Fußball
Willig will mit dem VfB den „Relegations-Pokal“ gewinnen
Emotionen, Energie, Spaß will er sehen und einen sehr aktiven Spielstil seiner Mannschaft, die ständig angriffsbereit agieren soll. Wenn der neue Interimstrainer des VfB Stuttgart Nico Willig darüber spricht, was er mit seiner Mannschaft vorhat, kommt einem nicht gleich in den Sinn, dass er damit die des VfB Stuttgart meint.
Jene Mannschaft, die sich am vergangenen Spieltag nach katastrophaler „Leistung“ beim 6:0 in Augsburg aus dem Stadion schießen lassen hat und Trainer Markus Weinzierl seinen Job kostete. Doch wie will es Nico Willig gelingen, dem verunsicherten Team wieder Selbstbewusstsein und Freude am Fußball einzuimpfen? Die Frage nach dem ‚Wie‘ wird den Anhängern des VfB Stuttgart erst einmal egal sein. Viel wichtiger ist die ‚Hauptsache‘ – Hauptsache in der Liga bleiben und den zweiten Abstieg innerhalb von drei Jahren vermeiden – und wenn es so kommt, dann eben erst über die Relegation.
Doch den 16. Platz zu sichern, ist nicht das Ziel des hochmotivierten 38 Jährigen, der am Samstagabend für nur noch vier Bundesligaspiele eingestellt wurde. „Wir sind in einem Rennen, einer Art Pokal um die Relegation. Da haben wir einen minimalen Vorsprung (drei Punkte) vor dem 1. FC Nürnberg, aber das darf uns nicht blenden. Momentan ist es eher ein Steher-Rennen mit Nürnberg. Es geht darum, dass wir wieder in Bewegung kommen. Wir müssen wieder anfangen, schneller zu laufen“, so Willig auf der Pressekonferenz vor dem Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach (Samstag, 18:30).
„Online sein“ wie in der Jugend
Nico Willig ist im Profibereich unerfahren. Als Trainer der U17- und U19-Mannschaften der Stuttgarter feierte er umso größere Erfolge mit seinen Mannschaften. In dieser Saison zog er mit der U19-Jugendmannschaft des VfB ins anstehende Pokalfinale ein – die Meisterschaft in der A-Jugend Bundesliga ist so gut wie sicher. Sein Erfolgsrezept in Jugendsprache? „Meine Mannschaften sind geprägt von großer Aktivität, wir wollen immer online sein, um in der Jugendsprache zu bleiben“, sagt Willig, der es nun mit gestandenen Bundesligprofis zu tun bekommt. „Es geht darum, Muster aufzubrechen, den Spieler in meine Richtung zu bringen, damit er den Weg mitgeht.“ Nur draufhauen würde nichts bringen.
Wird Holger Badstuber zum wichtigen Faktor?
Zur taktischen Formation und Personaländerungen in der Startelf will sich Willig im Vorhinein nicht groß äußern. Fakt sei aber, dass es nach einer 6:0-Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten Änderungen geben muss. Allein aus dem Grund, weil Mittelfeldspieler Steven Zuber unter der Woche im Training einen Schlag aufs Knie erlitt und gegen Borussia Mönchengladbach definitiv ausfällt. Dagegen ist Kapitän Christian Gentner wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Für eine andere Personalie, die in der Rückrunde unter Weinzierl keine Rolle mehr spielte, dürfte sich nun vielleicht wieder eine Tür öffnen. Die Rede ist von Innenverteidiger Holger Badstuber. „Holger ist ein erfahrener Spieler, der einfach eine Qualität hat, der auch eine gewisse Persönlichkeit ausstrahlt. Er weiß, es kommt ein neuer Trainer, er kann sich wieder präsentieren und das macht er sehr gut“, so Willig über den Routinier. Einer hingegen ist weiter außen vor: Pablo Maffeo ist auch unter Nico Willig suspendiert. Dies teilte Sportvorstand Thomas Hitzlsperger mit.
Ein Bericht von Luis Rewwer (BA-SJ-12-H-VZ) Sportlehrredaktion I.
Schlagworte: 1. Bundesliga, Fußball, Holger Badstuber, Luis Rewwer, Nico Willig, Sport, Stuttgart, VfB Stuttgart