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Schiedsrichter im Amateurfußball: Der wichtigste Mann auf dem Platz

Der Fußball hat im gesamten Land einen hohen Stellenwert. Somit kann man in nahezu jedem kleinen Dorf den populärsten Sport Deutschlands hautnah erleben. Da vielerorts nicht der Sport im Vordergrund steht ist der Umgangston auf und neben dem Platz dementsprechend rau. Leittragender dieser Entwicklung ist der Hauptverantwortliche der Begegnung. Aber wie ist es denn Schiedsrichter in der Kreisliga zu sein?

Veröffentlicht am 25. April 2022 von

(Deutschland.) Sonntagmittag 14 Uhr. 50 Anhänger haben sich auf dem Örtlichen Sportplatz eingefunden und freuen sich auf das heutige Kreisliga B Spiel. Wie fast jede Woche steht eine bestimmte Person häufiger als gewollt im Mittelpunkt. Wenn man von außen das Spiel verfolgt und hört was der Schiedsrichter auch hört, fragt man sich doch einige Male: Warum tut man sich das an?

Im Verlauf des Berichts wird der aktive Amateurschiedsrichter Eric Busch der DJK Morscheid  seinen Standpunkt zu verschiedenen Thematiken schildern.

In den Augen der meisten Zuschauer hat das Amt des Schiedsrichters in der Regel eine negativ behaftete Stellung. Wenn sie eine gute Leistung abliefern, wird das für selbstverständlich genommen und der Schiedsrichter wird kaum erwähnt. Dass sie nur dann hervorgehoben werden, wenn falsche Entscheidungen getroffen werden. Vor allem in den unteren Ligen wird der Schiedsrichter vor eine harte Probe gestellt. Ganz allein ohne Assistenten muss er immer das Spielgeschehen verfolgen und dabei den 40 Meter entfernten Spieler beobachten, ob er im Abseits steht oder nicht.

Gründe für die Entscheidung Schiedsrichter zu werden sind sehr unterschiedlich. Die einen müssen ihre aktive Karriere beenden und andere Pfeifen so gerne Spiele wie manch einer auf dem Platz gerne Fußball spielt.

 

Klarer Kopf bei ständigem Druck

Schiedsrichtern gelingt wie den Spielern beider Mannschaften bei weitem nicht alles. Und genauso wie der beste Stürmer einer Mannschaft den Ball mal über das Tor schießen kann, leistet sich auch der Schiedsrichter an manchen Tagen unbeabsichtigte Fehler. Denn auch Schiedsrichter müssen wie die Vereine aufsteigen und somit muss man auch sagen, je niedriger die Liga desto niedriger das Schiedsrichterniveau. Fehlentscheidungen eines Schiedsrichters machen sich jedoch in den meisten Fällen viel stärker bemerkbar. Vor allem bei nicht gesehenen Foul- oder Handspielen die zu einem Elfmeter oder wichtigen Treffer führen können.

Zwischenrufe der Zuschauer und auch Bemerkungen der Spieler auf dem Platz erschweren die Arbeit der Schiedsrichter zusätzlich. „Der hat doch schon Gelb!“, „Immer der Neuner!“ hat fast jeder Zuschauer und Schiedsrichter schon einmal gehört und steht an jedem Spieltag fast schon an der Tagesordnung. Der Umgangston und auch die Gewalt gegenüber den Unparteiischen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. So kam es bereits zu mehreren Spielabbrüchen aufgrund dieser Handlungen. Auch die Schiedsrichtervereinigung in einigen Spielkreisen sieht sich gezwungen etwas dagegen zu Unternehmen. Es wurden für den gesamten Spieltag keine Schiedsrichter zur Verfügung gestellt und die Spiele mussten verschoben werden. Ohne Schiedsrichter kein Spiel und diese Nachricht muss stärker verbreitet werden und von allen Beteiligten auch angenommen werden.

 

Wie wichtig sind die Schiedsrichter wirklich für das Spiel?

Häufig spricht man auch vom Leiter der Partie oder des Spiels. Das ist es auch was man sich im Idealfall von vornherein überlegt. Kontrolle und Ruhe ins Spiel bringen, Kommunizieren und den Fluss des Spiels aufrechterhalten, all das fördert die Qualität des Spiels und trägt zum Spielerlebnis bei. Der Schiedsrichter kann durch das Betätigen vieler kleiner Stellschrauben die Attraktivität der jeweiligen Partie verbessern, ohne dass er zu stark ins Spielgeschehen eingreifen muss. Egal ob der Schiedsrichter diese Qualitäten aufweist oder nicht, es gilt dasselbe Gebot wie auch für alle Gegenspieler. Respekt und Toleranz für den Menschen, der es überhaupt ermöglicht das in diesem Moment 22 Menschen ihrer Leidenschaft nachgehen können.

Es geht nichts ohne den Menschen in der Mitte, den Menschen, der zwischen zwei Fronten steht und den Menschen der für die nächsten 90 Minuten das sagen auf dem Platz hat: den Schiedsrichter. Am Ende des Tages haben alle Akteure auf dem Rasen und auf den Bänken, eines gemeinsam. Sie sind Amateure.

Ein Beitrag von Hjalte Zimmer, Studiengang: Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-17-K-VZ), Modul: Sportjournalistik, Dozent: Sören Oelrichs

 

Quellenangaben:

 

https://www.zdf.de/nachrichten/sport/nachwuchs-schiedsrichter-fussball-100.html

 

https://www.br.de/nachrichten/bayern/fussball-schiedsrichter-warum-soll-ich-mir-das-noch-antun,SykLOdO

 

https://www.youtube.com/watch?v=lcwIfcwe60A

 

https://www.dfb.de/schiedsrichter/interessentin/artikel/wie-werde-ich-schiedsrichter-345/

 

https://www.youtube.com/watch?v=iXND3WuK0TU


Schlagworte: Amateure, Auswärtsfans, Deutschland, Fans, Kreisliga, Lokalfußball, Respekt, Schiedsrichter, Sport

Artikelinformationen


Datum: 25. April 2022
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