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Anpassen ist nicht! Warum Kahn als CEO scheiterte

An das Saisonfinale 2022/23 der Fußball-Bundesliga kann sich garantiert noch jeder erinnern. Dramatisch schoss Jamal Musiala den FCB kurz vor Schluss zur Meisterschaft. Allerdings war dies nicht die einzige Schlagzeile, die für Aufsehen sorgte.

Veröffentlicht am 12. Februar 2024 von

Zuvor wurde dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn untersagt worden, zum Auswärtsspiel nach Köln mitzureisen, wonach er nach einigen Artikeln mit dieser Entscheidung überhaupt nicht einverstanden gewesen sei und geradezu ausrastet. Ein paar Tage später dann die „einvernehmliche“ Trennung mit dem Titan. Kahn war maßgeblich an der Entwicklung des FC Bayern zurück zum FC Hollywood beteiligt, was irritierend ist, da er selbst damals als Spieler Teil dieser Hollywood-Ära war. Kahn polarisierte, das war schon immer so. Doch als Manager des FCB scheiterte er krachend.

Er unterschätzte die Bedeutung der öffentlichen Auftritte und dazu wollte er seinen Charakter nicht verleugnen. Seine Art sei „eben etwas anders“, beschrieben ihn Ulli Hoeneß und Karl-Heinz-Rummenigge. Die Persönlichkeit sowie die Visionen einer Person haben direkte Auswirkungen auf den Erfolg und Misserfolg. Das spiegelt sich sowohl im privaten als in der Rolle einer Führungskraft wider. Entwickelt sich dadurch eine Disharmonie, wirkt sich dies auf die alltägliche Arbeit aus. Dies hat zur Folge, dass Konflikte ausbrechen, Reibungsverluste entstehen und es an allen möglichen Ecken und Enden hakt. Nach Meinung vieler Experten und Journalisten sei dies auch bei Oliver Kahn der Fall gewesen sein. Wenn demnach die Performance des CEO nicht stimmt, wird das Unternehmen grundsätzlich davon ausgehen, dass mit dem Menschen etwas nicht stimmt.

Der Titan war ein Vorreiter in Sachen Mentalität und Einsatz auf dem Platz als Spieler. Zitate wie „Ich habe Angst vor Krieg und Oliver Kahn“ spiegeln seinen Ehrgeiz als Spieler perfekt wider. Der Welttorhüter war nicht besonders beleibt in der Kabine und auch auf dem Feld fing er gerne Streit mit Mitspielern an. Im Prinzip kämpfte er an erster Stelle für sich selber. Andererseits war er durch seine Einstellung auch prädestiniert für die Ambitionen des FC Bayern. Als CEO allerdings sei er nicht gerade als teamfähig bekannt gewesen. Kahn gelang es nicht, seine Stärken auf dem Feld ins Management zu übertragen oder sie zumindest dahingehend anzupassen. Er scheiterte schlussendlich, obwohl ihm der Job schon lange in die Wiege gelegt wurde.

Neuer Job für Kahn

Der ehemalige Kapitän des FCB hat einen neuen Job gefunden. Anders als erwartet, wird er zukünftig sein Wissen nicht im Fußballbereich weitergeben. Auf der Plattform „Meet your Master“ wird er in aufgezeichneten Videos Tipps geben, die Erfolg in verschiedenen Branchen und Bereichen versprechen sollen. Wo er die hernimmt, ist zwar unklar, aber eigentlich soll er auch sein Geheimnis der Willensstärke in Theorie und Praxis verraten. Dies ist ein Bereich, indem sich Kahn dann doch gut auskennt, denn zumindest als Spieler trotzte er nur so vor Motivation und Überzeugungskraft.

Der Rausschmiss von Kahn sorgte für großes Aufsehen, doch im Prinzip war der Ausgang eigentlich schon vorbestimmt. Ein Mensch kann sich weiterentwickeln, aber seine Persönlichkeit wird vom Grund her immer gleich bleiben. Diese Willensstärke, dieses ich muss das jetzt schaffen, hilft dir vielleicht als Sportler, aber in einer Führungsposition ist dies meist kontraproduktiv und hätte in den Überlegungen der früheren Bayern-Bosse auf jeden Fall eine Rolle spielen müssen.

Ein Beitrag von Max Friedrich (BA-SJ-18-H-VZ)


Schlagworte: CEO, FC Bayern München, FCB, Manager, Meisterschaft, Oliver Kahn, Rauswurf, Titan, Ulli Hoeneß

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Datum: 12. Februar 2024
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