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Ein kleiner Mann ganz groß

Der deutsche Fußball steht vor einer großen Entscheidung: Wird die Europameisterschaft 2024 in Deutschland ausgerichtet und bleibt damit auch DFB-Präsident Reinhard Grindel im Amt oder schaut der DFB in die Röhre und wird eine personelle Umstrukturierung folgen? Eine Person, die auf beiden Seiten steht, ist Philipp Lahm.

Veröffentlicht am 16. August 2018 von

Der 27. September. Alle Augen werden an diesem Tag zum Haus des europäischen Fußballs in Nyon schauen. Denn dort wird entschieden, wer die Europameisterschaft 2024 ausrichten darf. Deutschland oder die Türkei? Die kleine schweizerische Stadt wird also nicht nur über eine EM, sondern auch über die Zukunft der deutschen Führungsriege entscheiden. 

Laut mehrerer Medienberichte kann sich der angeschlagene DFB-Präsident nur im Amt halten, wenn er die EM 2024 mit nach Hause bringt. Für dieses Vorgehen sollen angeblich sogar die Bayern-Bosse um Rummenigge und Hoeneß bereit sein, bis zum 27. September keine Giftpfeile in Richtung DFB zu senden. Sollte die EM doch in der Türkei stattfinden, wird eine Person wahrscheinlich das Gesicht des Neuanfangs: Und zwar Philipp Lahm.

Lahm der Richtige als OK-Chef?

Auf der anderen Seite ist auch klar: Bekommt Deutschland den Zuschlag, wird Lahm EM-Organisationschef. Damit würde er auf keinen Geringeren als „Kaiser“ Franz Beckenbauer folgen, der dieses Amt während der WM 2006 inne hatte. 

Lahm: Einer im Gegensatz zu vielen anderen Profis mit Grips zwischen den Ohren. Schon während der aktiven Zeit kümmerte er sich um seine Zukunft. Der ehemalige Außenverteidiger stieg in unterschiedliche Firmen ein und sammelte erste Erfahrungen im Management. Ein Profi, der mehr war als nur ein Kapitän. Guardiola, Heynckes und so weiter waren von diesem Vorzeigeprofi begeistert. Überraschend kam auch seine Absage an die Bosse, dass er nicht für das Amt des Sportdirektors zur Verfügung stand. Sein Ausflug als Experte während der WM 2018 war weniger von Erfolg gekrönt, sodass dieses Kapitel schnell beendet war.

Was werden seine Aufgaben sein?

Als Chef der Turnierorganisation wird er international erster Ansprechpartner der UEFA und national Kopf eines Teams, dessen exakte Struktur und personelle Aufstellung nach der Vergabe in enger Abstimmung mit der UEFA festgelegt wird. In dieser Funktion wird Lahm auch als kooptiertes Mitglied in das DFB-Präsidium einziehen.

Dort soll er, über das große Projekt „EM 2024“ hinaus, auch bei anderen Themen seine Sport-Kompetenz einbringen. Im engsten Umfeld von Lahm heißt es laut Kicker: „Philipp brennt regelrecht für die neue Aufgabe und die Möglichkeit, langfristig Verantwortung beim DFB zu übernehmen. Zumal ihm die bisherige professionelle Zusammenarbeit gerade mit Generalsekretär Friedrich Curtius und seinem Bewerbungsteam beeindruckt hat.“

Sportprominenz für Lahm

Rummenigge hatte schon länger für Lahm Werbung gemacht und wissen lassen, dass er sich den langjährigen Bayern-Spieler als DFB-Vizepräsident vorstellen könne, „um dem Präsidium ein Stück mehr Professionalität zu geben“. Denn im Moment fehle ihm „so ein bisschen die Fußballkompetenz“ im DFB, sagte der Bayern-Chef.  

Lahm der Ehrenspielführer

Schon 2017 wurde klar, wohin die Reise mit Lahm später gehen soll. Als er zum Ehrenspielführer ernannt wurde, machte er deutlich: „Für mich bedeutet diese Auszeichnung nicht nur Ehre, sondern auch gleichzeitig Verpflichtung und Auftrag. Den Auftrag, das Ansehen des Fußballs in Europa hochzuhalten, damit der Fußball ein Leuchtturm im Sportgeschehen bleibt.“ 

Damit der deutsche Fußball weiterhin hoch angesehen wird, muss einiges passieren. Auf Lahm wird einiges zu kommen. Vor allem eine hohe Erwartung. Seine Rolle als Organisationschef wird dabei vermutlich erst der Anfang sein.

Ein Bericht von Max Schrader


Schlagworte: DFB, EM, Fußball, Lahm, UEFA

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Datum: 16. August 2018
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