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Punktgleich zum großen Finale nach Abu Dhabi

Es gibt den alles entscheidenen Showdown im letzten Rennen in Abu Dhabi zwischen dem WM-Führenden Max Verstappen und Lewis Hamilton. Nach dem ersten Rennen auf dem neuen Stadtkurs in Dschidda, machen sich der Red Bull- und der Mercedes-Pilot punktgleich auf die Weiterreise nach Abu Dhabi. Das große Finale der diesjährigen Formel 1 Saison.

Veröffentlicht am 08. Dezember 2021 von

(Dschidda.) Spannung und Chaos gab es in Saudi-Arabien schon vor dem eigentlichen Rennbeginn. Bereits vor dem Start des 21. Rennens der Saison war der Kurs von Dschidda ein Ort voller Dramatik. Bestimmte Teile des Kurses, wie einige Logen, wurden erst ein paar Tage vor dem großen Rennwochenende fertiggestellt. Doch auch auf dem neuen Asphalt gab es schnell Chaos. Denn schon im zweiten freien Training schlug Charles Leclerc mit seinem Ferrari in die Banden ein. Sein Teamkollege Carlos Sainz drehte sich im Qualifiying an der gleichen Stelle, konnte jedoch eine Kollision mit der Bande vermeiden. Des Weiteren musste das vorher angesetzte Formel 2 Rennen nach einem Unfall von den beiden Piloten Theo Pourchaire und Enzo Fittipaldi unterbrochen werden. Beide kamen ins Krankenhaus, waren jedoch bei Bewusstsein.

Rote Flaggen und Restarts

Nach dem Start ohne Berührungen oder Kollisionen startete das Chaos in Runde 10 als Mick Schumacher mit seinem Haas in die Bande einschlug. Direkt in der ersten Runde nach dem zweiten Start musste das Rennen erneut unterbrochen werden. Insgesamt drei weitere Fahrer mussten das Rennen daraufhin aufgeben, unter ihnen Schumachers Teamkollege Mazepin sowie Red Bull-Fahrer Sergio Perez und der zukünftige Mercedes-Pilot George Russel in seinem Williams. Doch auch im vordersten Feld überholte Verstappen Hamilton, der auf der Pole gestartet war. Dabei verließ er die Strecke, sodass dieses Überholmanöver zum Startschuss des Kampfes zwischen den beiden punktbesten Fahrern wurde.

Michael Masis „normale Diskussion“ mit Red Bull

Aufgrund des Verlassens der Strecke beim Überholmanöver gegen Hamilton, musste Verstappen seine eroberte Pole vor dem zweiten Restart abgeben. Daraufhin schaltete sich die FIA, unter der Leitung von Rennleiter Michael Masi, in das Gespräch mit Red Bulls Teammanager ein. Nach Verhandlungen über den Funk einigte man sich auf den dritten Startplatz für Verstappen hinter Hamilton auf dem zweiten Platz. Der Frankamen ins Krankenhaus, warenentsprechend mit seinem Alpine auf der Pole. Während diese Diskussion auch nach Abschluss des Rennens weiter für Aufsehen sorgte, beschrieb Masi auf der anschließenden Pressekonferenz die Kommunikation mit dem Red Bull-Rennstall als eine „normale Diskussion“.

Kampf in der Wüste

Ähnlich wie beim Start zuvor konnte Verstappen sich an den ersten Platz setzten, diesmal jedoch aufgrund eines starken Überholmanövers des 24-Jährigen und eines Fehlers vom siebenmaligen Weltmeister Hamilton. „Wenn er innen in der ersten Kurve bleibt, dann kann Max gar nicht vorbeiziehen“, äußerte sich Sky-Experte Ralf Schumacher während des Rennens zu dieser Situation.

Die beiden WM-Führenden setzten sich immer weiter von ihrer Konkurrenz ab. Hamilton näherte sich Verstappen weiter an, bis dieser seinen Platz verteidigte, wenn auch in härterer Art und Weise. Erneut schaltete sich die FIA um Michael Masi ein und beorderte, dass der Red Bull-Pilot seinen Platz an Hamilton abgeben musste. Dies geschah in Runde 37 von 50 unter dem Nachthimmel von Saudi-Arabien. Verstappen verlangsamte stark, bremste jedoch nicht, sondern schaltete in den dritten Gang kurz vor dem Beginn der DRS Zone. „Übergib die Position strategisch“, bekam er die Anweisung aus der Boxengasse. Der Plan war laut Helmut Marko, Sky-Experte, dass Verstappen den Mercedes-Piloten vorbeifahren lassen sollte, um dann im DRS Fenster von einer Sekunde hinter ihm zu sein. Daraufhin hätte er versucht auf der langen Gerade zu überholen und sich seinen Platz zurückzuholen. Hamilton erhielt zu dem Zeitpunkt jedoch keine Information über den Positionswechsel. Er fuhr immer mehr auf den Red Bull auf und durch das Verlangsamen des Niederländers fuhr Hamilton in Verstappen rein. In beiden Teams herrschte Aufregung: Toto Wolff, Teamchef bei Mercedes, warf seine Kopfhörer durch die Garage, während Christian Horner, Teamchef von Red Bull,  geschockt vor dem Bildschirm am Kommandostand saß. Die ersten Konsequenzen waren daraufhin ein kaputter Frontflügel beim Briten und beschädigte Hinterreifen beim Niederländer.

Konsequenzen für Max Verstappen

Nicht nur, dass Verstappen eine fünf Sekunden Strafe während des Rennens erhielt, da er Hamilton erst ein paar Runden später vorbeiließ  und nicht zum Zeitpunkt der Anweisung vom Kommandostand, sondern auch die Kollision in Runde  37 sollte noch eine Strafe mit sich bringen. Experte Ralf Schumacher deutete schon eine mögliche Disqualifikation nach dem Rennen oder eine Abgabe von Punkten an, sodass der WM-Kampf schon hier in Dschidda entschieden sein könnte.

Bevor es zur Klärung kommen konnte, gewann Lewis Hamilton den ersten Preis von Saudi-Arabien in der Geschichte der Formel 1. Gegen Mitternacht in Dschidda fiel das Urteil auf eine 10 Sekunden Strafe für Max Verstappen. Da Valteri Bottats, Teamkollege von Hamilton, über 15 Sekunden nach dem Niederländer die Ziellinie überquerte, konnte er ihn nicht auf den dritten Platz verstoßen. Somit gehen die beiden Führenden gemeinsam mit 369,5 Punkten ins letzte Rennen der Saison, in den Großen Preis von Abu Dhabi.

„Es ist viel passiert, mit dem ich nicht einverstanden bin.“

Trotz der weiterhin vorhandenen Chance auf seinen ersten Weltmeistertitel, äußerte sich Max Verstappen besonders gegenüber der FIA kritisch. „Ich versuche nur Rennen zu fahren. In diesem Sport geht es heutzutage aber mehr um Strafen als ums Racing“, kritisierte der 24-Jährige die Strafen im gesamten Rennen gegenüber mehreren Pressevertretern. Hamilton, der nicht nur aufgrund des Klimas, sondern auch wegen den Folgen seiner Corona-Erkrankung im letzten Jahr erschöpft wirkte, beschrieb das Rennen als „unglaublich hart“.

In Abu Dhabi wird es beim großen Finale möglicherweise nicht harmonisch zwischen den beiden Fahrern und Teams ablaufen. Besonders Horner verteidigt seinen Schützling und dessen härtere Fahrweise, die ihn schon immer geprägt hat. „So sind diese Jungs während ihrer gesamten Laufbahn gefahren, und Lewis teilt genauso aus“, sagte er vor den Pressevertretern bei den abschließenden Pressekonferenzen. Denn eins lässt sich festhalten: Die Kollision von Dschidda ist nach dem Unfall von Silverstone, als Verstappen nach einer Berührung mit Hamilton mit über 200 km/h in der Bande landete, und den Unfall in Monza, als beide ausschieden, nicht der erste Vorfall, an dem beide WM-Führenden beteiligt waren. Toto Wolff äußerte sich dazu nur mit einem „möge der Besser gewinnen“, als Reporter ihn nach seiner Einschätzung zum großen Finale fragten.

Die beiden großen Rivalen werden am 12.12. alles geben und einer der beiden darf sich nach dem Überqueren des Ziels als Weltmeister krönen. Falls nach der Durchfahrt des Ziels die beiden punktgleich bleiben, wäre Verstappen der neue Weltmeister, da er mit insgesamt neun Siegen einen Sieg mehr hat als Hamilton.

Mia Reckendorf, BA-SJ-18-H-VZ Modul: Journalistische Darstellungsformen

Quellen:

https://www.sportschau.de/motorsport/formel1/hamilton-versus-verstappen-duell-der-giganten-100.html

https://www.sueddeutsche.de/sport/formel-1-saudi-arabien-max-verstappen-lewis-hamilton-1.5480989

https://www.sportschau.de/newsticker/dpa-die-lehre-aus-dem-chaos-grand-prix-von-saudi-arabien-story100.html

https://www.sportschau.de/motorsport/formel1/rennbericht-saudi-arabien-hamilton-verstappen-100.html

https://sport.sky.de/formel1/artikel/formel-1-video-verstappen-mit-kritik-nach-gp-von-saudi-arabien/12487888/34236

https://sport.sky.de/formel1/artikel/formel-1-video-toto-wolff-ueber-gp-von-saudi-arabien/12487934/34341

https://sport.sky.de/formel1/artikel/formel-1-video-verstappen-ueber-platz-zwei-in-saudi-arabien/12487882/34341


Schlagworte: Abu Dhabi, Dschidda, Formel 1, Formel 2, Lewis Hamilton, Max Verstappen, Mercedes, Racing, Red Bull Racing

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Datum: 08. Dezember 2021
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