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Bundesliga langweilig wie nie?

Deutscher Meister ist der FC Bayern München, wer kennt es nicht? Schon am 29. Spieltag stand der deutsche Meister fest. Zum sechsten Mal in Folge holte Bayern München die Schale, obwohl der Start in die neue Saison missglückte und sie weit hinter Dortmund auf der Tabelle eingeordnet waren. Doch diese Serie gab es noch nie. Ex- Profi Stefan Effenberg schrieb in seiner Kolumne für t-online, dass die deutsche Bundesliga langweilig geworden ist. Doch woran liegt das genau?

Veröffentlicht am 30. April 2018 von

Da viele Klubs auf den sogenannten Sicherheitsfußball setzen, fallen in der Bundesliga so wenig Tore wie seit Jahren. Das liegt daran, dass sich die meisten Klubs auf eine stabile defensive konzentrieren. Trainer Tayfun Korkut und auch Peter Stöber sollen nach ihrer Verpflichtung primär an den defensiven Abläufen gearbeitet haben. Aber auch Domenico Tedesco, der zur frischen Trainergeneration gehört, fokussierte sich anfangs bei Schalke auf die defensive Stabilität. Selbst Spieler wie Gündogan kritisierten die taktische Ausrichtung der Liga. Damit meint er, dass die meisten Mannschaften Fehler vermeiden wollen und auf Sicherheit spielen.

“Einige Trainer haben aus den Augen verloren, worum es eigentlich geht. Mit Ballgeschiebe gewinnt man keine Punkte“, schrieb Ex Bundestrainer Berti Vogts auf t-online. Der 71-Jährige vermisst die alten Strukturen im deutschen Fußball. So auch die Strukturen der Stadionbesuche, die er bemängelt und darauf hinweist, dass “das Spiel den Fans doch Lust und Laune machen muss“. Vogts meint, dass durch die Übernahme der Grundlage von Löws Spielidee die deutsche Bundesliga wieder attraktiver gestalten wird und somit auch spannender. Er gab auch an, dass eine Mannschaft wie der FC Bayern München auch ohne Trainer deutscher Meister werden würde. Wie auch er wünscht sich Stefan Effenberg für die Zukunft eine höhere Leistungssteigerung sowie ein stärkeres Auftreten in Europa. Ebenso sieht dies auch der Geschäftsführer der deutschen Fußball Liga, Christian Seifert. Er fordert eine Liga,“ die dauerhaft eine intakte Spitze aus mehreren Klubs hat, die europaweit mithalten können und sich national einen spannenden Wettbewerb liefern.“

War die Bundesliga schon immer so langweilig?

Im Frühjahr 2012 zog Dortmund in der Bundesliga an Bayern vorbei und holte das double. Dies war nach Angaben von Stern.de das letzte Mal, dass die Bundesliga durch Spannung gekennzeichnet war. Doch auch die finanziellen Unterschiede tragen viel zur Spannung bei. „Gab es früher Ungleichheiten durch Stadiongrößen und Sponsoreneinnahmen, ist die Schere zwischen den Klubs in den letzten beiden Jahrzehnten derart weit aufgegangen, dass der sportliche Wettbewerb an der Tabellenspitze nahezu vollständig zum Erliegen gekommen ist“, so Stern.de. Auch für Mittelklasse Klubs wie Hertha BSC oder Eintracht Frankfurt ist es völlig unmöglich bei der Meisterschaft mitzuspielen. In der Saison 2017 hat Darmstadt 23 Millionen Euro für Spieler ausgegeben, bei Bayern München waren das hingegen 195 Millionen Euro. Ein weiterer Punkt ist auch, dass seit der Saison 1995/1996 noch nie eine Mannschaft bereits am 19. Spieltag so viel Vorsprung hatte, wie in dieser. Der bisherige Höchstabstand beläuft sich auf 13 Punkte und dieser wurde in der Saison 2013/2014 erreicht und das vom FC Bayern München.

Profifußball in Gefahr?

Wenn die Menschen das Gefühl haben, einem ernsthaften sportlichen Wettbewerb beizuwohnen, schalten sie den Fernseher an oder besuchen das Stadion, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Doch wenn die Bundesliga immer langweiliger werden würde, ist dies nicht mehr der Fall.

 

Ein Bericht von: Darleen Ilmer (BA-SJ-08-H-VZ)


Schlagworte: Bundesliga, Deutscher Meister, FC Bayern München

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Datum: 30. April 2018
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