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Die Bedeutung von Routinen und Ritualen im Sport

Den Bart erst schneiden, wenn das Lieblingsteam gewonnen hat, das letzte Bier vor dem Stadion immer beim gleichen Kiosk holen oder immer am gleichen Stehklo pinkeln: Für viele Fußballfans gehören Rituale und Routinen zum festen Ablauf des Stadionerlebnisses. Doch auch die Spieler greifen auf Tricks zurück, die ihnen dabei helfen an ihre Leistungsgrenze zu gehen.

Veröffentlicht am 12. Februar 2024 von

Den Bart erst schneiden, wenn das Lieblingsteam gewonnen hat, das letzte Bier vor dem Stadion immer beim gleichen Kiosk holen oder immer am gleichen Stehklo pinkeln: Für viele Fußballfans gehören Rituale und Routinen zum festen Ablauf des Stadionerlebnisses. Doch auch die Spieler greifen auf Tricks zurück, die ihnen dabei helfen an ihre Leistungsgrenze zu gehen.

Routinen und Rituale sind für einen Großteil der Leistungssportler von großer Bedeutung, wie Sportpsychologe Wolfgang Seidl deutlich macht. Demnach unterscheiden sich die Begriffe jedoch in ihrer Bedeutung gewaltig. Ritualen liegt stets der Glaube an übernatürliche Kräfte zu Grunde und weisen meist starre Verhaltensmuster auf, die bewusste eingehalten werden. „Typisch ist oft das Bekreuzigen vor Betreten des Spielfeldes oder das Anziehen der Schuhe in einer bestimmten Reihenfolge. Im afrikanischen Fußball sind auch das Beschwören magischer Kräfte verbreitet“, so der Experte.

Diese nehmen „unter gewissen Umständen Druck von den Spielern, indem sie durch Ablenkung, die mentale Belastung mindern sowie Ungewissheit und Angst auf ein erträgliches Maß reduzieren.“ Etwas anders verhält es sich bei Routinen, die einem Spieler durch einen schlichten und festgefahrenen Bewegungsablauf Sicherheit verleihen. Ein Beispiel dafür sind Spieler, die konsequent beim Einlaufen als letzter Spieler den Rasen betreten.

Auch Ex-Nationalspielerin rät zu Routinen

„Der Spieler steuert durch diese Routine gezielt seine physischen, mentalen und emotionalen Prozesse, ohne sich wie bei Ritualen auf irgendwelche Götter oder übersinnliche Kräfte zu verlassen.  Ein zweites Unterscheidungsmerkmal ist, dass Routinen flexible Anteile beinhalten. Sie sollten so verinnerlicht werden, dass sie auch bei wechselnden Bedingungen vor dem Match angepasst werden können“, macht der Sportpsychologe deutlich.

Die ehemalige deutsche Nationalspielerin Nia Künzer schreibt in ihrem Buch „Warum Frauen den besseren Fußball spielen“, dass der Sport von Ritualen und Routinen lebt. Sie gibt jedem Sportler und jeder Sportlerin den Tipp, sich mit der Wichtigkeit solcher Dinge auseinanderzusetzen. Athleten sollen sich demnach „ihre eigenen individuellen Routinen erarbeiten, die ihnen Sicherheit und Vertrauen geben.“


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Datum: 12. Februar 2024
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