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Corona und Profifußball? Ja das funktioniert.

Entwarnung für alle Fußball Liebhaber

Veröffentlicht am 22. September 2022 von

Man konnte die Uhr danach stellen wann die ersten kritischen Artikel bezüglich des deutschen Profifußballs erscheinen. Der Herbst steht an, die Temperaturen sinken und die Corona fälle steigen. Eine Entwicklung die so zu erwarten war und auf die sich der deutsche Profifußball vorbereitet hat. Und dennoch scheint die Lage für einige unklar zu sein – wenn wir nicht dürfen, dann ihr auch nicht! -.

In dem Artikel „Kartenkäufer trotzen Corona: Bundesliga steht vor ungewissem Herbst“ welcher am 01.07.2022 im Newsraster Sport von einem unbekannten Autor auf prosieben.de veröffentlicht wurde. Beschäftigt sich der Verfasser/in mit den Dauerkartenverkäufen der deutschen Bundesligisten und kritisiert diese leicht, es sei Vorsicht geboten.

Doch wie sieht die aktuelle Lage aus? Über 400 Tausend Menschen finden im Schnitt pro Wochenende alleine in der  1. Bundesliga den Weg in die Stadien der Bundesrepublik, nachgewiesene Corona Infektionen in der Saison 2022/23 der höchsten deutschen Spielklasse: null.  Ebenfalls gegen null gehen die Infektionen innerhalb der Mannschaften, fairerweise fehlen manche Spieler dubios für den typischen Krankheitsverlauf offiziell mit „Unwohlsein“ oder einer „leichten Erkältung“ aber auch diese Dunkelziffern sind nicht in Relation mit dem Infektionsgeschehen der letzten Saison zu setzen. Die Konzepte der Vereine und Verbände scheinen gefruchtet zu haben. Und auch die Fans haben ihren Sport zurück. Denn wie der Artikel zeigt, die Dauerkartenverkäufe sind wieder auf Pre Corona Niveau, die Vereine haben zum ersten Mal seit mehreren Jahren finanzielle Entlastung. Wie meine selbst durchgeführte und ausgewertete Umfrage in Bezug auf das Stadionerlebnis während der Corona Pandemie ergab, waren einige Fans auf dem Weg sich vom Profifußball vorerst zu verabschieden.

„Zunächst einmal ergibt sich, dass es eine starke Tendenz zwischen sehr viel- und sehr wenig Interesse am Profifußball gibt. Auf die Frage wie viele Spiele des deutschen Profifußballs in dieser Saison aktiv verfolgt wurden ergab sich eine Aufteilung von 48 Prozent auf die höchste Antwortmöglichkeit „20+“. Die Gegenseite der geringsten Option „0-9“ beläuft sich auf 34,2 Prozent. Daraus ist zu schließen, dass die Anzahl der „Casual Fans“ stark gesunken ist. Diese Entwicklung ist ebenfalls in der Folgefrage zu bestätigen, 53 Prozent der Teilnehmer haben diese Saison mindestens ein Spiel im Stadion verfolgt, die restlichen 47 Prozent haben von einem Stadionbesuch abgesehen. Eine Polarisierung ist zu erkennen, „Vollblut Fans“ bleiben dem Verein und Sport treu, die genannten Casuals wenden sich eher komplett ab.“ (aus „Hausarbeit: Der deutsche Profifußball während der Corona Pandemie“ Abschnitt 4.1 „Stadionerlebnis während der Coronapandemie“)

So weit so gut, doch jetzt stellt sich weiterhin die Frage: Wie sieht die Lage bei den Fans und Spielern aus wenn der Herbst anbricht und die Infektionslage sich verändert?

Auch dafür ist Entwarnung zu geben, die Infektionszahlen sind bereits seit einigen Monaten auf einem ähnlichen Niveau wie zur Krisenzeit (Corona Inzidenz Wolfsburg stand 20.09.22: 287 Neuinfektionen)  aber der Verlauf der Krankheit und die Effektivität der Impfung haben sich stark verändert. Die meisten Verläufe ins bereits Symptomfrei, die vorgeschriebene Quarantäne beträgt nur noch wenige Tage. Und auch so werden die Vereine entlastet, Spieler fehlen nicht mehr mehrere Wochen sondern maximal drei Trainings-Einheiten. Und auch die DFL hat bereits mit Konzepten für den Ernstfall vorgesorgt. Optimierte Konzepte aus der Vorsaison stehen bereit, Bundesligavereine sind auf mögliche Einschränkungen besser vorbereitet als bei dem erstmaligen Ausbruch der Pandemie.

Und auch Experten halten die Vollauslastung der Bundesliga Stadien für vertretbar. Argumente dafür sind vor allem die  Annahme zur Impfung, die gute Vorbereitung der lokal zuständigen und den Austausch zwischen Verbänden und Behörden.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Befürchtung eines möglichen erneuten Shutdowns der Bundesliga unberechtigt ist. Sowohl finanziell als auch sozial wären Einschränkungen ein weiterer Rückschlag für den deutschen Fußball und die Gesellschaft. Der Fan kann unbesorgt ein Bundesligastadion betreten und Spieler müssen sich nicht wiederholt zuhause einschließen um ihrem Job nachzugehen. Der deutsche Profifußball hat in der Gesellschaft einen Stellenwert der nur bei einer absoluten Notlage anzutasten ist.

 

Ein Kommentar von Luca Holzbecher, FHM Hannover (BA-SJ-18-H-VZ)

Quelle: Kicker Prosieben British Journal of Sports Medicine DFB MRD


Schlagworte: Ansteckungsgefahr, Bundesliga, Corona, DFB, DFL, Fans, Fußball, Quarantäne, Stadion

Artikelinformationen


Datum: 22. September 2022
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