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Titelverteidigung in die Tonne geworfen

Während das DFB-Team um Cheftrainer Joachim Löw vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland die Mission „Titelverteidigung“ ausgab, folgte auf sportlichen Misserfolg ein demütiges Schweigen. Die Deutschen scheiterten mit einem historischen Vorrunden-Aus, welches vom Weltmeister-Macher Löw bis heute nicht öffentlich kommentiert wurde.

Veröffentlicht am 28. August 2018 von

Es war die größte sportliche Enttäuschung des Sommer 2018. Mit gerade einmal einem Sieg und zwei Niederlagen schied die deutsche Nationalmannschaft in der Gruppenphase der Fußball-Weltmeisterschaft aus. Ein Novum in der ruhmreichen Geschichte des Deutschen-Fußball Bundes, welcher bislang vier Mal den Titel gewann. Eines hat die Mannschaft jedoch mit all seinen deutschen WM-Verteidigern gemeinsam: Alle scheiterten bei der Mission Titelverteidigung.

Voraussehbares Aus

Nicht nur die historischen Vorzeichen standen schlecht für einen erneuten Titelgewinn. Denn trotz der hohen individuellen Qualität der Spieler gab es Unruhen im Vorfeld des Turniers. Ein Kaderumbruch fand statt, viele altgediente Leistungsträger wie Lahm, Klose, Schweinsteiger oder Podolski hatten ihr Karriere bereits beendet. Ilkay Gündogan und Mesüt Özil ließen sich mit dem in Europa umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Erdogan öffentlich ablichten, sorgten damit kurz vor Turnierbeginn für heftige politische Diskussionen und damit verbundene Unruhen im Umfeld. Letztlich haperte es auch sportlich, denn bei den letzten beiden Testspielen vor dem Turnier setzte es gar eine 0:1 Niederlage in Österreich, welches die Qualifikation für die Weltmeisterschaft zuvor nicht bewältigte, und einen 2:1 Sieg gegen Saudi-Arabien, das in der darauf folgenden Turnier-Vorrunde die zweitschlechteste Abwehr stellte.

Geschlossene Ruhe

Die erste Meldung nach dem Aus: Die DFB-Führungsriege um Präsident Reinhard Grindel stellte sich hinter Löw und versicherte eine weitere Zusammenarbeit. Danach ließen beide Parteien Ruhe einkehren und taten gut daran, kein Fußball-Sommerloch für die Presse zu füllen. Es folgte der brisante Rücktritt von Spielmacher Mesut Özil samt allgemeiner Rassismus-Debatte bei einem Verband, der sich bei der Europameisterschaft vor zwei Jahren hinter seinen Spieler Jeromé Boateng stellte, als dieser vom AfD-Politiker Alexander Gauland wegen seines Migrationshintergrundes öffentlich verbal angegriffen wurde.

Löws erstes Statement

Zuletzt sorgte der Beginn der 1. Bundesliga, die Sommertransfer-News und eine ereignisreiche 1. Hauptrunde im DFB-Pokal wieder für genug Futter in der Medienlandschaft des deutschen Fußballs. Bei der morgigen – normalerweise formellen – Pressekonferenz zum Anlass der Länderspiele gegen Frankreich und Peru im September, wird Löw sich erstmals den Journalisten stellen und das WM-Aus analysieren müssen. Eine Vorteilskarte hat Löw aber unmittelbar nach dem Scheitern erfolgreich ausgespielt: Das Thema ist nun nicht mehr so immens präsent in den Köpfen der Deutschen, zumal der Rahmen der Pressekonferenz anlässlich der Kadernominierung klein ist. Löw ist durch das Vertrauen des DFB und dem ausbleibenden Medienwirbel einer öffentlichen Diskussion um seinen Job aus dem Weg gegangen.

Wie Studenten der Universität zu Köln Wochen nach dem frühzeitigen Aus der deutschen Nationalmannschaft denken, hat ein Studierender der FHM Köln in Erfahrung gebracht:

Ein Bericht von Pascal Knopp (BA-SJ-07-K-VZ)


Schlagworte: Deutschland, DFB, WM 2018

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Datum: 28. August 2018
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