Handball
Handball Bundesliga: Auf zum Endspurt
Einen Spieltag vor Abschluss der Handball Bundesliga-Saison sind viele Entscheidungen bereits gefallen. Die Meisterschaft und der Kampf um den Nicht-Abstieg sind zwar noch nicht besiegelt, doch auch hier zeichnen sich starke Tendenzen ab.
Der 20.-ste Meisterschaftstitel für den THW?
(Hannover.) Der Zweikampf um den Titel „der stärksten Liga der Welt“ ist eine Neuauflage des letzten Jahres. Wieder sind es der THW Kiel und die Rhein-Neckar Löwen, die an der Spitze der Tabelle um die Meisterschaft kämpfen. Auch dieses Jahr ist das Rennen ein sehr knappes. Dennoch liegen deutliche Vorteile auf Seiten der Kieler. Mit zwei Punkten Vorsprung deutet alles daraufhin, dass sich die Kieler den Titel nicht mehr nehmen lassen. Am Mittwoch treffen sie in Hannover auf einen Gegner für den es praktisch um nichts mehr geht. Die Burgdorfer „Recken“ beenden ihre Saison im Mittelfeld der Liga. Im letzten Spiel der Saison trifft der THW zuhause auf Lemgo, die am vorletzten Spieltag einen riesen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht haben. Nach dem enttäuschenden Resultat im Champions League Final Four werden die Kieler nun alles daran setzen, den Meisterschaftstitel einzufahren. Es bleibt spannend zu beobachten wie sich der deutsche Rekordmeister nach dem Ausscheiden im Halbfinale der Königsklasse nun in den letzten beiden Bundesliga-Spielen im Kampf um die Meisterschaft präsentiert. Eines steht auf jeden Fall fest: Die Kieler haben es mal wieder in eigener Hand.
Die Löwen lauern erneut
Auf dem zweiten Platz lauern mal wieder die Rhein-Neckar Löwen, der Dauerkonkurrent der Kieler in den letzten Jahren. Auch die Löwen haben noch zwei Spiele zu absolvieren. Das Team um Kapitän Uwe Gensheimer trifft noch auf die TSG Lu-Friesenheim, die in ihren beiden Spielen alles daran setzen werden, die Klasse zu halten. Doch dazu später mehr. Auch das letzte Spiel für die Löwen ist kein einfaches. Zum Abschluss der Saison geht es gegen den SC Magdeburg, welcher nach einer starken Spielzeit die Saison auf Platz 4 beendet. Um die Titelchance zu wahren müssen die Rhein-Neckar Löwen ihre Spiele gewinnen und auf einen Ausrutscher des THW Kiel’s hoffen. Sollte dieser Fall nicht eintreten, schaffen es die Löwen es erneut nicht, sich nach einer starken Spielzeit mit dem Titel belohnen, während die Kieler ihre 20. Meisterschaft feiern dürfen.
Der Kampf um Europa bereits entschieden
Den dritten Platz konnte sich am 35. Spieltag die SG Flensburg Handewitt sichern. Die Nordlichter gewannen ihr Heimspiel gegen Wetzlar überzeugend mit 27:21. Eine durchaus erfolgreiche Spielzeit für die Flensburger. Neben dem Gewinn des DHB-Pokals, konnten sie sich auch dieses Jahr direkt für die Champions League qualifizieren. Wie schon im letztem Jahr sind die Flensburger mit den Rhein-Neckar Löwen und dem THW Kiel in der Königsklasse des Handballs vertreten. Platz 4 und 5 konnten sich Magdeburg und Göppingen sichern. Sie gehen nächstes Jahr als deutsche Vertreter des EHF-Cup’s an den Start.
Der Abstieg: Zwischen Spannung und Vorentscheidung
Auch im Kampf um den Ligaverbleib sind bereits einige Entscheidungen gefallen. Mit der SG BBM Bietigheim und HC Erlangen stehen bereits zwei Absteiger fest. Einen Spieltag vor Schluss haben die beiden Aufsteiger keine Chance mehr auf den Ligaverbleib. Auf Platz 17 steht momentan die TSG Lu-Friesenheim. Sie haben zwar 4 Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, aber auch noch zwei Spiele vor der Brust, in denen sie im besten Fall diese nötigen Punkte einfahren könnten. Die TSG bestreitet ihre vorletzte Partie gegen die Löwen, die immer noch auf den Titel hoffen. Das letzte Spiel zwischen den Mindenern, die auf dem 16. Tabellenplatz stehen, und Friesenheim klingt erst mal nach einem Showdown. Doch der Schein trügt. Sollte Friesenheim sein Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen sowie gegen Minden gewinnen, ständen sie zwar punktgleich mit der TuS N-Lübbecke dar, hätten aber das deutliche schlechtere Torverhältnis. Für Friesenheim würden nur zwei sehr hohe Kantersiege und eine gleichzeitige Niederlage von Lübbecke zum Klassenerhalt reichen. Auch GWD Minden steht vor einer brenzligen Situation. Sie müssen ebenfalls auf eine Niederlage vom 15. platzierten TuS N-Lübbecke hoffen und gleichzeitig ihr Spiel gegen Friesenheim mit mehr als 20 Toren gewinnen.
Somit ist klar, dass die besten Karten im Nichtabstiegs-Rennen deutlich die Lübbecker haben. Sie stehen auf Platz 15 mit 27:43 Punkten und einer leicht negativen Tordifferenz von -27. Sie haben deutliche Vorteile in puncto Tordifferenz gegenüber den anderen Abstiegskandidaten Friesenheim (-132) und Minden(-49). Außerdem spielt die TuS gegen die bereits abgestiegenen Akteure vom HC Erlangen. Alle Trümpfe liegen also in der Hand der Lübbecker.
Die beste Ausgangslage im Abstiegskampf hat sich der TBV Lemgo am vorletzten Spieltag gesichert. Mit einem überragenden 45:26 Heimerfolg gegen den HSV Hamburg kann das Team von Trainer Florian Kehrmann praktisch nicht mehr absteigen. Mit nun 27:43 Punkten und einer positiven Tordifferenz von +9 haben sich die Ostwestfalen den Klassenerhalt zu 99% Prozent bereits gesichert. Das letzte Spiel der Saison tragen sie beim wohl angehenden, erneuten deutschen Meister THW Kiel aus.
Schlagworte: Abstieg, Handball Bundesliga, Meisterschaft, Vorschau