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Werders anhaltende Baustelle – das Verteidigen von Standardsituationen

Beim 2:2 gegen den SC Freiburg war es wieder da: Das Problem, welches den SV Werder Bremen in der laufenden Saison verfolgt. Erneut kassierte die Mannschaft von Cheftrainer Florian Kohfeldt ein Gegentor nach einer Standardsituation des Gegners und ließ somit wieder einmal Punkte liegen. Das zu Saisonbeginn formulierte Ziel „Europa“ gerät dadurch mehr und mehr in Gefahr.

Veröffentlicht am 04. November 2019 von

(Bremen.) Es läuft die dritte Minute der Nachspielzeit im Bremer Weserstadion und es passierte das, was allen Anhängern des SV Werder Bremen in dieser Saison schon des Öfteren den Nerv gekostet hat: Eine Standardsituation für den Gegner, die in einem Tor resultierte. In diesem Fall war es auch noch der Ex-Bremer Nils Petersen, der den Ball per Kopf in das Tor von Jiri Pavlenka bugsierte und somit die nächsten Punktverluste aus Bremer Sicht besiegelte.

Dadurch verspielte die Elf von Florian Kohfeldt in dieser Saison bereits zum wiederholten Male eine Führung und muss sich nun im fünften Spiel nacheinander mit einem Remis begnügen. Eine Situation, die auf Dauer nicht gut gehen kann und die dafür sorgt, dass das ambitioniert formulierte Saisonziel nicht erreicht wird, wie auch Sportdirektor Frank Baumann feststellen muss. „Nur mit Unentschieden werden wir große Probleme kriegen. Es ist einfach zu wenig, was herauskommt.“

Ein Bild, welches Bände spricht. Die Bremer Mannschaft konsterniert nach dem 2:2- Ausgleich des SC Freiburg (Foto via getty images)

Bereits das neunte Gegentor nach einem ruhenden Ball

Doch woran liegt es, dass die Mannschaft das seit Wochen bekannte Problem nicht in den Griff bekommt? Etwa daran, dass die Methoden vom neu installierten Co-Trainer Ilja Gruev bisher nur offensiv fruchten? (Mit fünf erzielten Standardtoren rangiert Werder in der Bundesliga-Spitzengruppe). Aus Spielerkreisen sind derweil andere Gründe zu hören. So nimmt Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein die ganze Mannschaft in die Pflicht, sich zukünftig besser anzustellen. „Wir üben das schon, wir müssen uns da als Mannschaft einfach konzentrierter anstellen“.

Ähnlich sieht es Florian Kohfeldt, der Gruev in Schutz nimmt und sich als Hauptverantwortlichen für die Misere sieht. „Mehr daran arbeiten, als wir es tun, kann man nicht. Wir müssen auf dem Platz einfach konsequenter sein“. Auch Innenverteidiger Ömer Toprak, der Petersen beim Gegentor ziehen ließ, nahm die Verantwortung auf seine Schultern. „Das geht auf meine Kappe. Am Ende ist es mein Mann, der einköpft“. Ebenso die Nummer eins der Bremer, Jiri Pavlenka, sah sowohl beim ersten, als auch beim zweiten Gegentor nicht besonders gut aus.

Doch letztlich bringt es nichts, wenn die Verantwortung auf mehrere Köpfe verteilt wird. In erster Linie wird es in den nächsten Spielen die Aufgabe der Spieler sein, die individuellen Fehler abzustellen, die für bisher zu viele liegengelassene Punkte gesorgt haben.

Auch die Chancenverwertung bleibt ein Thema

Dabei sind die vielen Gegentore nicht das Einzige, was den „Grün-Weißen“ Kopfschmerzen bereitete. Auch das Ummünzen von Tormöglichkeiten in Tore könnte weitaus besser funktionieren. Daran konnte auch der seit Wochen beste Bremer Milot Rashica nichts ändern, welcher sich seit Wochen in Topform befindet und erneut mit einem Tor und einer Vorlage für zwischenzeitlichen Jubel auf den Rängen sorgte. Erneut ließen die Bremer zahlreiche gute Chancen liegen, womit der Gegner ein ums andere Mal noch die Gelegenheit bekommt, etwas Zählbares aus dem Weserstadion mitzunehmen. Und das „mindestens zum dritten Mal nach Düsseldorf und Hertha“, wie Cheftrainer Florian Kohfeldt, der zum ersten Mal seit seiner Einstellung vor zwei Jahren seit sechs Bundesligaspielen ohne Sieg dasteht, sichtlich angefressen anmerkte.

Die Weiterentwicklung bleibt aus

Qualität steckt im Kader von Werder zweifelsohne, schließlich kommen nach und nach die vielen Verletzen wieder, die den Bremern zu Saisonbeginn Sorgen bereiteten. Zudem hat man sich in der Transferphase mit dem bereits genannten Toprak und Leonardo Bittencourt bekanntlich noch einmal namhaft verstärkt. Dennoch ist der Coach der Norddeutschen mächtig angefressen über den bisherigen Saisonverlauf. „Ich bin mega unzufrieden, weil wir nicht lernen. Wir müssen lernen“. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Probleme am Osterdeich in den kommenden Wochen abstellen lassen. Auf aktuell Rang zwölf geht es für den SV Werder von nun an auf die Jagd nach dem Saisonziel „Europa“, auch wenn es die Mannschaft in den vergangenen Spielen mehrfach verpasste, sich in eine bessere Ausgangsmöglichkeit zu begeben.

Berichterstattung von Fynn Salam (Sportjournalismus & Sportmarketing, BA-SJ-14-H-VZ, Sportlehrredaktion)

Links:

https://www.kicker.de/

https://www.deichstube.de/

https://www.werder.de/


Schlagworte: Bundesliga, Europa, Florian Kohfeldt, Frank Baumann, Fußball, Jiri Pavlenka, Maximilian Eggestein, Milot Rashica, Nils Petersen, Ömer Toprak, SC Freiburg, SV Werder Bremen, Weserstadion

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Datum: 04. November 2019
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