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Wolfsburg muss im „Werkselfduell“ eine Reaktion zeigen

Zurzeit läuft es nicht rund beim VFL Wolfsburg. Von den letzten fünf Spielen konnte kein einziges gewonnen werden. Bezeichnend hierfür steht die gestrige Niederlage 1:3 (1:0) im Europa League Heimspiel gegen den KAA Gent. Auffällig war vor allem in der zweiten Halbzeit eine defensive Instabilität bei den „Wölfen“. Eine schnelle Reaktion muss her. Eine Möglichkeit dafür bietet das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen, denn auch die andere „Werkself“ Deutschlands ringt aktuell mit seiner Form.

Veröffentlicht am 08. November 2019 von

(Wolfsburg.) Beim VFL Wolfsburg ist die Laune endgültig auf dem Tiefpunkt angekommen. Im gestrigen Europa League Heimspiel gegen den KAA Gent, wollte die Mannschaft aus der Autostadt eigentlich eine Reaktion gegen den Abwärtstrend der letzten Wochen zeigen. Zunächst sah es auch so aus, als wenn die Reaktion kommen würde. Der VFL zeigte eine gute und disziplinierte Teamleistung und führte zur Pause verdient mit 1:0 durch ein Tor von Flügelstürmer Joao Victor. Doch nach der Pause brach das Team ein, verlor am Ende verdient mit 1:3. Es ist die dritte Niederlage in Folge für den VFL Wolfsburg, die noch bis vor einer Woche als einziges Team neben Juventus Turin in Europa ungeschlagen waren.

Instabile Defensive- hilft Brooks?

Was auffällt: Gerade in der Defensive fehlt es den Niedersachsen in den letzten Wochen die Stabilität. Gegen Leipzig im Pokal (1.6, d. red.) und Dortmund (0:3, d. red.) brach das Team nach der Pause ein, kassierte zu leichte Gegentreffer. So auch wieder am gestrigen Abend gegen Gent. Bei allen drei Treffern sahen mit Jeffrey Bruma und Robin Knoche beide Innenverteidiger nicht gut aus, leisteten sich bei allen Gegentreffern schwere Fehler. Umso fragwürdiger ist vor diesem Zusammenhang die Entscheidung von Oliver Glasner „Defensivallrounder“ Anthony Brooks vor dem Spiel gegen Gent aus dem Kader zu streichen. Der 26- jährige US- Amerikaner war nach einer Verletzung wieder ins Team zurückgekehrt und sollte eigentlich für jene defensive Stabilität sorgen, die der VFL so dringend sucht. Umso überraschender nun Brooks Degradierung auf die Tribüne. Glasner äußerte sich dazu im Vorfeld der Partie nur äußert knapp: „Die Spieler, die momentan am besten in Form sind, sind dabei.“ Von Brooks selbst gab es kein Statement. Nach der Gent Partie wird sich Glasner wohl zumindest Gedanken um eine Aufstellung Brooks machen müssen. Ob es aber final dazu kommen wird ist fraglich. Helfen könnte der Innenverteidiger einer strauchelnden Defensive in Wolfsburg auf jeden Fall.

Lösungen müssen definitiv her, das steht fest. Oliver Glasner vertraut hierbei auf eine altbewährte Methode: Den Schlaf. „Ich schlaf jetzt mal drüber- wahrscheinlich nicht viel. Meistens fällt mir in der Nacht schon das Richtige ein, darauf vertraue ich heute“, gab der Österreicher auf der Pressekonferenz nach dem Gent Spiel an.

Beide Teams mit Formtief

Das Richtige einfallen muss Glasner definitiv. Nach einem tollem Saisonstart in der Bundesliga und dem zwischenzeitlichen zweiten Tabellenplatz holten die „Wölfe“ aus den letzten drei Spielen nur zwei Punkte (1:1 bei RB Leipzig, 0:0 gegen den FC Augsburg und 0:3 beim BVB, d. red.). Somit rutschte der VFL Wolfsburg bis auf den achten Tabellenplatz ab. Noch schlechter lief es nur beim kommenden Gegner aus Leverkusen. Bayer 04 holte gerade einmal einen Punkt aus den letzten drei Spielen (0:3 bei Eintracht Frankfurt, 2:2 gegen Bremen und 1:2 gegen Gladbach, d. red.). Für die ambitionierte „Werkself“ ist dies eindeutig zu wenig, findet man sich doch aktuell nur auf Platz zehn in der Tabelle wieder.

Bilanz spricht für Leverkusen

Fakt ist, dass beide Teams einen Sieg dringend benötigen, um einem Formtief entgegen zu wirken. Gerade in Leverkusen ist die Hoffnung auf einen Triumph groß. Unter der Woche gewann man überraschend, aber völlig verdient mit 2:1 gegen das große Atletico Madrid in der Champions League. Das Team von Trainer Peter Bosz wird nun alles daran setzten, die Euphorie aus diesem Sieg zu ziehen, um auch beim VFL Wolfsburg siegreich vom Feld zu gehen.

Die Bilanz beider Teams spricht ebenfalls für die Leverkusener. In 44 Spielen setzte man sich 21 Mal durch und spielte sieben Mal unentschieden. 16 Mal hingegen hieß der Sieger allerdings VFL Wolfsburg. Auch beim letzten Aufeinandertreffen hieß der Sieger am Ende Bayer 04 Leverkusen. 0:3 gewann Bayer damals gegen den VFL Wolfsburg und leitete nach einem verpatzten Saisonstart die Wende ein. Die Hoffnung bleibt also berechtigt bei den Leverkusenern um Trainer Bosz, dass ein Sieg beim VFL Wolfsburg einen positiven Effekt auf den weiteren Saisonverlauf haben wird. Gleiches gilt aber auch für besagte Wolfsburger. Siegen ist somit eindeutig ein Muss für beide Teams.

Erwartete Rotationen auf beiden Seiten

Beim Versuch als Sieger vom Platz zu gehen wird ein Spieler dem VFL Wolfsburg nicht helfen können: Admir Mehmedi. Der Schweizer Stürmer trug von 2015 bis 2018 das Trikot von Bayer 04, bevor er nach Niedersachsen zum VFL Wolfsburg wechselte. Der 28 Jahre alte Schweitzer befindet sich noch im Aufbautraining nach einer Verletzung. Beide Trainer haben jedoch ein breites Maß an Wechselmöglichkeiten, weshalb eine Rotation auf beiden Seiten nach den Auftritten im Europapokal sehr wahrscheinlich scheint. Mit Mbabu, Steffen oder Nmecha könnten neue Offensivkräfte beim VFL in die Startaufstellung rücken, um für frischen Wind zu sorgen. Wie bereits angesprochen ist auch eine Aufstellung von Anthony Brooks in Oliver Glasners Mannschaft möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich. Bei Leverkusen könnten mit Dragovic und Baumgartlinger frische Kräfte in die Defensive in die Mannschaft kommen. Im Sturm könnte der argentinische Angreifer Lucas Alario wieder für gefährliche Momente sorgen. Fraglich ist bis zu diesem Zeitpunkt noch der Einsatz von Lars Bender. Sollte dieser bis Sonntag wieder spielbereit sein, könnte er für Weiser auf die Position des rechten Außenverteidigers rücken. Definitiv nicht fraglich ist der Einsatz von Angreifer Leon Bailey. Der Jamaikaner ist nach einer Tätlichkeit aus dem Gladbach Spiel vor einer Woche (1:2, d. red.) rotgesperrt.

Beide Trainer werden also viele Möglichkeiten zur Rotation haben und sie auch dementsprechend nutzen. Egal wer es am Ende auf beiden Seiten in die Startaufstellung schafft, die Spieler werden auf beiden Seiten alles geben müssen, damit ihr Team als Sieger von Platz geht und ein mögliches Formtief nicht zu einer Krise werden lässt.

Anstoß ist am Sonntag um 15:30 Uhr in der Volkswagenarena in Wolfsburg.

Timm Ottenberg, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-14-H-VZ, Sportlehrredaktion)

Links:

https://www.kicker.de/4588750/spielinfo/vfl-wolfsburg-24/bayer-leverkusen-9

https://www.kicker.de/762100/artikel/glasner_degradiert_brooks

 


Schlagworte: Admir Mehmedi, Anthony Brooks, Bayer 04 Leverkusen, Bundesliga, Bundesliga 9. Spieltag, Jeffrey Bruma, Leon Bailey, Oliver Glasner, Peter Bosz, Robin Knoche, VfL Wolfsburg, Werkself

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Datum: 08. November 2019
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