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Handball

Deutsche Handballer ringen Kroatien nieder

Ein gelungener Test für die deutschen Handballer. Das Team von Trainer Christian Prokop setzte sich in Zagreb gegen die kroatische Auswahl knapp durch. Das Spiel selber bot Höhen und Tiefen für das DHB Team, denn beide Mannschaften lieferten sich einen harten Kampf bis zur letzten Sekunde.

Veröffentlicht am 23. Oktober 2019 von

(Zagreb.) In Kroatiens Hauptstadt Zagreb kam es zum ersten von zwei Testspielen der deutschen Handballnationalmannschaft in dieser Woche gegen die Auswahl von Kroatien.  Bundestrainer Christian Prokop hatte für die Spiele überraschend auf erfahrene Spieler wie zum Beispiel den routinierten Torhüter Silvio Heinevetter verzichtet. Stattdessen entschied sich Prokop dafür, Nachwuchsspielern, wie dem 22-jährigen Franz Semper von der SC DHfK Leipzig, einen Platz im Kader zu geben. Aber auch viele Bekannte Gesichter wie Torhüter Andreas Wolf, Tobias Reichmann, Hendrik Pekeler oder Uwe Gensheimer  standen im Aufgebot. Hinzu kam viel europäische Spitzenklasse auf Seiten der Kroaten und somit beste Voraussetzungen für einen tollen Handballabend.

30 Minuten auf Augenhöhe

Auf dem Papier war die Begegnung als Freundschaftsspiel angesetzt. Auf dem Platz jedoch schenkten sich beide Teams nichts. Gleich in der ersten Minute konnte sich DHB Torhüter Andreas Wolf gleich das erste Mal mit einem gehaltenen Sieben Meter Strafwurf (Kurz: „Sieben Meter“) auszeichnen. Im nächsten Angriff brachte Hendrik Pekeler Deutschland mit 0:1 in Führung. Es sollte für eine lange Zeit die einzige Führung für Deutschland sein. Die erste Zeitstrafe überstand das DHB Team unbeschadet, nach sechs Minuten stand es 3:3 unentschieden. Kroatien jedoch baute in kurzer Zeit eine zwei Tore Führung auf, weil Deutschland seine Chancen im Angriff nicht nutzte. Oft scheiterte man am starken kroatischen Torhüter Marin Sego. Doch auch Wolf auf der anderen Seite glänzte mit starken Paraden, sodass das DHB Team in der zehnten Minute durch ein Tor von Kai Häfner zum 6:6 ausglich. Nach einer weiteren Zeitstrafe gegen Deutschland baute Kroatien durch ein Tor von Vlado Matanovic seine Führung wieder auf zwei Tore aus. Somit stand es in der 20. Minute 10:8 für Kroatien.  Doch erneut kämpfte sich Deutschland zurück in die Partie, kam durch Paul Drux zum 10:10 Ausgleich. Vor der Pause erhöhte Deutschland dann noch einmal das Tempo und übernahm mit dem Halbzeitpfiff durch ein Tor von Yannick Kohlbacher die Führung. Mit 12:13 für Deutschland ging es in die Kabine.

Harter Kampf bis zur letzten Sekunde 

Nach der Pause stellte Bundestrainer Prokop sein Team um, brachte neben Nachwuchsspieler Franz Semper auch Ersatztorhüter Dario Quenstedt und Julius Kühn in die Partie. Vor allem Letzterer sollte eine echte Verstärkung für das deutsche Spiel werden.  Durch Tore von Kühn und Drux, sowohl einer deutlich disziplinierteren Leistung in der Verteidigung baute Deutschland seine Führung auf 16:19 aus. Auch Quenstedt glänzte mit Paraden. Durch Tore von Semper und Gensheimer baute das DHB Team seine Führung weiter auf 16:21 aus. 17 Minuten vor Schluss sah somit alles gut aus für Deutschland, in Zagreb als Sieger vom Platz zu gehen. Doch nach einer Zeitstrafe gegen Kohlbacher kämpfte sich Kroatien in Überzahl wieder auf 20:21 heran. Durch ein Tor von Sebetic kamen die Spieler vom Balkan in der 46. Minute zum verdienten 21:21 Ausgleich. Das DHB Team hatte einen fünf Tore Vorsprung innerhalb von drei Minuten aus der Hand gegeben. Vier Minuten vor dem Ende stand es 24:24, also weiterhin unentschieden. Dann kam es wohl zur entscheidenden Spielszene. Nach einem Foul an Kühn wurde Zeljko Musa für zwei Minuten vom Platz geschickt. Den fälligen „Sieben Meter“ verwandelte Uwe Gensheimer souverän zum 24:25. In der 58. Minute glichen die Kroaten durch Marko Mamic wieder aus. Doch noch waren zwei Minuten zu spielen. Mit einem weiteren Tor krönte Julius Kühn seine starke Leistung und brachte Deutschland wieder mit 25:26 in Führung. Die Kroaten warfen mit noch einer Minute Restspielzeit alles nach vorne , doch sie scheiterten am starken Dario Quenstedt. Seine Parade war der Schlusspunkt eines spannenden Handballtestspiels, welches Deutschland am Ende verdient, wenn auch recht knapp, mit 25:26 gewann.

Zufriedenstellender Auftritt von DHB Team 

Alles in allem können Bundestrainer Christian Prokop und sein Trainerteam den ersten Test gegen Kroatien als Erfolg verbuchen. Das DHB Team bewies Moral, kämpfte sich oft zurück und nahm den Kampf an, den ihm die Kroaten boten. Auch Rückkehrer wie Julius Kühn oder Nachwuchstalent Franz Semper konnten mit starken Momenten auf dem Platz auf sich aufmerksam machen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten.  Im Angriff leistete man sich zu oft fahrlässige Fehler, die das Spiel unnötig spannend machten. Auch die fünf Punkte Führung, die man in drei Minuten verspielte, wurde nicht ausreichend genutzt. An diesen Punkten muss die Mannschaft definitiv noch arbeiten und sie dann auch auf dem Platz besser umsetzten. Eine Möglichkeit dafür bietet schon das nächste Testspiel gegen Kroatien am nächsten Samstag in Hannover. Mut hat der Test in Hinblick auf die Europameisterschaft im Januar 2020 in jedem Fall gemacht und darüber hinaus noch etwas viel Wichtigeres: Lust auf mehr von dieser DHB Mannschaft.

Timm Ottenberg, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA- SJ- 14- H -VZ)

Link zu den Daten: https://www.sport.de/handball/ihf-freundschaft/ma8995315/kroatien_deutschland/liveticker/


Schlagworte: Deutschland, DHB, DHB Team, Handball, Kroatien, Testspiel, Zagreb

Artikelinformationen


Datum: 23. Oktober 2019
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