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Gelingt der Coup im DHB Pokal?

Nach der überraschenden Niederlage am Sonntag im Bundesligaspiel gegen die HSG Wetzlar, steuern die Recken nun auf den Saisonhöhepunkt hin. In pinken Spezialtrikots soll am Wochenende der Coup im DHB Pokal Final Four gelingen.

Veröffentlicht am 05. April 2019 von

(Hamburg.) Zum zweiten Mal in Folge stehen die Recken im DHB Pokal Final Four. Die Voraussetzungen für die Aufgabe im Halbfinale gegen den SC Magdeburg sind dabei nicht sonderlich gut. Nach der Niederlage gegen Wetzlar steht man in der Liga nun nur noch auf Platz 13, die Abwehr war am Sonntag eines der Hauptprobleme der Gastgeber. Maximilian Holst konnte seine Torchancen von Linksaußen nahezu ungestört nutzen, die Abwehr war zu passiv und ohne Martin Ziemer im Tor wäre die Niederlage mutmaßlich höher ausgefallen.

Eine starke Torhüterleistung allein wird im Final Four jedoch nicht genügen, da mit Ilja Brozovic ein Kreisläufer und mit Cristian Ugalde ein Linksaußen bei den Recken ausfallen, käme ein Sieg gegen Magdeburg einer großen Überraschung gleich. Brozovic fehlt mit einem Muskelfaserriss in der linken Wade, Ugalde riss sich Muskelfasern im rechten Oberschenkel. Somit steht mit Evgeni Pevnov nur noch ein etatmäßiger Kreisläufer und mit Vincent Büchner nur ein Linksaußen zur Verfügung, zumal Lars Lehnhoff mit Problemen an der Patellasehne kämpft.

Der sportliche Leiter der Recken, Sven-Sören Christophersen, bewertet die Ausfälle wie folgt: „Die Aufgabe gegen den SC Magdeburg ist dadurch noch schwieriger geworden und wir müssen uns in den kommenden Tagen taktische Kniffe einfallen lassen, um auf diese Ausfälle reagieren zu können.“. Da ein Einsatz von Vincent Büchner ebenfalls fraglich sein dürfte, er musste in den Schlussminuten gegen Wetzlar gestützt vom Feld geführt werden, ist beim Trainerteam der Recken tatsächlich einiges an Kreativität gefragt. Die Vorzeichen auf Seiten der Recken sind also alles andere als rosig, doch wie sind die Gegner vom Wochenende einzuschätzen?

Der SC Magdeburg

Die Getec Arena ist ohnehin schon eine der lautesten Hallen der Bundesliga, aber am Donnerstag erreichten die Dezibel Zahlen ein neues Niveau. Grund dafür war der Sieg gegen die SG Flensburg Handewitt, die zuvor noch saisonübergreifend ganze 32 Spiele in Folge ungeschlagen war und im Mai vermutlich die deutsche Meisterschaft feiern wird. Der SCM überzeugte dabei vor allem mit der gewohnt aggressiven 6:0-Abwehr, die durch einige Ballgewinne einen maßgeblichen Anteil am schnellen Gegenstoßspiel hatte. Dabei spielen die Außen Musche und Weber eine wichtige Rolle, sie konnten am Donnerstag immer wieder allein auf die gegnerischen Torhüter zulaufen. Auch das Spiel über den Kreisläufer Musa ist eine Waffe des SC, weshalb die Mannschaft von Bennet Wiegert verdient auf dem dritten Tabellenplatz steht. Die Magdeburger befinden sich momentan in Höchstform, das Hinspiel verloren die Recken in Magdeburg mit 23:34. Burgdorf bleibt im Halbfinale folglich nur die Außenseiterrolle.

Füchse Berlin gegen THW Kiel

im zweiten Halbfinale stehen sich am Samstag der THW Kiel und die Füchse Berlin gegenüber. Der THW befindet sich momentan in einer Phase des Umbruchs, als Branchen Primus und Dauergast in der Champions League, spielt die Mannschaft von Alfred Gislason diese Saison (nur) im EHF Cup. Dem Verpassen der Champions League zum Trotz, sind die Kieler eine Mannschaft gespickt mit Weltstars:

Im Tor gehören der Däne Niklas Landin und der deutsche Nationalspieler Andy Wolff zum besten Gespann der Handballwelt. Die Abwehr bildet bei Kiel meist eine 6:0 Formation mit den Europameistern Wienczek und Pekeler im Mittelblock. Mit Domagoj Duvnjak zieht ein ehemaliger Welthandballer auf der Spielmacherposition die Fäden, den Rückraum komplettieren mit Weinhold, Bylik, Nilsson, Vujin und Reinkind ausschließlich Spieler der besten Handballnationalmannschaften. Auch auf Außen findet sich mit Magnus Landin ein dänischer Weltmeister.
Da Gislason die Mannschaft am Ende der Saison nach über 10 Jahren verlässt, werden die Kieler mit aller Macht versuchen, ihren Trainer mit einem Titel zu verabschieden.

Der Halbfinalgegner der Norddeutschen kommt aus Berlin. Die Füchse haben mit Drux, Wiede und Heinevetter ein Trio aus der deutschen Nationalmannschaft in ihren Reihen. Trainer Petkovic setzt auf eine stabile Abwehr, aus der ein schnelles Angriffsspiel resultiert. Mit den Auswahlspielern im Rückraum und dem routinierten Rechtsaußen Lindberg, sind die Hauptstädter ein harter Gegner für den THW Kiel. Jedoch kommen die Berliner aus einem Formtief: Die letzten drei Spiele gegen Leipzig, Göppingen und Melsungen wurden allesamt verloren, ende Februar musste man auch in Hannover die 2 Punkte abgeben.

Die klaren Favoriten auf den DHB Pokalsieg kommen aus Magdeburg und Kiel, trotzdem sind Überraschungen gut möglich. Recke Kai Häfner sagte kürzlich im Podcast „Hand aufs Harz“, an so einem Wochenende könne alles passieren, Top Leistungen von 1/2 Spielern würden manchmal sogar reichen, um zumindest das Halbfinale positiv zu gestalten. Darauf hoffen die Recken, damit aus einer verkorksten Bundesliga Saison doch noch etwas mitgenommen werden kann. Vielleicht bringen die pinken Trikots das nötige Glück.

Ein Bericht von Lars Schwarz (BA-SJ-12-H-VZ) Sportlehrredaktion I


Schlagworte: DHB Pokal, Die Recken, Füchse Berlin, Hamburg, Handball, SC Magdeburg, THW Kiel

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Datum: 05. April 2019
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