Fußball
Achtung Lebensgefahr! – Badeunfälle mehren sich
Vor gut einem Monat ist die Schweizer Nationalspielerin Florijana Ismaili bei einem Badeunfall am Comer See gestorben. Ein Einzelfall? Keineswegs. Was es daher bei heißen Temperaturen und stehenden Gewässern zu beachten gibt und wie sich die Menschen am Comer See vor Ort nach dem tragischen Unfall fühlen.
(Musso/Comer See) Die tropische Hitzewelle hält Einzug in Europa. Während in Deutschland die Temperaturen Rekordwerte erreichen, sehnen sich Urlauber im Süden nach einer Erfrischung im kühlen Nass. Ein Kopfsprung vom Boot in den eiskalten See oder von der Strandmatte am Ufer direkt in das Wasser laufen, um den Körper herunterzukühlen, sind an der Tagesordnung. Doch genau das birgt Gefahren, wie man nicht zuletzt auch an dem tragischen Ereignis am Comer See erkennen musste. Die Schweizer Nationalspielerin Florijana Ismaili ist nach einem tragischen Badeunfall ums Leben gekommen. Unterschiedlichen Medienberichten zufolge soll sie von einem Schlauchboot ins Wasser gesprungen und nicht wiederaufgetaucht sein. Ihre Freundin, die ebenfalls auf dem Boot gewesen sein soll, alarmierte umgehend die Rettungskräfte.
Nachdem zuvor noch der Fußballclub der 24-jährigen, die Young Boys Bern über Twitter vermeldeten: „Wir sind sehr betroffen und haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sich alles zum Guten wendet“ wurde wenige Tage später aus der Hoffnung traurige Gewissheit. Die Leiche der jungen Schweizerin mit albanischen Wurzeln wurde von den Rettungskräften in 200 Metern Tiefe gefunden und geborgen. Nach ersten Obduktionsberichten steht nun auch die Todesursache fest. Nicht wie zuvor vermutet, lässt sich der Tod der Sportlerin auf einen thermischen Schock zurückführen, sondern auf einen Atemstillstand. Die Aargauer Zeitung geht sogar soweit und berichtet darüber, dass Ismaili vor dem Sprung ins Wasser noch eine reichhaltige Mahlzeit zu sich genommen haben soll, die in Bezug auf den Tod auch eine negative Wirkung gehabt haben könnte.
Zahl der Badetoten steigt stark an
Laut der Jahresbilanz der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist die Zahl der Badetoten in den letzten Jahren allgemein stark angestiegen und weist damit die Aktualität sowie die Relevanz dieses Themas auf. In Deutschland ertranken im vergangenen Jahr mehr als 500 Menschen. Das sind etwa ein Fünftel mehr als im Vorjahr.
Klaus Wagner, der Pressesprecher der DLRG Westfalen, nimmt zum Thema thermische Schocks und den Unfall von Florijana Ismaili ausführlich Stellung. „Für ihn kommen bei dem Vorfall mehrere Faktoren zusammen. Da die Person sich allerdings im/unter oder auf dem durch Wellen bewegten Wasser befindet, ist die Gefahr des Schluckens von Wasser gegeben – mit entsprechend möglichen Folgen. Durch die extremen Temperaturunterschiede kann man mit Kreislaufreaktionen rechnen, die im Extremfall mit einer Bewusstlosigkeit enden. Jedoch reagiert der Körper zuvor immer mit einer verstärkten Atmung, um dem Problem entgegenzuwirken.“ Wagner rät demzufolge sich vor einem Badeurlaub nochmal über die Baderegeln der DLRG zu informieren.
Badeurlaub mit fadem Beigeschmack
Der Comer See liegt im Norden Italiens in der Lombardei. Dieser ist aufgrund seiner geographischen Lage ein beliebtes Urlaubsziel. Das Urlaubsgebiet rund um den Comer See, der drittgrößte seiner Art in Oberitalien, zeichnet sich unteranderem durch seine attraktive Landschaft, südländischen Charme und kleinen Städte aus. Besonders im Sommer lockt das tiefblaue Wasser Touristen für einen Badeurlaub an. Dabei werden vielfältige Aktivitäten auf und neben dem Wasser ausgekostet. Darunter sind beispielsweise Kitesurfen oder das Wasserskifahren zu verzeichnen. Aber auch das Ausleihen von Booten zählt zu einem von unzähligen Wasserabenteuern, die man auf dem Comer See erleben kann. So wie viele andere Urlauber auch, entschied sich die Schweizer Nationalspielerin Ismaili für genau dieses Wassererlebnis. Das sollte ihr jedoch zum Verhängnis werden und endete für sie tödlich.
Der Badeunfall von Florijana Ismaili überschattet dieses tägliche Treiben am Comer See und dämpft die Urlaubsstimmung vielerorts nachhaltig. Besonders betroffen sind eben genau diese vielfältigen Wasseraktivitäten und -erlebnisse. Die Urlauber zeigen sich größtenteils aufgrund des Unfalls beeinflusst. Neben einem unguten Gefühl von Touristen beim Strandbesuch bis hin zu Urlaubern, die das Wasser seit dem Vorfall komplett meiden, ist alles vertreten.
Eine Recherche vor Ort bringt interessante Einblicke in eben diesen Alltag von Touristen und zeigen wie sie mit dem Badeunfall von Florijana Ismaili am Comer See umgehen:
Ein Bericht von Lukas Matern (BA-SJ-09-K-VZ) im Modul Software Grundlagen
Schlagworte: Badeunfall, BSC Young Boys Bern, Comer See, DLRG, Florijana Ismaili, Fußball, Italien, Schweizer Nationalspielerin