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Angst in der Südstadt – Fortuna Köln vor dem Spiel in Braunschweig

Nach schwachen Saisonstart steht der SC Fortuna Köln auf einen Abstiegsplatz. Nun reisen die Kölner zum „Duell der Enttäuschten“ nach Braunschweig. Gegen den Zweitligaabsteiger müssen die Fortunen punkten, um sich aus dem Tabellenkeller zu befreien.

Veröffentlicht am 24. August 2018 von

Während der 1. FC Köln und Viktoria Köln an diesem Wochenende im DFB Pokal spielen, hat die Fortuna aus der Südstadt spielfrei. Diese Pause muss die Mannschaft von Uwe Koschinat nutzen, um die Köpfe wieder frei zu bekommen. Nach einem schwachen Saisonstart steht die Fortuna derzeit auf dem 19. Tabellenplatz. Zum Ende der Saison würde diese Positionierung den Abstieg nach vier Jahren im Profifußball bedeuten. Gerade einmal drei Punkte konnten eingefahren werden. Drei der bisherigen Begegnungen gingen verloren, das Eröffnungsspiel gegen Preußen Münster sogar deutlich mit 1:4. Aus diesem Grund ist es auch nicht überraschend, dass du Fortuna mit einem Torverhältnis von -4 den zweitschlechtesten Wert in der Liga inne hat – nur die Sportfreunde aus Lotte sind noch schlechter. Dabei spielten die Fortunen in drei Spielen sogar attraktiven Fußball und waren die spielbestimmende Mannschaft. Ausgerechnet in Halle, wo die Mannschaft aus dem Kölner Süden ihre schlechteste Leistung zeigte und vom Chancenwucher der Gastgeber profitierte, konnten drei Punkte eingefahren werden. Aktuell schaffen die Kölner es nicht, ihre guten Ansätze in gefährliche Aktionen umzusetzen, weswegen in zwei Spielen der eigene Torerfolg ausblieb. Genau diese Situation beunruhigt den dienstältesten Trainer der Liga. Auf dem vereinseigenem YouTube Kanal äußerte er sich nach der Auswärtsniederlage gegen den FSV Zwickau folgendermaßen: „Ich kann nicht sagen: Die Jungs laufen zu wenig. Ich kann nicht sagen: Die Intensität ist zu gering. Ich kann nicht sagen: Wir haben keine vernünftige Spielanlage. Nein, alles ist vorhanden und deswegen habe ich eine wahnsinnige Angst!“

Wegfall von Leistungsträgern

Insgesamt elf Spieler verließen die Fortuna in der vergangenen Saison. Besonders schwer fallen die Verluste von Torhüter Tim Boss, den beiden Verteidigern Lars Bender und Markus Pazurek, sowie der Wegfall des Stürmers Daniel Keita-Ruel. Während Bender noch keinen neuen Verein gefunden hat, zog es Pazurek in die U23 Mannschaft von Borussia Mönchengladbach. Pazurek „Patschu“ genannt, wollte seine Karriere in der Regionalliga ausklingen lassen. Keita-Ruel und Boss zog es dagegen in die 2. Bundesliga. Sie wollten sich höheren Aufgaben widmen. Auch durch diese Abgänge ist der schlechte Saisonstart der Fortuna zu erklären. Boss, Pazurek und Bender waren wichtige defensive Stützen und zudem absolute Führungsspieler. Der zur SpVgg Greuther Fürth gewechselte Stürmer Keita-Ruel war dagegen die Waffe der Fortuna in der Offensive. In wettbewerbsübergreifenden 40 Spielen erzielte er 16 Tore für die Kölner. Damit war er zudem Top-Torschütze in der Südstadt und war mit dieser Leistung auch in der Top Ten der Schützen und Scorer Tabelle der 3. Liga. Eben diese Kaltschnäuzigkeit konnte Neuzugang Moritz Hartmann noch nicht zeigen. Auch Rehnen die Neuverpflichtung der Fortuna auf der Torhüterposition konnte nicht vollends überzeugen. Zwar konnte er an den bisherigen Gegentreffern nicht viel ausrichten, aber er leistete sich schon öfters Unsicherheiten, die nur dank der Fahrlässigkeit der gegnerischen Stürmer nicht bestraft wurden.

Duelle der Vergangenheit

Am 5. Spieltag reist die Kölner Fortuna nun zum Zweitligaabsteiger Braunschweig nach Niedersachsen. Die Eintracht konnte zu Beginn der Saison ebenfalls noch nicht überzeugen und steht punktgleich mit den Kölnern im Tabellenkeller der Tabelle. Einzig das bessere Torverhältnis trennt die Niedersachsen von den Fortunen.

Das letzte Aufeinandertreffen zwischen den beiden Mannschaften liegt stolze 16 Jahre zurück. Im Jahr 2002 trennten sich die beiden mit einem 2:2 Remis. In diesem Jahr stieg die Fortuna außerdem aus der damaligen Regionalliga Nord ab, wohingegen Braunschweig der Aufstieg gelang. Dennoch ist die Bilanz der beiden gegeneinander relativ ausgeglichen. In 23 Begegnungen gingen acht Mal die Niedersachsen als Sieger hervor. Weitere neun Spiele endeten in einem Sieg der Rheinländer, während sechs Begegnungen in einem Unentschieden endeten. In Braunschweig konnten die Kölner jedoch nur drei von neun Spielen für sich entscheiden und mussten 17 Gegentore bei 12 eigenen geschossenen Toren hinnehmen. Generell konnten sich die Fans bei den Begegnungen der beiden Mannschaften meist auf Tore freuen! 29 Tore fielen in den Duellen der Vereine, die im Zeitraum zwischen 1980 und 2002 ausgespielt wurden. Nur ein einziges Spiel im Jahr 1985 endete torlos.

Spieler im Fokus: Philipp Hofmann

Auf einen Spieler müssen die Kölner besonders achten, nämlich den Braunschweiger Mittelstürmer Philipp Hofmann. In der aktuellen Saison konnte er bereits zwei Tore erzielen. Er ist einer der erfahrensten Spieler im Kader der Niedersachsen. Insgesamt kommt er bereits auf 153 Spiele, in denen er 45 Tore erzielte und seinen Mitspielern zehn Assists auflegte. Der Stürmer spielt nun in seiner zweiten Saison in Braunschweig. Im Wintertransferfenster wechselte er vom Kleeblatt aus Fürth in den Norden Deutschlands. Bei den Fürthern kam er nur noch auf neun Einsätze, welche Größtenteils aus Einwechslungen bestanden. Zwischenzeitlich wurde er sogar in die zweite Mannschaft abgeschoben. In Braunschweig möchte er wieder an seine erfolgreichen Zeiten anknüpfen. Bei seiner Verpflichtung im Winter zeigte er sich optimistisch und stellte sofort klar: „Ich will Braunschweig dabei helfen unten raus zu kommen“.  In der 2. Bundesliga konnte er dieses Versprechen noch nicht einlösen, aber es ist davon auszugehen, dass er den Verein nun wieder zurück in eben diese Liga führen will. Genau dies gilt es für die Fortuna zu verhindern. Die Südstädter müssen nah am 1.95 Meter großen Stürmerhühnen sein, damit sie diese Aufgabe erfolgreich bestehen. Denn eines ist klar, für den Klassenerhalt braucht die Fortuna Punkte! Punkte, die sie am besten aus Braunschweig entführen sollten.

Wie sehen die Anhänger der Fortuna eigentlich den Saisonstart ihrer Mannschaft und wo wird der Weg des Südstadtclubs in dieser Spielzeit noch hinführen? Wir haben uns rund ums Südstadion einmal umgehört.

Ein Bericht von Eric Karteusch aus dem Studiengang SJ07.

24.08.2018


Schlagworte: Fortuna Köln, Fußball, Köln, Sport

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Datum: 24. August 2018
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