(Saarbrücken.) Spätestens seit dem spektakulären Zweitrunden-Sieg gegen den Rekordpokalsieger und amtierenden Meister Bayern München  dürfte der 1. FC Saarbrücken wohl ganz Fußball-Deutschland ein Begriff sein. Vergangenen Mittwoch konnte der Drittligist dann sogar noch einen drauf setzen, als er vor heimischer Kulisse die Frankfurter Eintracht aus dem Stadion schoss. FCS-Trainer Rüdiger Ziel hatte auf der Pressekonferenz vor der Partie ein leidenschaftliches Spiel seiner Jungs eingefordert. Die Mannschaft lieferte prompt.

Turbulenter Beginn

Saarbrücken startete von Beginn an gut in die Partie und hielt die Frankfurter vom eigenen Tor fern. Die Mannschaft von Trainer Ziel beließ es, jedoch nicht beim Verteidigen und stellte die Frankfurter Defensive in der Folge vor immer mehr Probleme. So kam es nicht überraschend, als der Ball nach einer ersten großen Gelegenheit in der 17. Minute, das erste Mal im Tor der Eintracht lag (19.). Der Führungstreffer durch FCS-Stürmer Kai Brünker wurde, jedoch nach einem Hinweis von Videoschiedsrichter Benjamin Cortus zurückgenommen.

Die Saarbrücker zeigten sich davon in Folge, aber unbeeindruckt und waren weiterhin präsent in den Zweikämpfen. Frankfurt hingegen fand überhaupt nicht ins Spiel und schoss in der gesamten ersten Halbzeit nur ein einziges Mal auf das gegnerische Tor. Der Abschuss von SGE-Mann Niels Nkounkou in der 37. Spielminute stellte FCS-Schlussmann Tim Schreiber allerdings vor keine großen Probleme. Als es nach einer starken ersten Halbzeit des Drittligisten mit 0:0 in die Kabinen ging, konnte von einem Klassenunterschied nicht die Rede sein.

Frankfurt kommt besser ins Spiel – Saarbrücken trifft 

Die Eintracht zeigte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit von einer anderen Seite. Die Spieler von SGE-Coach Dino Topmüller waren nun aufmerksamer in den Zweikämpfen und rissen das Spiel mit viel Ballbesitz mehr und mehr an sich. Mit Flanken von außen versuchten die Frankfurter die Defensive der Saarbrücker zu knacken, die nun immer seltener zu Umschaltaktionen kamen, da die Eintrachtler konsequent dazwischengingen. Wirklich gefährlich wurde es dabei jedoch nie, bis Buta den Ball in der 67. Spielminute aus vier Metern Torentfernung an die Latte knallte.

Nur 3 Minuten später klingelte es dann auf der anderen Seite, als Brünker mit links aus gut 12 Metern zur vielumjubelten Führung traf. Diesmal zählte der Treffer, der den harmlosen Frankfurtern daraufhin wieder den Wind aus den Segeln nahm. Die SGE versuchte es in der Folge weiterhin erfolglos mit Flanken in den Saarbrücker Strafraum und blieb offensiv enttäuschend.

Kerber zum 2:0 – Platzverweis für Futkeu

Richtig bitter wurde es für die Frankfurter dann in der 78. Minute, als der gerade erst eingewechselte Larsson dem Saarbrücker Gaus den Ball unbedrängt genau in den Lauf spielte. Die anschließende Flanke von Gaus landete über Umwege bei Luca Kerber, der den Ball aus nächster Nähe nur noch über die Linie bringen musste und so das ausverkaufte Ludwigsparkstadion in Ekstase versetzte. Dino Topmüller äußerte sich auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zu der Szene und stellte sich dabei vor Mittelfeld-Talent Larsson: „Ich kann einem 19-Jährigen da keinen Vorwurf machen“.

Ein Spiel zum Vergessen wurde es für die rund 2.000 mitgereisten Adler-Fans schließlich, als der eingewechselte Noel Futkeu den Saarbrücker Gaus, abseits des Spielgeschehens,  von hinten umtrat (83.). Folgerichtig wurde der 21-Jährige Offensivakteur mit glatt Rot des Feldes verwiesen und nahm seiner Mannschaft somit praktisch sämtliche Chancen auf das Weiterkommen. Der FCS brachte den Sieg anschließend  unbeschwert über die Zeit und feierte den hochverdienten Einzug in die nächste Runde.

Nur noch drei Bundesligisten im Wettbewerb

Während die enttäuschende Eintracht kommenden Samstag, ausgerechnet gegen Rekordmeister München versuchen muss den Negativtrend der vergangenen Wochen zu stoppen, kann sich Saarbrücken nach einer gelungenen Leistung also auf das Pokalviertelfinale freuen. Die Auslosung der Partien findet kommenden Sonntag ab 19.15 Uhr im deutschen Fußballmuseum in Dortmund statt.

Besonders hierbei, mit Leverkusen, Gladbach und Stuttgart sind nur noch drei Bundesligisten im laufenden Wettbewerb mit von der Partie. Diese Ausgangslage vor dem Viertelfinale gab es zuletzt vor 20 Jahren. Der 1.FC Saarbrücken darf also nicht zuletzt wegen der noch verbleibenden Gegner, vom großen Pokalsieg träumen.

Ein Beitrag von Jasper Buschmann (BA-MJ-66-VZ), Modul: Journalistische Darstellungsformen

Quellen:

https://www.kicker.de/saarbruecken-gegen-frankfurt-2023-dfb-pokal-4895796/analyse

https://www.hessenschau.de/sport/heimspiel-videos/die-eintracht-pk-nach-dem-spiel-gegen-saarbruecken,video-190920.html

https://www.sportschau.de/regional/hr/hr-die-komplette-eintracht-pk-vor-dem-spiel-in-saarbruecken-100.html