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Die Formel 1 in Monaco: Warum Leclerc bei seinem Heimrennen unter Druck steht

Charles Leclerc hat in der diesjährigen Formel 1 Saison bereits jegliche Höhen und Tiefen durchlebt. Nach dominanten Siegen zu Beginn der Saison, hat sich das Blatt in den vergangenen Wochen gewendet. Max Verstappen steht seit seinem Sieg im letzten Rennen an der Spitze der WM. Leclerc konnte keines der letzten drei Rennen gewinnen und nun steht sein Heimrennen an. Seine bisherigen Resultate in Monaco sprechen allerdings gegen ihn.

Veröffentlicht am 27. Mai 2022 von

(Monaco.) In der noch jungen Formel 1 Saison hat sich die Ausgangslage von Charles Leclerc bereits mehrfach geändert. Nach einem fantastischen Saisonstart, mit zwei Siegen aus drei Rennen, übernahm Leclerc früh die Führung in der WM. Diese musste der Monegasse am vergangenen Wochenende beim Rennen in Spanien erstmals in dieser Saison wieder abgeben. Dort verzeichnete Leclerc seinen ersten Ausfall in diesem Jahr. Bei seinem anstehenden Heimrennen in Monaco möchte der 24-Jährige nun endlich seinen dritten Saisonsieg einfahren. Doch seine persönliche Historie in Monaco sieht eher demotivierend aus.

Leclerc seit drei Rennen ohne Sieg

Nach einem fantastischen Saisonstart und einem Vorsprung von 46 Punkten vor Titelkonkurrent Verstappen, sah die Welt für Leclerc nach drei Rennen noch ganz anders aus. Nur drei Verstappen-Siege und ein Leclerc-Ausfall später, führt Verstappen die WM-Wertung mit sechs Punkten Vorsprung auf den Monegassen an.

In Imola drehte sich Leclerc elf Runden vor Schluss und touchierte die Wand. Der dadurch benötigte zusätzliche Boxenstopp kostete den 24-jährigen Platz drei. Am Ende kam er als sechster über die Ziellinie und verlor 18 Punkte auf Verstappen. In Miami musste sich Leclerc, trotz Pole Position, am Ende wieder geschlagen geben und sich mit Platz zwei abfinden. Erneut hinter Konkurrent Verstappen. Am vergangenen Wochenende in Barcelona lag Leclerc in Runde 27 komfortabel mit 13 Sekunden Abstand in Führung, als sein Motor den Geist aufgab. Verstappen holte sich aufgrund dessen seinen dritten Sieg in Folge und übernahm damit erstmals in dieser Saison die Führung in der WM. „Natürlich bin ich enttäuscht, genau wie das gesamte Team, doch in solchen Momenten kann ich nicht viel machen, außer auf die positiven Aspekte zu blicken“, erklärte der enttäuschte Monegasse gegenüber viaplay nach dem Rennen. Im Hinblick auf den Monaco Grand Prix „müssen wir uns weiter konzentrieren und im nächsten Rennen stärker zurückkommen“, führte er aus.

Die Pechsträhne beim Heimrennen

Nicht eines seiner insgesamt fünf Rennen in Monaco, konnte Charles Leclerc beenden. Seit seinem ersten Start vor heimischer Kulisse 2017, scheint er wie verflucht. Damals ging der Monegasse noch in der Formel 2 für das Prema-Team an den Start. Im Hauptrennen verlor er nicht nur zunächst aufgrund eines Safety Cars die Führung, sondern sah sich ebenfalls wegen einer gebrochenen Sturzscheibe dazu gezwungen seinen Boliden abzustellen. Im Sprintrennen kollidierte er dann mit Norman Nato und bekam eine Zeitstrafe. Später musste er das Auto erneut wegen eines Defekts in der Garage parken.

2018 gab er dann sein Monaco-Debut in der Königsklasse. Doch auch dieses lief ganz und gar nicht nach Plan. Aufgrund eines Bremsversagens rauschte der Monegasse, in Runde 70, beinahe ungebremst in den vor ihn fahrenden Toro Rosso von Brandon Hartley.

Ein Jahr später begann das Unglück bereits am Samstag. Sein Ferrari-Team verkalkulierte sich im ersten Segment des Qualifyings und ließ ihren Lokalmatador am Ende in der Box. Die Strecke verbesserte sich deutlich mehr, als es Ferrari vermutet hatte und Leclerc schied aus. Von Platz 15 aus ging er dann ins Rennen. In Monaco ist das eine enorme Aufgabe. Leclerc ging ein hohes Risiko bei seinen Überholmanövern ein, was bis hin zu Platz zwölf funktionierte. Dort wartete Nico Hülkenberg. Leclerc setzte erneut zu einem aggressiven Manöver an und touchierte die innere Bande. Der daraus resultierende Plattfuß zerstörte den Unterboden seines Ferrari und zwang ihn zur Aufgabe.

2021 sicherte sich Leclerc zum ersten Mal vor heimischer Kulisse die Pole, doch setzte sein Auto wenige Sekunden vor Ende des Qualifyings in die Wand. Seine Pole Position behielt er zwar, doch der Aufprall hinterließ Spuren, welche sein Team nach diversen Analysen jedoch nicht entdeckte. Vor dem Rennen am Sonntag machte sich dann eine defekte Antriebswelle bemerkbar, welche Leclerc daran hinderte das Rennen überhaupt zu starten. Ferrari erklärte später, dass das Problem eine direkte Folge des Unfalls vom Vortag war.

Als wäre das nicht schon genug, crashte Leclerc sogar noch vor dem Rennen am Wochenende erneut auf seinem Heimkurs. Beim historischen Grand Prix von Monaco bekam Leclerc am 8. Mai die Chance ein legendäres Formel 1 Auto zu fahren. Doch mit Niki Laudas Ferrari 312B aus dem Jahr 1974 endete er erneut in der Bande. Grund dafür war eine kaputte Bremse, die dazu führte, dass der Monegasse mit dem Heckflügel voraus in die Wand krachte.

Druck von allen Seiten

Der Druck beim Heimrennen ist ohnehin für jeden Fahrer präsent, doch mit seiner persönlichen Historie, dem Verlust der WM-Führung und den Schlagzeilen der Medien ist es keine einfache Ausgangslage für Leclerc. Die L’equipe sagte sogar, er sei „in seinem eigenen Garten verflucht“. Leclerc zeigt sich gelassen und glaubt nicht an einen Fluch, doch auch ein Charles Leclerc spürt den Druck an einem Wochenende wie diesem. „Charles Leclerc ist bereit für die Glückswende auf seinem Heimkurs in Monaco“, sagte die britische „Times“. Ob der Monegasse dem Druck standhält und an diesem Wochenende endlich seinen Fluch bezwingen kann, zeigt sich am Sonntag um 15 Uhr, wenn die Startampeln ausgehen.

 

Veröffentlicht von Felix Negwer, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-06-TZ-FS)

Quellenangaben:

https://www.westfalen-blatt.de/ueberregional/sport/formel-1/leclercs-monaco-fluch-wird-das-heimrennen-zur-hassliebe-2577557

https://www.motorsport-magazin.com/formel1/news-271133-formel-1-monaco-2022-charles-leclerc-ferrari-unfall-crash-defekt-sauber-f1-formel-2-geschichte/

https://www.motorsport-total.com/formel-1/news/nach-crash-mit-lauda-ferrari-leclerc-will-historische-f1-fahrten-ueberdenken-22052017

https://www.formula1.com/en/results.html

https://sport.sky.de/formel1/artikel/formel-1-heimfluch-leclerc-in-monaco-noch-nie-das-ziel-erreicht/12621665/35311


Schlagworte: Charles Leclerc, Circuit de Monaco, Crash, Ferrari, Formel1, Grand Prix, Monaco

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Datum: 27. Mai 2022
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