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Wieder viele Probleme bei den Top-Spielern: Nur van Gerwen glänzt bei den World Series Finals

Am vergangenen Wochenende stieg in Amsterdam das Finale der World Series of Darts. Wie schon vor kurzem bei der EM in Göttingen konnten wenige der großen Namen mit ihren Auftritten glänzen. Bei Raymond van Barneveld’s letztem Turnier in der Heimat wussten letztlich nur seine Landsmänner zu überzeugen.

Veröffentlicht am 04. November 2019 von

(Hannover.) Die World Series Finals sind der Abschluss der World Series of Darts Turnierserie, die in diesem Jahr gespielt wurden. Am Freitagabend wurden aus den vier besten der Weltrangliste der PDC (Professional Darts Corporation), acht Wildcards und vier Qualifikanten in der ersten Runde acht Teilnehmer für das Achtelfinale ermittelt. Diese trafen daraufhin auf die Acht besten Spieler aus der abgelaufenen Turnierserie. Danach ging es im normalen K.O. Modus weiter.

Wenige Überraschungen in Runde eins – Clemens muss direkt gehen

Zum Start des Turniers verabschiedeten sich am Freitagabend zwar zwei große Namen, jedoch hatten sowohl Michael Smith mit Gerwyn Price als auch Simon Whitlock mit Dave Chisnall zwei starke Gegner. Price bezwang Smith letztendlich mit 6:3 und Chisnall konnte sich mit 6:4 gegen Whitlock durchsetzen. Mensur Suljovic war ebenfalls in Runde eins gefordert und konnte nach seiner schwachen Vorstellung in Göttingen einen ungefährdeten 6:1 Sieg gegen den Australier Kyle Anderson einfahren. Dabei reichte dem Österreicher ein 86er Average zum Sieg. Der einzige Deutsche Teilnehmer, Gabriel Clemens, musste sich bereits in der ersten Runde verabschieden, trotz eines Averages von 100 Punkten pro Aufnahme. Er unterlag Jermaine Wattimena mit 6:4, der das Match aufgrund seiner Doppelquote von 85% für sich entscheiden konnte. „The Polish Eagle“ Krzysztof Ratajski schlug Nathan Aspinall in einer spannenden und hart umkämpften Partie knapp mit 6:5, beide spielten über 100 Punkte im Schnitt. Der Waliser Jonny Clayton bezwang Wayne Jones mit 6:4, Ricky Evans verlor, nachdem er bei der EM noch im Viertelfinale stand, mit 6:5 gegen Ian White. Außerdem konnte Jeffrey de Zwaan sich nicht gegen Danny Noppert durchsetzen und verlor mit 3:6.

Anderson unterirdisch – Das große Favoritensterben im Achtelfinale

Als erstes kam es zum erneuten Aufeinandertreffen von Jonny Clayton und James Wade. Hatte Clayton „The Machine“ am vergangenen Wochenende noch mit einem White-Wash aus der EM geworfen, so brauchte er dieses mal das Entscheidungsleg, um Wade erneut zu bezwingen. Am Ende setzte sich „The Ferret“ mit 6:5 durch. Mensur Suljovic traf auf den vermutlich schwächsten Spieler der gesetzten acht, Damon Heta. Der Australier konnte seine Chancen auf die Doppel nicht nutzen (3/14) und so bezwang „The Gentle“ ihn mit 6:3. Rein von der Statistik her hätte Daryl Gurney im Match darauf Krzysztof Ratajski aus dem Turnier schmeißen müssen: Er spielte im Schnitt einen 97er Average gegenüber den 92 Punkten von Ratajski, beide trafen ein Drittel ihrer Würfe auf die Doppel, Gurney spielte allerdings auch noch ein High-Finish mehr als der Pole. Am Ende gewann Ratajski jedoch mit 6:4 und zog ins Viertelfinale ein. Micheal van Gerwen zog wenig später nach, nachdem er gegen den EM-Finalisten der Vorwoche, Gerwyn Price, im Entscheidungsleg mit 6:5 gewann. Price ist gegen die Nummer eins der Welt somit weiterhin sieglos. Mit Timing konnte im nächsten Spiel Ian White glänzen und Peter Wright mit 6:2 aus dem Turnier werfen. Für den Schotten gab es also wie schon vor einer Woche keinen Sieg. Noch schlechter machte es jedoch wenig später sein Landsmann Gary Anderson. Man merkte ihm seine fehlende Spielpraxis aufgrund seiner Rückenverletzung an, zumal er auch einen rabenschwarzen Tag erwischte. Mit einem Average von 71 (!) Punkten im Schnitt verlor er gegen Danny Noppert mit 6:1. Es folgte der Auftritt von Raymond van Barneveld, der bei seinem letzten Turnier in den Niederlanden noch einmal für Furore sorgen wollte. Gegen Jermaine Wattimena gelang ihm ein 6:4 Sieg, bei dem er mit einem 101er Average zu überzeugen wusste. Den letzten Viertelfinalteilnehmer ermittelten Rob Cross und Dave Chisnall. „Chizzy“ konnte den WM-Sieger von 2018 mit 6:5 schlagen, nachdem er beim Stande von 5:4 für Cross ein Brake schaffte und so bei eigenem Anwurf die Viertelfinalteilnahme klar machte.

Barney verabschiedet sich – Noppert braucht 13 Match-Darts

Den Sonntag eröffneten Mensur Suljovic und Krzysztof Ratajski. Die ehemaligen E-Dart Weltmeister lieferten sich ein enges Match, das Suljovic am Ende für sich entschied. Anschließend war für Jonny Clayton die Hürde van Gerwen zu groß und er verlor mit 10:6 gegen „Mighty Mike“. Van Gerwen hielt Clayton mit einem Average von 104 Punkten in Schach und lies „The Ferret“ nicht in das Match hinein. Danny Noppert zeigte in seinem Viertelfiale mit Ian White Nerven. Er verspielte beinahe eine zwischenzeitige 8:3 und eine 9:5 Führung, hielt White am Leben, indem er 12 Match-Darts ausließ. Am Ende stand ein 10:9 für Noppert zu Buche. Für Ian White bleibt seine Serie erhalten, dass er in TV-Turnieren noch nie ein Viertelfinale gewonnen hat. Das letzte Viertelfinale war dann das letzte Match Raymond van Barneveld’s in seinem Heimatland, denn Dave Chisnall war am Ende cool genug, um ein 10:8 gegen „Barney“ in einer sehr ausgeglichenen Partie einzufahren.

Es folgten die Halbfinals, zu deren Auftakt Mensur Suljovic in seiner Partie gegen Michael van Gerwen nicht zu seinem Spiel fand. Dies führte dazu, dass van Gerwen mit einem 105er Average einen souveränen 11:4 Sieg einfuhr. Im zweiten Halbfinale setzte sich erneut Danny Noppert in einem Entscheidungsleg durch, diesmal ließ er seinem Gegner Dave Chisnall allerdings keine Chance und verwandelte seinen ersten Matchdart. Nachdem sich Noppert mit einem 66er Finish zum 10:8 in eine super Position gebracht hatte, um ins Finale einzuziehen, kam „Chizzy“ noch einmal zum Ausgleich. Am Ende nützte es ihm allerdings nichts, womit das Finale Michael van Gerwen gegen Danny Noppert hieß.

Noppert nicht stark genug für MVG– Vierter Sieg bei den World Series Finals

Das Finale sollte sich für „Mighty Mike“ als nicht allzu große Herausforderung darstellen. Er brauchte grade einmal einen Average von 98 Punkten, um Noppert mit 11:2 abzufertigen. Zunächst sah es aber nach allem außer einer klaren Geschichte aus. „Noppie“ schnappte sich das erste Leg mit einem zwölf-Darter, verlor dann allerdings neun Legs in Folge an MVG. Van Gerwen holte sich somit bei der fünften Ausgabe der World Series Finals den vierten Turniersieg. In der kommenden Woche startet dann der Grand Slam, der angesichts der Ergebnisse von diesem und dem vergangenen Wochenende einiges an Spannung versprechen dürfte.

Tom Stahmann, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-14-H-VZ, Sportlehrredaktion)

https://www.darts1.de/world-series/world-series-of-darts-finale.php

http://live.dartsdata.com/


Schlagworte: Amsterdam, Darts, Daryl Gurney, Gabriel Clemens, Gary Anderson, Gerwyn Price, Jonny Clayton, Mensur Suljovic, Michael Smith, Michael van Gerwen, Raymond van Barneveld, World Series Finals 2019

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Datum: 04. November 2019
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