneut

Von der ersten Minute an war Porto bemüht ein frühes Tor zu schießen. Die beiden Viererketten der Portugiesen standen sehr hoch, der Doppelsturm presste bei Leverkusener Ballbesitz sofort. Ernste Gefahr kam anfangs jedoch nicht auf die Leverkusener Abwehrreihe zu. Bayer suchte anfangs oft mit hohen Bällen hinter die Abwehr den pfeilschnellen Diaby auf der linken Außenbahn. Nach zehn Minuten gelang den Gästen dann die erste Kombination in der gegnerischen Gefahrenzone – mit Erfolg. Kerem Demirbay setzte sich stark gegen Alex Telles und Matheus Uribe durch und legte zu Kai Havertz. Trotz zentraler Position und einer guten Schussmöglichkeit behielt Bayers Nummer 29 den Überblick und legte den Ball auf Lucas Alario. Wie auch im Hinspiel traf der Argentinier zum 1:0 (10.). Ebenso wie im Hinspiel wurde der Treffer vom VAR auf eine mögliche Abseitsposition überprüft.

Hitzige Partie geht in die Halbzeitpause 

Alarios Führungstreffer erhöhte Bayers Chancen aufs Achtelfinale enorm. Porto war nun gezwungen zwei Tore zu schießen, um in die Verlängerung zu kommen. Der Führungstreffer sorgte für keine Veränderungen im Spiel. Porto war bemüht, die Leverkusener Abwehrkette zu fordern, die Werkself lauerte auf weitere Kontersituationen. Besonders die drei Innenverteidiger der Gäste überzeugten mit starkem Stellungsspiel und einem präzisen Spielaufbau, wodurch die Elf von Heimtrainer Marceneiro Conceicao kaum Chancen kreieren konnte. Nach 30 Minuten gelang die Partie in eine hitzige Phase. Sowohl Ze Luis, als auch Sergio Oliveira und Uribe zogen im Zweikampf ohne Chance auf den Ball durch und kriegten die gelbe Karte (33. / 36. / 42.). Erste Anzeichen von Frust machten sich bei den Blau-Weißen bemerkbar. Bayers Kapitän Lars Bender nahm sich der Zweikampfhärte an und sah nach hartem Einsteigen gegen Portos Nakajima ebenfalls gelb (43.). Die Partie ging nach zweiminütiger Nachspielzeit in die Halbzeitpause. Die Werkself kontrollierte über weite Strecken das Spiel und ging verdient in Führung.

Erneuter Blitzstart für die Gäste

Beide Teams kamen mit einer personellen Änderung aus der Kabine. Bosz brachte Mitchell Weiser für den leicht angeschlagenen Lars Bender. Kai Havertz übernahm die Kapitänsbinde. Bei den Gastgebern ersetzte Routinier Pepe den gelb-vorbelasteten Uribe. Porto setzte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit den Gegner früh unter Druck und war gewollt, den schnellen Ausgleich zu erzielen. Die erste Chance hatten allerdings wieder die Gäste aus Leverkusen. Ein Schuss von Torschütze Lucas Alario wurde im Strafraum geblockt, sein Nachschuss flog gegen das Außennetz. Eine Minute später stellte Bayer alle Weichen für den Einzug in die nächste Runde. Nach einem Steilpass von Kerem Demirbay scheiterte Moussa Diaby an Portos Schlussmann Agustin Marchesin. Der Ball gelang im Strafraum zu Kai Havertz, der für den besser positionierten Demirbay auflegte. Der deutsche Nationalspieler zog hart ab und traf zum 2:0 (51.). Torwart Marchesin kam nicht rechtzeitig runter und konnte den etwas unpräzisen Abschluss nicht entschärfen. Somit brauchte Porto zu dem Zeitpunkt der Partie vier Tore für ein mögliches Weiterkommen, eine Verlängerung war ausgeschlossen.

Havertz trifft selbst – Marega antwortet

Die Mannschaft von Peter Bosz stellte sich auch mit dem 2:0 nicht zufrieden. Der nächste Jubelschrei der Leverkusener sollte nicht lange auf sich warten lassen. Ähnlich wie beim 2:0 rannte Diaby nach Steilpass von Havertz auf Marchesin zu und scheiterte. Der Ball prallte erneut zum jungen Franzosen. Statt kopflos draufzuschießen behielt er die Übersicht und spielte quer zu Havertz, der nur noch einschieben brauchte (58.). Havertz markierte nach zwei Vorlagen nun auch einen eigenen Treffer und war schon zu diesem Zeitpunkt der Mann des Abends. Wie bereits zuletzt gegen Augsburg, schalteten die Gäste nach dem 3:0 einen Gang zurück. Möglicherweise löste das kommende Bundesligaspiel bei RB Leipzig eine leichte Schonhaltung aus. Porto gab sich nicht auf und wurde in der 65. Minute belohnt. Diaby verteidigte nach einem Einwurf Oktavio nicht konsequent genug und ließ den Brasilianer flanken. In der Mitte setzte sich Stürmerkante Moussa Marega gegen Weiser durch und köpfte zum 1:3.

Umkämpfte Schlussphase mit Platzverweis

Bis zur 79. Spielminute passierte wenig vor beiden Toren. Die Portugiesen setzten alles daran, das Wunder greifbarer zu machen, scheiterten in den entscheidenden Situationen jedoch einmal mehr an der starken Abwehr der Gäste. Nach einer geklärten Flanke kam der zweite Ball plötzlich frei vor dem Tor vor die Füße des Torschützen zum 1:3. Marega konnte den Ball nicht verarbeiten und ließ eine dicke Chance zum möglichen Anschlusstreffer liegen (79.). Die Schlussphase der Partie war ähnlich wie in Halbzeit eins geprägt durch harte Fouls und Kampf. Porto-Trainer Conceicao bekam ebenfalls die gelbe Karte nach zu wildem Protest nach einem gegnerischen Foul (81.). Im Falle eines Weiterkommens des Tabellenzweiten der Liga NOS, wäre Conceicaio im Achtelfinal-Hinspiel gesperrt worden. Nach einer vergebenen Konterchance durch den eingewechselten Leon Bailey (84.), zog Schiedsrichter Istvan Kovacs den roten Karton. Ein hoher Ball der Gastgeber flog Richtung Jonathan Tah. Noch als der Ball in der Luft war, teilte der eingewechselte Soares einen Ellenbogenschlag gegen Tah aus und sah vollkommen gerechtfertigt die rote Karte (85.). Nach vierminütiger Nachspielzeit stand es fest: Bayer zieht nach einem starken Auftritt ins Achtelfinale der UEFA Europa League ein.

Erst Leipzig, dann Union Berlin – Glasgow wartet im Achtelfinale

Am 24. Spieltag der Fußball Bundesliga empfängt RB Leipzig die Rheinländer zum Spitzenspiel. Was eine große Herausforderung ist, bietet gleichzeitig eine Chance für die Werkself, sich gegen ein weiteres Spitzenteam durchzusetzen. Können Tapsoba und Co auch Top-Stürmer Timo Werner unter Kontrolle kriegen? Bereits drei Tage später ertönt in der BayArena die DFB-Pokal Hymne. Zu Gast werden die Eisernen aus Berlin sein.

Zudem wurden im schweizerischen Nyon die Achtelfinalpartien der Europa League ausgelost. Bayer 04 Leverkusen muss gegen die Rangers aus Glasgow ran. Ein durchaus machbares Los für die Mannschaft von Peter Bosz.

 

Tom Ediger, Sportjournalismus & Sportmarketing

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Schlagworte: Achtelfinale, Auswärtssieg, Bayer 04 Leverkusen, Europa League, FC Porto, Kai Havertz

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Datum: 28. Februar 2020
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