Der ALRV und das CHIO-Aachen 

Seit über 100 Jahren fördert der Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV) den Pferdesport. Durch die Organisation und Austragung des CHIOs, sowie vieler Championate und internationaler Wettbewerbe gilt er heute als weltweit führender Veranstalter von Pferdesport-Events. Doch nicht nur durch ihre einmalige Atmosphäre, sondern auch durch ihre Gastfreundschaft zeichnet sich die Aachener-Soers aus: Wie ein Magnet wirkt sie auf Reiter*in, Pferd und Publikum aus aller Welt. Durch ein eingespieltes Team, einer hervorragenden Infrastruktur und einem engen Draht zur Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) bietet der CHIO Campus die perfekte Bühne für eine Veranstaltung eines solchen Ausmaßes.

Um die Erfolgsgeschichte des ALRVs nun zu komplettieren, soll die Austragung der Wettbewerbe im Springreiten, der Dressur, der Para-Dressur, der Vielseitigkeit, dem Vierspännerfahren und dem Voltigieren bei der WM 2026 folgen. In fünf dieser Disziplinen steht Aachen als einziger Bewerber dar: Nur um die Austragung der Vielseitigkeit konkurriert der ALRV mit der niederländischen Stadt Boekelo, sowie der in Großbritannien liegenden Region Burghley. Um die siebte Disziplin, dem Distanzreiten, bewarben sich Samorin (Slowakei) und Al-Ula (Saudi-Arabien).

Die Hoffnung auf den Zuschlag

Um den Campus und die Veranstaltung perfekt vorbereiten zu können, hofft Aachen auf den Zuschlag des Reitsport-Weltverbandes FEI. Vermarktungschef Michael Mronz unterstreicht, dass die Weiterentwicklung der Turnieranlage um die Nummer eins im Reitsport zu bleiben, Priorität ist. Neben einer neuen Halle soll ebenso ein Stadion für das Para-Reiten erbaut werden. Mronz ergänzt, dass eine Fertigstellung bis 2026 nicht im Rahmen des Möglichen läge, das Ziel sei die Weiterentwicklung des CHIO Aachens.

Die Dimensionen des Zuschlages

Bereits bei der Weltmeisterschaft 2006 gab es „ein operatives und investives Gesamtbudget von 40 Millionen Euro“. Für die kommende WM sei ein Budget in Höhe von 75 Millionen Euro vorgesehen, erklärt Michael Mronz. 50 Millionen Euro davon sollen für Investitionen ausgegeben werden. Außerdem ergänzt er, dass „[v]om Zukunftsfonds Rheinisches Revier […] eine Zusage in der Größenordnung von 20 Millionen Euro [vorliegt], weil es um Arbeitsplätze geht“. Zu seinem Glück bringt der ALRV einen entscheidenden Vorteil mit: Er ist schuldenfrei. Somit sieht er sich in der Lage, notwendiges Fremdkapital aufnehmen zu können.

Die Entscheidung

Schon bald hat das Bangen ein Ende: Für den 18. November 2023 ist die Tagung des FEI-Vorstands in Mexiko-Stadt angesetzt. Die Bekanntgabe, wer den FEI-Zuschlag erhält, steht an. Bis dahin heißt es für den ALRV: Gespräche mit Wirtschaftspartnern abhalten, Vertragsverhandlungen über Fernseh-, Vermarktungsrechte und dergleichen führen und vor allem eins: Daumen drücken!

Allgemein heißt es positiv: „Wir unterstützen die Bewerbung sehr und freuen uns, wenn Deutschland mit Aachen am Ende den Zuschlag bekommt“, so FN-Präsident Hans-Joachim Erbel.

Ein Beitrag von Kira Maiburg (BA-SJ-24-K-VZ), Modul: Journalistische Darstellungsformen

Quellen:

https://www.pferd-aktuell.de/news/aktuelle-meldungen/fei—fn—dokr/weltreiterspiele-2026-deutschland-

https://www1.wdr.de/sport/pferdesport/reit-wm-bewerbung-aachen-100.html

https://www.deutschlandfunk.de/reit-wm-2026-aachen-bewirbt-sich-in-sechs-disziplinen-100.html

https://www.sportschau.de/regional/wdr/wdr-reit-wm-aachen-plant-bei-zuschlag-grosse-investitionen-100.html

https://www.wz.de/sport/reiten/bewerbung-fuer-reit-wm-in-aachen-2026-alles-oder-nichts_aid-99714951