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Ein Großer verlässt die Bühne

Am 2. September wird ein großer Athlet in den Sportruhestand gehen. Robert Harting, mehrfacher Europa- und Weltmeister im Diskuswurf, bestreitet am kommenden Sonntag beim internationalen Stadionfest (ISTAF) im Berliner Olympiastadion seinen letzten Wettkampf.

Veröffentlicht am 28. August 2018 von

Seine Karriere

Robert Harting kommt gebürtig aus Cottbus, lebt aber seit Jahren in Berlin. 2007 machte der dreimalige Sportler des Jahres mit der WM-Silbermedaille und dem ersten von zehn deutschen Meistertiteln erstmals international auf sich aufmerksam. Bei den Olympischen Spielen im Folgejahr wird Harting Vierter. Bei der Heim-WM in seinem „Wohnzimmer“ im Berliner Olympiastadion wirft sich Harting zum Weltmeistertitel. Danach folgen die Silbermedaille bei der EM sowie die Verteidigung des WM-Titels 2011. 2012 wird er Europameister sowie Olympiasieger.

Nach Olympia hat Harting immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und kann 2013 den WM- und 2014 den EM-Titel verteidigen. Danach kann er verletzungsbedingt nicht an den Weltmeisterschaften 2015 teilnehmen. Besonders bitter sind die Olympischen Spiele 2016 für ihn gelaufen. Als er am Vorabend des Qualifikationstages das Licht mit dem Fuß ausmacht und so einen Hexenschuss erleidet und den Wettkampf verpasst.

Seine Heim-EM

Seine letzte internationale Meisterschaft bestritt er am achten August 2018 im Berliner Olympiastadion bei den Europameisterschaften. Nachdem in der Qualifikation schon sein Bruder und Olympiasieger von Rio, Christoph Harting sowie weitere Titelkandidaten ausschieden waren, standen die Chancen gut zum Abschluss seiner Karriere nochmal eine Medaille zu holen. Obwohl er während des Wettkampfes längere Zeit auf dem Silberrang gelegen hatte, wurde er am Ende Sechster. Die Titelkämpfe waren Teil des neuen Formats „European Championships“, wobei gleichzeitig in sechs weiteren Randsportarten die europäischen Meisterschaften in Glasgow ausgetragen wurden.

Sein Engagement für den Sport

In den vergangenen zehn Jahren war der heute 33-Jährige das Gesicht der deutschen Leichtathletik. Doch das ist nicht nur auf seine Erfolge zurückzuführen, sondern weil er sich auch immer wieder kritisch zu Doping und der Sportförderung in Deutschland geäußert hat. Unter anderem kritisierte Harting gegenüber der ARD-Sportschau kurz vor den Olympischen Spielen in Rio den IOC-Präsidenten Bach. „Er ist für mich Teil des Doping-Systems, nicht des Anti-Doping-Systems. Ich schäme mich für ihn.“ Der Grund war, dass das internationale olympische Komitee die russische Mannschaft trotz bewiesenem Staatsdoping an den Spielen teilnehmen ließ. Neben seiner Doping-Kritik gründete er die deutsche Sportlotterie. Dieses Projekt rief er mit zwei anderen Mitgründern ins Leben. Die Idee hinter dieser Initiative ist es, deutsche Randsportler auf dem Weg zu olympischen und paralympischen Spielen zu unterstützen. Es ist somit kein klassisches Glücksspiel, sondern der Erlös wird komplett in die Unterstützung der einzelnen Athleten gesteckt.

Nun steht am Sonntag der letzte Wettkampf seiner Karriere an. Was er danach machen will, steht noch nicht fest. Doch eins ist sicher, Robert Harting wird fehlen, nicht nur der Leichtathletik, sondern dem ganzen deutschen Sport. Er hat sich durch die deutsche Sportlotterie nicht nur für eine Verbesserung der Leichtathleten eingesetzt, vielmehr für alle olympischen Sportarten. Mit dem neuen Format der European Championships versuchen nun auch Verbände und Medien die Attraktivität und Bekanntheit von verschiedenen Sportarten zu erhöhen. Ich habe mich nach den European Championships in Berlin und Glasgow bei Besuchern und TV-Zuschauern umgehört, wie diese das neue Format bewerten.

Ein Bericht von: Patricia Lütz (BA-SJ-07-K-VZ)


Schlagworte: ISTAF, Leichtathletik, Robert Harting

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Datum: 28. August 2018
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