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Kann vegane Ernährung sportliche Leistungsfähigkeit verbessern?

Die vegane Ernährung ist schon seit langer Zeit nicht mehr nur eine Trenderscheinung, sondern hat sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten Ernährungsweise mit immer größerer Beachtung entwickelt.

Veröffentlicht am 06. August 2019 von

(Köln.) Ganz abgesehen von der Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks kann die vegane Ernährung laut Forum „Vegan-Athletes“ weitere positive Effekte mit sich bringen. Zum einen die Optimierung der Regenerationsfähigkeit, geringeres Müdigkeitsempfinden, die Erhöhung der Energie und die Optimierung des Muskelaufbaus. Diese Effekte lassen sich nach Angaben von „ProVeg“, einer international führenden Ernährungsorganisation, durch eine ausgewogene vegane Ernährung erreichen.

Nach deren Angaben liefert Gemüse und Obst, wie zum Beispiel Tomaten, Rote Beete, Brokkoli, Bananen, Orangen, usw. wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die den Energiehaushalt verbessern und somit die Müdigkeit verringern können. Hülsenfrüchte wie Linsen, Sojabohnen, Erbsen und Lupinen stellen die Hauptquelle von Eiweiß dar, die zu der Optimierung des Muskelaufbaus beitragen können. Wichtige Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate bringen Vollkorn und Getreide wie Hafer, Roggen, Quinoa, Reis, usw. ein. Und Nüsse und Samen wie Leinsamen, Walnüsse, Mandeln und Hanfsamen liefern sowohl gesunde Fette als auch andere wertvolle Nährstoffe.

Prof. Dr. Hans Hauner (63), Leiter des Instituts für Ernährungsmedizin an der TU München erklärt gegenüber der TZ, in wie weit die vegane Ernährung unterstützend wirkt und ob es langfristig überhaupt gesund für unseren Körper sein kann:

“Für Sportler ist Eiweiß besonders wichtig. Die Qualität des pflanzlichen Eiweißes ist nicht ganz so gut wie das tierische. Man kann aber durch eine gesunde Mischung aus pflanzlichen Eiweißen die Versorgung sicherstellen. Sojaeiweiß ist fast so gut wie das des Hühnereis. Außerdem ist es wichtig, dass Veganer genügend Eisen, Calcium und Vitamin B12 bekommen.“

Auch im Profifußball glauben immer mehr Spieler an einen positiven Effekt durch die vegane Ernährung

Wie zum Beispiel der Nationalspieler Serge Gnabry. Dieser hatte sich einige Monate an der Ernährung versucht und stieß mit seinem Ernährungswandel auf hohes Medieninteresse. Vor kurzer Zeit gab er jedoch seinen Rückzug zu tierischen Produkten bekannt. Eine wirkliche Begründung dafür gab Gnabry nicht, jedoch ist für ihn ein erneuter Ernährungsumschwung nicht ausgeschlossen: „Mir geht es gut und es kann auch sein, dass ich es mal wieder ausprobieren und länger durchziehen werde. Mal schauen“, sagte er Sport1.

Gnabry ist dabei längst nicht der einzige Profi-Sportler, der sich an der veganen Ernährung versucht. Der Weltmeister von 2014 und ehemaliger Schalker Benedikt Höwedes, verzichtet nun schon seit längerer Zeit auf tierische Produkte und hat noch keinen Rückzug gemacht. Grund für die radikale Umstellung der Ernährung waren Muskelbündelrisse, die er sich zu seiner Zeit beim FC Schalke 04 mehrmals zuzog. Verbesserung sollte der Verzicht auf Milchprodukte bringen: “Man gab mir den Tipp, keine Milchprodukte zu essen. Milch könne Entzündungen im Körper auslösen und verstärken, die enthaltenen Hormone brächten den eigenen Stoffwechsel durcheinander und verlangsamten die Regeneration“, zitiert T-Online den Fußballer.

Mit der Umstellung hat er, nach eigenen Angaben, seine Verletzungsanfälligkeit reduziert: “Es dauerte nicht lange, und ich fühlte mich besser. Ich war weniger oft erschöpft, erholte mich schneller, fühlte mich rundum leichter und fit. Auch meine Verletzungen nahmen ab und ich konnte schnell wieder 100 Prozent auf dem Platz geben.“ Das berichtet der 31-Jährige in einer Kolumne auf dem Portal „t-online.de“.

Werden die Sportler durch die vegane Lebensweise also leistungsfähiger und weniger krankheitsanfällig als Mischköstler?

Generell gilt: Regelmäßiger Sport ist gut für die Gesundheit und eine darauf abgestimmte gesunde Ernährung (nicht unbedingt vegan) fördert aktiv die Leistungsfähigkeit. Prof. Dr. Hans Hauner hält dazu fest: “Veganer haben weniger Gewichtsprobleme. Zudem bietet die Ernährung einen relativen Schutz vor Wohlstandskrankheiten wie Kreislaufproblemen, Demenz und Diabetes. Ausgeschlossen sind die Erkrankungen natürlich nicht.“

Ein Bericht von BA-MJ-50-K-VZ, Modul: Print- & Onlinejournalismus

Quellen:

https://www.sport1.de/fussball/dfb-team/2019/06/serge-gnabry-vom-fc-bayern-muenchen-ernaehrt-sich-nicht-mehr-vegan

https://www.tz.de/sport/fc-bayern/serge-gnabry-vegane-ernaehrung-im-mediziner-check-fc-bayern-muenchen-11912991.html

https://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_85605650/kolumne-weltmeister-benedikt-hoewedes-ueber-sein-leben-als-veganer.html

https://proveg.com/de/ernaehrung/vegane-ernaehrung/

https://www.vegan-athletes.com/vegane-sportler-erfolgreiche-spitzensportler-in-der-weltelite/


Schlagworte: Benedikt Höwedes, Ernährung, Fußball, Serge Gnabry, Sport, vegan

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Datum: 06. August 2019
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