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Tierischer Meister oder Titelverteidiger – Wer streckt die Schale nach oben?

Wenn es draußen immer wärmer und grüner wird, bereitet sich die LIQUI MOLY Handballbundesliga auf den Schlussspurt vor. Die Anzahl der Spieltag wird weniger, die möglichen Titelkandidaten auch.

Veröffentlicht am 24. April 2023 von

(Hannover.) Noch vor einem Jahr konnte sich der SC Magdeburg auf die Feierlichkeiten mit der Meisterschale rechtzeitig vorbereiten. Mit nur zwei Niederlagen standen die Grün-Roten unangefochten auf dem ersten Platz der Bundesliga. Auf sie folgte der Rekordsieger, der THW Kiel, mit sechs Punkten weniger im Gepäck. Der Abstand auf das tierische Duo aus Berlin und aus Flensburg betrug sogar 11 bzw. 14 Punkte. So deutlich wie der Meisterschaftskampf in der letzten Saison war, so eng ist er in diesem Jahr.

Nach dem gerade abgeschlossenen 27. Spieltag bleibt nur wenig Luft zum Durchatmen im Kampf um die silberne Meisterschale. Die direkten Duelle mit den Mitkonkurrenten häufen sich und in spätestens sieben Spieltagen weiß ganz Handballdeutschland, wer in diesem Jahr auf dem Thron Platz nehmen darf.

Zebras lassen Möwen keine Chance

Die Verfolger aus dem letzten Jahr grüßen von ganz oben. Am Wochenende besiegten die Zebras aus Kiel die Möwen aus Flensburg deutlich und feierten einen 10-Tore Heimsieg im 108. Nordduell. Trotz dem Halbfinal-Aus im DHB-Pokal in Köln und dem Ausscheiden in der European-League gegen die BM Granollers aus Spanien, wollte sich die SG Flensburg-Handewitt aus dem Strudel der Enttäuschungen retten. Dies gelang in der WUNDERINO-Arena von Kiel aber nur bedingt bis gar nicht. „Wir waren nicht zielstrebig genug und etwas fahrig im Angriff“, fasste Trainer Maik Machulla die Leistung seiner nordischen Schützlinge zusammen. Mit diesem Ergebnis fasst sich die SG ein Herz und schlendert etwas aus dem diesjährigen Meisterrennen. Vier Punkte trennen sie nun von dem Erzfeind aus der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Die Möwen von der Förde müssen sich nun sammeln, um Anfang Mai die Chance auf die Champions-League nicht auch noch zu verscheuchen. Denn dann treffen sie im tierischen Duell auf die Füchse Berlin.

Füchse bleiben erster Verfolger

So deutlich wie die Zebras das Nordderby für sich entscheiden konnten, so deutlich endete auch das Duell der nächsten beiden tierischen Clubs. Der Pokalsieg der Löwen beflügelte die Mannheimer in der Hauptstadt überhaupt nicht. Mit dem Pokalkater im Koffer hatten die Füchse aus Berlin einen entspannten Nachmittag und spielten nach dem Einzug in das European-League-Final 4 frei auf. Bereits mit der Vertragsverlängerung des „Ewigen Fuchses“ Hans Lindberg ging es in ein angenehmes Spiel, was die Berliner mit 38:24 für sich entscheiden konnten. „Mit ausverkaufter Halle war das ein schöner Tag für die Füchse“, grinste Sportvorstand Stefan Kretzschmar ins Mikrophon. Im Fuchsbau wird man sich nicht nur über die zwei Punkte freuen, sondern auch darüber, als erster Verfolger am THW Kiel dran zu bleiben. Doch die Löwen haben sich mit diesem Ergebnis nun endgültig aus dem Meisterrennen verabschiedet. Noch zu Beginn der Saison führten sie die Tabelle an, haben aber jetzt auf der Zielgeraden zu wenig Kraft und reihen sich hinter den Möwen aus Flensburg auf Platz fünf ein.

Drei Teams – Dreimal 43 Punkte

Was ist besser als ein Duell um die Meisterschaft? Richtig, drei Teams die fast parallel auf Meisterschale zulaufen. Denn die Recken mussten beim SC Magdeburg ohne Punkte zurück über die A2 nach Hannover reisen. Trotz Nervosität und Ballverlusten in den letzten Minuten des Spiels, schüttelte der SCM mit dem Sieg die Enttäuschung vom verloreneren DHB-Pokal Finale ab. Ein Tor macht am Ende den Unterschied und sorgt dafür, dass der Titelverteidiger weiterhin die Chance hat, die Meisterschale wieder auf dem Rathausbalkon der Stadt Magdeburg in die Höhe zu strecken. Mit jetzt ebenfalls 43 Punkten aber einem Spiel mehr müssen die Grün-Roten alle Punkte aus den nächsten Spielen erkämpfen und gleichzeitig auf Patzer aus der Hauptstadt und aus dem Norden hoffen. Dabei treffen sie noch auf die Löwen und auf die Flensburger. Mit Sicherheit nicht das einfachste Restprogramm. Doch der Faktor Fans, die den SCM auch in der letzten Saison zum Titel getragen haben, kann auch in den nächsten Wochen entscheidend sein. Trainer Bennet Wiegert bedankte sich dafür nochmal besonders: „Ich möchte einfach Danke sagen, wie uns die Halle hier empfangen hat“.

Handballdeutschland darf sich auf einen spannenden und unvorhersehbaren Meisterschaftskampf in der LIQUI MOLY Handballbundesliga freuen, in dem der Kreis der Titelanwärter aber immer mehr zusammenschrumpft. Die Füchse, die Zebras und der SCM sind gleich auf, während die Flensburger auf die Patzer lauern. Mit den Löwen hat sich aber ein tierisches Team von der Schale verabschiedet.

Mia Reckendorf (BA-SJ-18-H-VZ) Modul: Sportlehrredaktion II


Schlagworte: Bennet Wiegert, Füchse Berlin, Handball, Liqui Moly Handballbundesliga, Maik Machulla, Meisterschaft, Rhein-Neckar Löwen, SC Magdeburg, SG Flensburg-Handewitt, THW Kiel

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Datum: 24. April 2023
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