Wintersport
Sturm, Schnee, und Streit
Skistars sprechen Klartext und äußern Kritik am Zeitpunkt der Matterhorn-Abfahrten. Nachdem gleich zwei Rennen der Männer aufgrund der Wetterbedingung abgesagt wurden, wird nun über die Zukunft des Ski Alpin Weltcups diskutiert.
(Köln.) Das „höchstgelegene Rennen der Weltcup-Geschichte” ist auch das erste Rennen, welches über eine Landesgrenze führt. Die 3,7 Kilometer lange Rennstrecke „Gran Becca”, mit Start in Zermatt (Schweiz) und Ziel in Cervinia (Italien), sollte den Anfang des Alpin Weltcups einläuten.
Als es letztes Jahr an Schnee mangelte, konnte sich noch keiner vorstellen, dass im darauf folgendem Jahr zu große Schneemassen ein Hindernis werden würden. Doch jetzt melden sich viele Sportler, es sei kein Wunder, denn speziell Anfang November ist das Wetter oft unberechenbar.
Im Zentrum der Kritik stehen der Weltverband FIS (Internationaler Ski-Verband) und dessen Chef Johan Eliasch. Ihnen wird vorgeworfen, den Zeitpunkt der Rennen falsch festzulegen. Viele Sportler und Trainer bemängeln, dass Ihnen nicht zugehört wird.
Alpin Ski Weltmeister übt Kritik
Von der Absage ist der Sportler Dominik Paris keinesfalls überrascht, im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sagt er: „Es ist November, man weiß, dass da oft schlechtes Wetter ist”. In seinen Augen sei dies einfach der falsche Zeitpunkt.
Generell enttäuscht ihn die Entwicklung des Skisports. Es werden immer mehr Teilnehmer und Termine, darunter leidet die Qualität. So sehe er auch die „Gran Becca” Abfahrt als wenig herausfordernd.
DSV Sportdirektor bietet Lösungsvorschläge
Sportdirektor Wolfgang Maier teilt die scharfe Kritik im Interview, dem DLF erzählt er: „Ich fühle mich bedroht in meiner Existenz, diesen Sport in Zukunft weiter zu machen”. Als zentrales Problem beschreibt er Kommunikationsfehler von Seiten des FIS. Eliasch verstehe in seinen Augen nicht, wie er den Internationalen Ski-Verband führen soll.
Eine Lösung wäre für ihn, die Rennen zeitlich zu begrenzen. Besonders wichtig sei ihm, Rennen in schneesicheren Regionen auszurichten, da der Skisport abhängig von der Natur ist. So finden die Slalom-Rennen der Frauen momentan in Levi, Finnland, statt. Dazu könnten die sechs Disziplinen auf vier beschränkt werden, um so die Qualität der Rennen zu verbessern.
Der Skiverband FESA könnte ein neuer wichtiger Beteiligter in der Skisport-Politik und in der Zukunft des Alpin Skisports werden. Die Organisation umfasst 17 Nationen und hofft auf mehr länderübergreifende Kooperation in den nächsten Jahren.
Ein Beitrag von Lisa Gäbelein (BA-MJ-68-K-VZ), Modul: Journalistische Darstellungsformen
Quellen:
https://www.dw.com/de/ski-alpin-weltcup-absage-am-matterhorn-sorgt-für-neue-kritik/a-67376040
https://www.deutschlandfunk.de/ski-alpin-sinn-zweck-speed-opening-100.html
https://www.weltcup-willingen.de/nachrichten/opa-wird-fesa-europaeische-skiverbaende-beschliessen-umbenennung
Schlagworte: Dominik Paris, FHM, FIS, Johan Eliasch, Kritik, Schnee, Ski, Skisport, Weltcup, Wintersport