Reitsport
Reiten: Die Begeisterung hinter den Skandalen
Fünf Milliarden Euro werden in Deutschland nur durchs Reiten umgesetzt – damit ist es ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Und dies, obwohl der Sport immer wieder durch Skandale geprägt wird. Doch warum begeistert das Reiten dennoch so viele? Und worauf kommt es beim Reiten an? Wir haben Reitexpertin Lilli Karliczek zu diesem Thema befragt.
„Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“, dieses Sprichwort trifft besonders auf Mädchen und Frauen zu – 75 Prozent der Reiter sind weiblich. Deutschland zählt zu den wichtigsten Pferdesport- und Zuchtnationen weltweit. Circa 10 bis 15 Prozent der Pferde sind im Hochleistungssport aktiv. Doch dieser steht in der Öffentlichkeit zur Zeit nicht gut da. Immer wieder wird dem Sport vorgeworfen, mit tierschutzwidrigen Mitteln zu handeln. Dazu gehört das Einsetzen von Gerte und Sporen oder das Reiten mit enger Kopfhaltung, welches dem Pferd Schmerzen zufügt. Durch diese Haltung soll das Pferd mehr Befehle des Reiters aufnehmen. Hier spricht man von der „erlernten Hilflosigkeit“. Die Pferde erlernen sich aus dieser Situation nicht mehr aus eigener Kraft befreien zu können. Auch beim größten Reitturnier weltweit, dem CHIO Aachen, werden den Reitern diese Maßnahmen vorgeworfen.
Facebook-Kommentar gegen CHIO Aachen
In einem Facebook-Kommentar äußert sich die selbstgelernte Bereiterin Kriemhild Morgenrot „Also ich bin der Meinung, ein Pferd darf arbeiten. Im großen Sport darf es auch geritten werden, aber ich bin nicht der Meinung, dass wir Pferde so behandeln dürfen, dass sie 50, 60 Minuten lang mit aufgerissenen Mäulern traktiert werden, mit Sporn und Gerte, den Kopf auf die Brust gezogen. Das hat mich sehr zornig gemacht und sehr, sehr traurig.“
Reiten benötigt Zeit
Um diese Methode zu vermeiden, benötigt es viel Ruhe und Geduld. Auch Freizeitsportler müssen viel Zeit für ihr Pferd aufbringen. Mindestens vier Tagen die Woche nimmt das Pferd zwei bis fünf Stunden in Anspruch. Hier kommt es darauf an, in was für einem Stall das Pferd untergebracht ist. Bei einem Stall mit Vollpension muss das Pferd nur geritten werden. Bei der Selbstversorgung hingegen muss der Reiter alles organisieren. „Ein Pferd kostet viel Geld“, so Karliczek im Interview. Von der Reitstunde über den Tierarzt bis hin zum Hufschmied und der Ausstattung muss der Besitzer alles übernehmen. Doch das schreckt viele nicht ab – der Reitsport fasziniert auch weiterhin.
Wie sehen die Hannoveraner das Image des Reitsports?
Ein Bericht von: Laura Diekmann und Darleen Ilmer
(Kurs Sportlehrredaktion II BA-SJ-08-H-VZ)
Quellen:
https://www.deutschlandfunk.de/trainingsmethoden-im-dressurreiten-mit-sporn-und-gerte.1346.de.html?dram:article_id=423520
https://www1.wdr.de/wissen/natur/dressurreiten-rollkur-chio-100.html
https://www.derwesten.de/panorama/wie-teuer-ist-eigentlich-reiten-und-was-kostet-ein-pferd-id7727438.html
Schlagworte: Pferd, Reiten, Skandal, Tierschutz