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Sieg im Ibrox-Park: Bayer schlägt Glasgow Rangers mit 3:1

Im Hinspiel des UEFA Europa League Achtelfinals behauptet sich die Werkself gegen die Rangers aus Glasgow. Vor rund 47.500 Zuschauern und einer hitzigen Atmosphäre, ausgehend von den Rängen, behält die Mannschaft von Peter Bosz die Nerven und gewinnt verdient mit 3:1 (1:0).

Veröffentlicht am 13. März 2020 von

(Glasgow.) Ein Spiel mit oder ohne Zuschauer? Natürlich fand diese Diskussion rund um den Corona-Virus auch vor diesem Aufeinandertreffen zur Debatte. Da das Virus auf der Insel aktuell nicht hochgradig vertreten ist, entschieden sich die verantwortlichen Behörden gegen ein Geisterspiel. Der mit knapp 47.500 Zuschauern gefüllte Ibrox-Park ist für eine hitzige und lautstarke Atmosphäre bekannt. Rund 900 Fans begleiteten die Gäste nach Schottland.

Personell konnte Bayer-Coach Peter Bosz nicht aus dem vollen schöpfen. Wie bereits beim Ligaerfolg gegen Eintracht Frankfurt fehlten Lars Bender, Nadiem Amiri und Dailey Sinkgraven. Zudem hat sich Abwehrchef Sven Bender eine Verletzung am Innenband des linken Knies zugezogen, Aleksander Dragovic rückte in die Dreierkette neben Jonathan Tah und Edmond Tapsoba. Zudem musste Lucas Alario auf Grund von Schulterproblemen im heimischen Leverkusen bleiben. Kapitän Kai Havertz spielte, wie auch gegen Frankfurt, als einzige Spitze.

Aufstellungen:

Glasgow Rangers (4-3-3): McGregor – Tavernier (85. Polster), Goldson, Edmundson, Barisic – Arfield, St. Davis, Kamara (68. Hagi) – Aribo (53. Kamberi), Morelos, Kent

Bayer Leverkusen (3-4-3): Hradecky – Tah, Dragovic, Tapsoba (68. Paulinho) – Weiser, Aranguiz, Demirbay (81. Baumgartlinger), Wendell – Bellarabi (62. Bailey), Havertz, Diaby

 

Bayer kontrolliert das Geschehen

Die Anfangsphase der Partie lief wie erwartet. Die Gäste waren erneut um Spielkontrolle bemüht, Glasgow lauerte, besonders mit dem temporeichen Dreiersturm, auf Kontergelegenheiten. Auf einem schlecht bespielbaren Rasen deutete die Werkself in den ersten zehn Minuten immer wieder an, in welch starker Form sie sich seit Wochen befindet. Zu einer Großchance kam es jedoch nicht. Die Schotten agierten leidenschaftlich und wurden für jede gelungene Aktion lautstark gefeiert. Die Mannschaft von Liverpool-Legende Steven Gerrard stand mit allen Spielern in der eigenen Hälfte, Bayer tat sich schwer spielerische Lösungen zu kreieren und Schlussmann McGregor in Bedrängnis zu bringen. Somit standen nach 15 gespielten Minuten etwa 75 Prozent Ballbesitz auf dem Konto der Gäste.

Kaum offensive Aktionen – Havertz bleibt cool vom Punkt

Auch in Mitte der ersten Hälfte änderte sich am Geschehen wenig. Die Rangers rührten Beton in der eigenen Hälfte an, Bayer war bemüht ins letzte Drittel vorzudringen. In den entscheidenden Momenten war jedoch immer ein Ranger dazwischen. Echte Torchancen blieben weiterhin aus. Nach 37 Minuten drang Charles Aranguiz in den Strafraum der Gäste und versuchte den Ball in die Mitte zu befördern. Seine Flanke prallte von Edmundsons Arm zur Ecke. Die fragwürdige Armhaltung des stämmigen Engländers wurde vom VAR geprüft. Schiedsrichter Szymon Marciniak schaute sich die Szene genauer an und entschied auf Strafstoß für die Gäste. Kai Havertz nahm sich der Sache an und ließ sich von der Atmosphäre des Ibrox-Parks wenig beeindrucken. Der Youngstar konnte McGregor mit einem flachen Schuss ins linke Eck verladen und das 1:0 herbeiführen (37.). Auch wenn Leverkusen aus dem Spiel heraus kaum vor das Tor der Gastgeber kam, war die Führung auf Grund der Spielanteile verdient. Die Partie plätscherte etwas vor sich hin und ging nach 45 Minuten ohne Nachspielzeit in die Halbzeitpause.

Glasgow drückt auf den Ausgleichstreffer – Aranguiz erhöht

Bis zur 53. Spielminute änderte sich wenig am Geschehen. Bayer begann wie in Halbzeit eins strukturiert und spielbestimmend, Glasgow fand keine Wege nach vorne. Gerrard reagierte und wechselte erstmals (53.). Kamberi ersetzte Aribo im Sturm und sollte für frische Impulse in der Offensive der Schotten sorgen. Die Rangers gelangen in ihre stärkste Phase der Partie. Hradecky parierte einen Schuss von Torjäger Alfredo Morelos aufs kurze Eck sehenswert (55.). Das Spiel lief nun im Vergleich zu Halbzeit eins verkehrt. Bayer lauerte und wurde von den Hausherren in die eigene Hälfte gedrückt. Jonathan Tah rettete nach einem Ballverlust durch Edmond Tapsoba in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Morelos (63.). Der Ibrox-Park tobte und versuchte die Mannschaft zum Ausgleich zu tragen. Auch die Gäste meldeten sich offensiv zurück. Ein verunglückter Befreiungsschlag nach einer Ecke der Werkself landete bei Charles Aranguiz, der den Ball mit dem Rücken zum Tor direkt nahm. Auf der Linie konnte Davis das 0:2 verhindern (66.). Eine Minute später passierte es dann doch. Eine nahezu identische Situation wie bei der vorherigen Chance bescherte den Leverkusenern das 2:0. Eine Ecke wurde zum Strafraumrand geklärt, wo Aranguiz freistand. Der Chilene nahm den Ball mit dem schwächeren linken Fuß direkt und traf mit Hilfe des Innenpfostens ins rechte Eck (67.). Ein klarer Dämpfer für die Rangers, die zwischenzeitlich kurz vor dem Ausgleich standen.

Edmundson verkürzt auf 1:2 – Bailey sorgt für die Entscheidung

Das umkämpfte Spiel ging in eine spannende Phase. Die Gastgeber mussten etwas riskieren, um die Ausgangslage für das Rückspiel zu verbessern. Das erhöhte Risiko bot den Gästen mehr Räume für Kontergelegenheiten. In der 75. Minute kochte das Stadion noch einmal richtig auf. Nach einer gut getretenen Ecke kam Samuel Edmundson ohne Bedrängnis zum Ball und verkürzte per Kopf auf 1:2. Die Partie wurde verbissener, gelbe Karten auf beiden Seiten prägten die Minuten nach dem Anschlusstreffer.  Die Schotten kämpften unermüdlich und bekamen einen Freistoß aus vielversprechender Position. Barisic schlenzte den Ball mit links über die Mauer und scheiterte knapp. Die Rheinländer verpassten ebenfalls durch eine Standardsituation haarscharf die Entscheidung. Torschütze Charles Aranguiz zirkelte einen Freistoß aus gut 24 Metern direkt aufs Tor. Von den Fingerspitzen McGregors prallte die Kugel an den Querbalken (80.). Die Partie war nun völlig offen. Sowohl der Ausgleichstreffer, als auch die Vorentscheidung waren denkbar. Nach schönem Doppelpass mit Aranguiz, legte Moussa Diaby den Ball auf den eingewechselten Leon Bailey. Der Jamaikaner ließ Polster ins Leere laufen und zirkelte den Ball mit rechts ins lange Eck (88.). In der dreiminütigen Nachspielzeit schafften es die Rangers nicht mehr, gefährlich vor das Tor von Lukas Hradecky zu kommen. Die brutale Effektivität der Gäste sorgte schlussendlich für einen verdienten 3:1 Sieg.

Wie geht es weiter? Rückspiel bereits abgesagt

Der 3:1 Erfolg im Achtelfinale bei den Rangers bietet im Normalfall eine sehr gute Ausgangslage für das Rückspiel im heimischen Leverkusen. Aufgrund des Virus´ wurde das Spiel, sowie die gesamten Europa League Rückspiele jedoch bereits abgesagt. Kommenden Montag erwartete die Werkself theoretisch das erste Geisterspiel der Saison. Da bei der Partie dennoch wenige tausend Zuschauer erwartet wurden, ist die Partie abgesetzt worden. Der darauffolgende Spieltag wurde ebenfalls für die gesamte Liga abgesagt. Vorerst wird in der Bundesliga somit bis zum 02. April pausiert. Für die formstarke Werkself ist die Pause sicherlich kein Vorteil, die Gesundheit aller geht jedoch vor. Es bleibt abzuwarten, wie die beteiligten Verbände und Behörden die Situation weiterhin einschätzen.

 

Tom Ediger, Sportmarketing & Sportjournalismus

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Schlagworte: 3:1, Achtelfinale, Bayer 04 Leverkusen, Corona-Virus, Europa League, Glasgow Rangers, Hinspiel, Sieg

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Datum: 13. März 2020
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