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Restart in die Europa League geglückt – Bayer 04 zieht souverän ins Viertelfinale ein
Bayer 04 Leverkusen kann sich im Rückspiel des Achtelfinals der UEFA Europa League mit 1:0 (0:0) gegen die Rangers aus Glasgow behaupten. Fast fünf Monate nach dem Hinspiel in Glasgow (3:1), hinterlässt die Werkself einen starken Eindruck und zieht verdient ins Viertelfinale ein.
(Leverkusen.) Knapp fünf Monate nach den Hinspielen der Europa League, fand der Wettbewerb in NRW seinen Restart. Bayer 04 Leverkusen erwartete in der heimischen BayArena die Rangers aus Glasgow. Die Ausgangsposition war aus Leverkusener Sicht durch den 3:1 Hinspiel-Erfolg sehr vielversprechend. Seit der DFB-Pokal Finalpleite gegen den FC Bayern (2:4) vor einem Monat, hatten die Rheinländer keine Spielpraxis mehr sammeln können. Die Vorbereitung war somit nach den Urlaubstagen der Spieler kurz. Das Team von Steven Gerrard hingegen konnte bereits drei Testspiele und das erste Meisterschaftsspiel (1:0 in Aberdeen) absolvieren.
Aufstellungen:
Bayer Leverkusen (4-2-3-1): Hradecky – L. Bender (68. Dragovic), S. Bender (77. Tah), Tapsoba, Sinkgraven – Aranguiz, Palacios (87. Stanilewicz) – Wirtz (68. Baumgartlinger), Havertz, Diaby (68. Bailey) – Volland
Glasgow Rangers (4-3-3): McGregor – Tavernier (77. Patterson), Goldson, Helander, Barisic – Jack, St. Davis (66. Arfield), Aribo – Barker (60. Hagi), Morelos (77. Stewart), Kent (66. Jones)
Bayer startet schwungvoll – Glasgow lauert
Die Ausgangslage vor diesem Rückspiel war eindeutig: Glasgow brauchte drei Tore, um weiterzukommen und durfte zeitgleich maximal eins kassieren, damit es im Falle von 3:1 in die Verlängerung gehen kann. Die ersten fünfzehn Minuten der Partie spiegelten diese Ausgangslage nicht wider. Bayer hatte den Ball und wirkte trotz der kurzen Vorbereitungsphase pass- und ballsicher. Einen ersten Abschluss verbuchte Moussa Diaby, sein Linksschuss aus knapp 18 Metern wurde jedoch abgefälscht (9.). Fünf Minuten später sah Charles Aranguiz für ein hartes Einsteigen an der Mittellinie die gelbe Karte. Der Chilene wird den Gastgebern im Falle eines Weiterkommens nicht zur Verfügung stehen, da dies seine zweite gelbe Karte im laufenden Wettbewerb war und er somit gesperrt wäre. In Person von Kai Havertz wurde es das erste Mal richtig gefährlich vor dem Tor der Schotten. Auf Umwegen landete eine Abwehraktion der Gäste vor Bayers Nummer 29, der den Ball volley an den Querbalken nagelte (16.). Technisch zeigte dieser Abschluss die enorme Qualität des Youngstars, den es nach dem Turnier aller Voraussicht nach zum FC Chelsea ziehen wird.
Havertz scheitert erneut – Rangers ohne Ideen
In der 22. Spielminute war es erneut Kai Havertz, der den Führungstreffer knapp verpasste. Nach einem feinen Ball von Palacios tauchte der deutsche Nationalspieler frei vor McGregor auf. Nach einem guten ersten Kontakt verlud er den schottischen Routinier, der Abschluss kullerte jedoch Zentimeter am Tor vorbei (22.). Bayer bestimmte das Spiel nach den eigenen Vorstellungen und hatte nach 25 Minuten rund 70% Ballbesitz zu verzeichnen. Die Gäste fanden kaum in ihr schnelles Umschalt- und Konterspiel und gelangen somit nicht ins letzte Drittel von Bayer 04. Vor der Halbzeitpause bot sich den Hausherren eine weitere große Chance zum 1:0. Havertz setzte Diaby mit einer feinen Flanke punktgenau in Szene. Der Direktabschluss des Franzosen rauschte deutlich über den Kasten (39.). Bei 30 Grad und Sonne verabschiedeten sich beide Teams pünktlich nach 45 Minuten in die Halbzeitpause.
Diaby trifft zum 1:0 – Bayer wird nachlässiger
Bayer 04 begann den zweiten Durchgang genau so engagiert, wie sie in Halbzeit eins aufhörten. In der 51. Spielminute wurde dieses Auftreten belohnt. Erneut war es ein hoher Ball hinter die Kette, diesmal von Aranguiz, der die Gäste aus Glasgow vor Probleme stellte und Diaby aus den Augen verlieren ließ. Der Franzose nahm den Ball technisch stark mit der Brust mit und vollendete aus gut sieben Metern. McGregor war chancenlos in dieser Situation. Nur drei Minuten später musste es zwingend 2:0 für die Rheinländer stehen: Kai Havertz wurde geschickt und kam aus neun Metern völlig frei zum Abschluss. McGregor kriegte die Beine zusammen und konnte parieren (54.). Die nächste Großchance, die der sonst spritzig wirkende Havertz vergab. Beide Trainer vollzogen in der Folge zahlreiche Wechsel, um neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Die Rangers wirkten noch einmal gewillt, die Sensation zu schaffen und kamen nach einer Freistoßflanke zum ersten gefährlichen Abschluss. Den Kopfball von Goldson konnte Tapsoba von der Linie klären (71.). Bayer ließ nun mehr zu und schien inkonsequenter. Hradecky spielte zehn Minuten vor Schluss im eigenen Strafraum einen katastrophalen Fehlpass, doch auch diesen Bock des Finnen konnten die Gäste nicht in ein Tor umwandeln. Zu weiteren Chancen kam es auf beiden Seiten nicht, sodass Bayer nach 90 Minuten als verdienter Sieger vom Platz ging.
Blitzturnier in NRW entscheidet über Ausgang des Wettbewerbs
Aufgrund der Corona bedingten Umstände, wird die Europa League nun in Form eines Blitzturniers in Nordrhein-Westfalen entschieden. Hierbei gibt es keine Hin- und Rückspiele mehr, sondern lediglich ein Spiel. Im Viertelfinale wartet auf die Werkself nun mit Inter Mailand einer der Favoriten des Wettbewerbs.
Tom Ediger, Sportmarketing & Sportjournalismus
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Schlagworte: 1:0, Bayer 04 Leverkusen, Europa League Achtelfinale, Glasgow Rangers, Moussa Diaby, Restart, Sieg