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Gladbach empfängt Bremen – Die Vorzeichen stehen auf Angriff

Die Vorzeichen scheinen angesichts der Tabellenkonstellation klar verteilt, wenn am Sonntagvormittag um 13:30 der aktuelle Tabellenführer der Fußball-Bundesliga, Borussia Mönchengladbach, im heimischen Borussia Park den SV Werder Bremen empfängt. Dennoch gehen die Gäste aus Bremen mit der klaren Marschroute „Mut ausstrahlen“ in die Partie.

Veröffentlicht am 08. November 2019 von

(Mönchengladbach.) „Ich will gewinnen.  Das es schwer wird, wissen wir“. Keinesfalls zurückhaltend benennt Kohfeldt sein Ziel für die anstehende Partie am elften Spieltag der Fußball-Bundesliga. Und in der Tat hat der Fußballlehrer zahlreiche Argumente auf seiner Seite, die eine solche Aussage rechtfertigen. Zwar haben die Norddeutschen erst einen Auswärtssieg in der laufenden Saison einfahren können, beim Blick auf die letzten Partien auf gegnerischem Platz fällt jedoch auf, dass der SV Werder mit den Spielen gegen Dortmund, Leverkusen und Frankfurt keine einzige Niederlage bei drei der deutschen Europapokalteilnehmer einstecken musste. Zwar endeten alle drei Spiele mit einem 2:2-Unentschieden, dennoch gibt es Gründe, die den Bremern Mut für die anstehende Partie in Gladbach machen können.

Kann Milot Rashica seine Form beibehalten?

Einer davon lautet Milot Rashica. Der Kosovare befindet sich seit Wochen in herausragender Form und konnte in den letzten sechs Pflichtspielen fünf Tore und eine Vorlage verzeichnen. Mit seiner Schnelligkeit und seiner Dynamik wird er eine der Aufgaben für die Verteidigungsreihe von Gladbach sein, die sich darauf einstellen kann, dass seine kongenialer Partner Yuya Osako heißen wird. Der Japaner gab vergangene Woche nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback und gilt im System von Kohfeldt als „gesetzt“. Auch aus dem Mittelfeld kommt mit Leonardo Bittencourt, Maximilian Eggestein und Davy Klaassen reichlich Offensivdrang auf den Platz. Sollte es gelingen, eine effizientere Chancenverwertung an den Tag zu legen, als es zuletzt der Fall war, so könnte es durchaus passieren, dass Werder sich realistische Hoffnungen auf Zählbares machen kann.

Bekommt Werder sein Standardproblem abgestellt?

Es gehört allerdings noch mehr dazu, als eine Offensive, die Tore schießt. Auch das haben die vergangenen Wochen gezeigt. Die Bremer belegen mit 21 Gegentoren im ligaweiten Vergleich Platz 14. Ein großes Problem dabei sind Standardsituationen. Sieben der 21 Gegentore fielen nach einem ruhenden Ball, was am Osterdeich schon für das ein oder andere Stirnrunzeln gesorgt hat. „Wir üben das schon, wir müssen uns da als Mannschaft einfach konzentrierter anstellen“, hatte Maximilian Eggestein zuletzt verlauten lassen. Es bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft es in die Tat umsetzen kann.

Die Borussia strotzt nur so vor Selbstvertrauen

Auf der anderen Seite sieht das Ganze etwas anders aus. Mit 22 Punkten belegt die Borussia derzeit den ersten Platz in der Tabelle. Ein Bild, woran man sich gewöhnen kann? „Das ist jetzt natürlich keine Eintagsfliege mehr“, so Abwehrspieler Matthias Ginter, der dennoch vorsichtig bleibt. „Ich glaube nicht, dass in der Kabine jemand vom Titel träumt oder anfängt, eine Meisterfeier zu planen.“ Ein Anzeichen für die gute Arbeit der bisherigen Saison ist die aktuelle Situation hingegen allemal. Der zu Saisonbeginn verpflichtete Trainer Marco Rose hat mit dem Wechsel vom Ballbesitzfußball hin zu schnellem Umschaltspiel die taktische Herangehensweise signifikant verändert. Dies scheint bereits nach einigen Monaten Früchte zu tragen. „Die Ergebnisse helfen natürlich. Die Spieler sehen, dass es funktioniert“, so Rose lobend. Dabei scheint selbst das unglückliche Zweitrundenaus im Pokal gegen Borussia Dortmund nichts zu ändern.

Auch die Borussia hat mit Marcus Thuram einen Spieler in ihren Reihen, der in der Lage ist, Tore zu erzielen. Mit fünf Saisontoren und drei Vorlagen in der Liga und einem weiteren Tor in der Europa-League beim 2:1-Erfolg über den AS Rom  ist der Franzose Top-Scorer der Fohlen, gemeinsam mit Alassane Plea, der am Sonntag sein Comeback nach vierwöchiger Verletzungspause geben könnte. Gegen die anfällige Hintermannschaft von Bremen könnte es durchaus Möglichkeiten für die Borussia geben, die mit 21 erzielten Treffern zu den besten Offensiven der Liga zählt.

Auch defensiv muss sich die Borussia nicht verstecken. Zehn Gegentore bedeuten im Vergleich mit der Liga einen geteilten Rang zwei.

Personalsituationen entspannen sich auf beiden Seiten

Derweil können beide Vereine etwas komfortabler auf die Personalsituation schauen. Während die Gäste aus Bremen zu Saisonbeginn zahlreiche Verletzungen zu verzeichnen hatten, so sind bis auf die Langzeitverletzten alle Mann wieder mit an Bord. Einzig der etatmäßige Kapitän und Abwehrchef Niklas Moisander kann am Wochenende noch nicht wieder eingesetzt werden.

Die Borussia kann aller Voraussicht nach wieder auf den bereits genannten Plea zurückgreifen. Auch hier fällt bis auf die Langzeitverletzen lediglich Breel Embolo mit einer Oberschenkelverletzung aus.

Tore sind zu erwarten

Marco Rose gegen Florian Kohfeldt, Gladbach gegen Bremen, wie man es auch nennen mag, Tore scheinen vorprogrammiert. Sowohl die laufende Saison, als auch die vergangenen Partien zwischen den zwei Mannschaften lassen dies vermuten. Das letzte torlose Spiel der zwei Kontrahenten datiert aus dem Jahr 1998, bis aus wenige Ausnahmen fielen jedes Mal mehr als zwei Tore pro Spiel. Auch diese Saison sind beide Mannschaften torhungrig. 21 erzielte Treffer der Fohlen stehen 17 erzielte Tore der Bremer gegenüber.

Wie auch immer die Partie laufen wird, man kann von einem wahren Offensivspektakel ausgehen.

 

Fynn Salam, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-14-H-VZ, Sportlehrredaktion)


Schlagworte: Borussia Mönchengladbach, Bundesliga, Florian Kohfeldt, Marco Rose, Marcus Thuram, Matthias Ginter, Maximilian Eggestein, Milot Rashica, SV Werder Bremen, Yuya Osako

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Datum: 08. November 2019
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