Fußball
Unbeständiger Saisonstart für Hannover 96
Nach einigen Wochen befindet sich der deutsche Profifußball ungewohnt früh in der ersten Länderspielpause der Saison. Hannover 96 war mit einem Heimsieg gegen Regensburg in die Spielzeit gestartet, zeigt seitdem jedoch vor allem offensiv Schwächen auf und kommt lediglich auf drei Pflichtspieltore in fünf Partien.
(Hannover.) Als am 3. August die Saison der 2. Bundesliga losging, standen noch einige Fragezeichen bei der Mannschaft aus der Landeshauptstadt Niedersachsens offen. Kann man dieses Jahr um den Aufstieg mitspielen? Muss man noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden oder reicht der Kader aus? Namhafte Verpflichtungen wie Jessic Ngankam und Jannik Rochelt ließen die Fans hoffen, dass man dieses Mal vielleicht um den Aufstieg mitkämpfen kann.
Defensive Stabilität gegen Aufsteiger
Das erste Pflichtspiel gegen den SSV Jahn Regensburg gewann man souverän mit 2:0. In der zweiten Woche kam dann bereits der erste Dämpfer. Nur ein 0:0 auswärts beim Aufsteiger Preußen Münster. Zudem konnte man kaum klare Torchancen kreieren. Die Defensive hingegen konnte sich in den zwei Partien immer wieder auszeichnen. So ließ man gegen die Mannschaft aus Regensburg keine klare Torchance zu und auch Münster kam zu wenig guten Gelegenheiten, die zudem allesamt von Weltmeister Ron-Robert Zieler pariert wurden.
Erneutes Pokal-Aus gegen einen Drittligisten
Dennoch fuhr man halbwegs zufrieden nach Bielefeld, um in der 1. Runde des DFB-Pokals anzutreten, da man ungeschlagen und ohne Gegentor im Pflichtspielbetrieb da stand. Doch das sollte sich recht schnell ändern. Mit lediglich einer guten Torchance von Nicolo Tresoldi schied man gegen DSC Arminia mit 0:2 aus und verabschiedete sich das zweite Jahr in Folge in Runde eins aus dem Pokalwettbewerb. Auch hier waren Torchancen wieder einmal rar. Manager Marcus Mann, der sonst eher gelassen agiert, übte öffentlich Kritik aus: „Wir sollten ganz schleunigst aufwachen, weil: Das schaue ich mir nicht mehr lange an.“ Die öffentliche Kritik geschah nicht nur direkt nach dem erneuten Pokal-Aus, sondern auch einige Tage vor dem Heimspiel gegen den Hamburger SV, der erneut als einer der Aufstiegsfavoriten von vielen Experten gesehen wird.
Torarme Spiele gegen Hamburg und Düsseldorf
In einem erneut chancenarmen Spiel konnten sich die Roten zuhause mit 1:0 durchsetzen und blieben ungeschlagen und ohne Gegentor in der Liga. Auf einmal schien wieder alles gut. Man konnte gegen den Hamburger SV gewinnen und Trainer Stefan Leitl zeigte mit einer neuen Formation und der Hereinnahme von Matchwinner Jessic Ngankam, der per Elfmeter traf, als Einzelspitze eine gewisse Variabilität, die man seltener von Leitl gesehen hatte. Voller Vorfreude fuhren die Fans also zum nächsten Topspiel nach Düsseldorf, da man weiterhin ohne Niederlage den dritten Rang belegte. Doch hier konnte das Team defensiv nicht an den letzten Ligaspielen anknüpfen. Leitl stellte erneut das System um, man konnte sich erneut keine Tormöglichkeiten erspielen, Fortuna hatte ein klares Chancenplus vorzuweisen und man verlor mit 0:1. Zudem rutschte man auf den neunten Rang in der 2. Bundesliga ab. Einige Fans lassen die ersten fünf Pflichtspiele der Saison Revue passieren und geben ihre Meinung zu den Leistungen ab:
Neuer Spieler für die Defensive
Am selben Tag, bevor man gegen die Fortuna aus Düsseldorf verlor, war es die letzte Chance für Manager Marcus Mann neue Spieler zu verpflichten und den Kader noch einmal zu verstärken. Mit Bartlomej Wdowik konnte man die Lücke auf der Linksverteidigerposition schließen. Hierbei angelte man sich einen Spieler, der letzte Saison mit Jagiellonia Bialystok in seiner Heimat Polen Meister geworden ist und 16 Torbeteiligungen zum Titel beitrug. Erst vor kurzem wechselte er zum SC Braga nach Portugal. Hannover 96 leiht den einmaligen polnischen Nationalspieler für ein Jahr aus und besitzt eine Kaufoption. Der 23-Jährige ist offensiv sehr stark einzuschätzen, da er in der vergangenen Spielzeit 10 Treffer erzielen konnte. Ungewöhnlich war nicht nur, dass er noch am selben Tag abends auf der Bank in Düsseldorf saß, obwohl er seine Teamkollegen noch gar nicht richtig kennenlernen konnte, sondern, dass er zudem direkt eingewechselt wurde. Die Entscheidung von Leitl Wdowik einzuwechseln zeigt auch, wie unterbesetzt die Linksverteidigerposition vor der Verpflichtung gewesen sein muss.
Dünn besetzt auf einigen Positionen
Ansonsten wurde jedoch kein weiterer Neuzugang verpflichtet, sodass die Personalien in der Innenverteidigung und im zentralen Mittelfeld weiter dünn besetzt sind und man für Enzo Leopold beispielsweise keinen Backup verpflichten konnte. Sollte der junge Mittelfeldspieler sich also verletzen, müsste man anderweitig eine Lösung finden. Zudem hat 96 außer Marcel Halstenberg keinen Linksfuß für die Innenverteidigung im Profikader. Es bleiben also weiterhin viele Fragezeichen offen, wohin es für Hannover 96 in dieser Spielzeit gehen wird. In einem Exklusiv-Interview mit dem Renner gibt der Experte und langjähriger Trainer Maximilian Schaper seine Meinung zu den Roten ab:
Weiter geht es für die Leitl-Elf am 14. September. Dann empfangen sie in Hannover den 1. FC Kaiserslautern zur nächsten Partie in der zweiten Bundesliga.
Ein Bericht von Lukas Schaper im Modul Sportlehrredaktion I, BA-SJ-22-H-VZ
Quellen:
https://www.transfermarkt.de/hannover-96/transferrekorde/verein/42/saison_id/2024
https://www.bundesliga.com/de/2bundesliga/tabelle
https://www.ndr.de/sport/fussball/Zweite-Bundesliga-Hannover-96-HSV,hannoverhsv242.html
Schlagworte: 2. Bundesliga, Bundesliga, Fußball, Hamburger SV, Hannover, Hannover 96, Ngankam, Tresoldi, Wdowik, Zieler