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Zwischen Wunschdenken und Realität – Werder Bremen in der Formkrise

(Hannover) Die Bosse sind „stocksauer“! Geschäftsführer Thomas Eichin und Viktor Skripnik werden nach der dritten Niederlage in nur acht Tagen und Platz 13 in der Tabelle „unangenehmer“ sein müssen zu den Profis vom Fußballbundesligisten SV Werder Bremen – damit der Wunsch vom Tabellenmittelfeld, mit Ambitiononen nach Europa, nicht gefährdet wird.

Veröffentlicht am 28. September 2015 von

Es hätte alles so schön sein können – ein Rückblick: 7.9.2015 – Werder Bremen verpflichtet den vereinssuchenden Peruaner Claudio Pizarro. Der 36-Jährige wird in Bremen fast als „Messias“ empfangen und als der Ex-Münchener dann auch noch vom Erreichen eines möglichen Europaleague-Platzes spricht, war die Vorfreude auf die kommenden Spiele in der Region riesig. Alles fing super an. Claudio Pizarro brauchte 10 Minuten, um das Spiel gegen Hoffenheim beim viel umjubelten 2:1-Sieg in der Nachspielzeit mit zu entscheiden. Werder hat gut gespielt, hat Leidenschaft gezeigt.

Drei Wochen ist das her und geblieben davon ist nicht viel. Keine Punkte in den letzten drei Partien geholt und Selbstvertrauen verloren. Der Pizarro-Effekt schon längst verflogen. Dabei wird das Spiel am kommenden Samstag gegen Hannover 96 zum ersten von vielen Charaktertests in dieser Saison werden. Denn wie will Werder im Bundesligaoberhaus eine Rolle spielen, wenn in vier Spielen gegen Aufsteiger Darmstadt und Ingolstadt und einem vermutlichen Abstiegskandidaten mit Hannover 96 nichts Zählbares rauskommt?

Skripnik: Die Mannschaft hat „Bedarf zu trainieren“

Dem sind sich die Verantwortlichen bei den Grün-Weißen bewusst. Trainer Viktor Skripnik hat dabei ordentlich Druck abgelassen: „Ich bin echt enttäuscht. Wir haben Sonntag eine Krisensitzung. Ich will jetzt nicht die falschen Worte finden“. In einer rund 20-minütigen Ansprache hat Viktor Skripnik seinem Kader erzählt, was er von der Leistung im letzten Bundesligaspiel gegen Leverkusen hielt. Gegen den Championsleague-Teilnehmer hat Werder Bremen die ersten 30 Minuten gut mitgehalten, nach dem Gegentreffer aber auf unerklärliche Weise komplett aufgehört Fußball zu spielen. „Das war eine Katastrophe, so schwach habe ich meine Mannschaft noch nicht gesehen“, schimpfte Skripnik. Seit knapp einem Jahr ist er Cheftrainer des Fußballbundesligisten. Den Worten hat der Ukrainer auch Taten folgen lassen: Der Dienstag, der bei den Bremern normalerweise zur freien Verfügung steht, wird gestrichen. Stattdessen heißt es Kondition bolzen. Nicht als Strafaktion wie der Coach betont, er glaubt, die Mannschaft hat „Bedarf  zu trainieren“…so kann man es natürlich auch ausdrücken. Nötig hat es Werder Bremen allemal. Mit Hannover 96 geht es am kommenden Samstag auswärts im Nordderby gegen einen weiteren Krisenverein. Kein Sieg und nur zwei Unentschieden lautet die magere Ausbeute der Niedersachsen in der noch jungen Bundesligasaison. Dennoch: Mit dem Punktgewinn gegen Vizemeister Wolfsburg (1:1) hat Hannover am letzten Spieltag einen Achtungserfolg erreicht und geht selbstbewusster aus dem Wochenende heraus als die Bremer.

Pizarro: Europaleague? „Es ist weiter alles möglich“

Dabei könnte Traum und Realität bei beiden Clubs unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite hat sich mit dem Punktgewinn gegen Wolfsburg Trainer Michael Frontzeck vermutlich den Trainerjob bei Hannover gerettet, bei Werder hingegen überwiegt weiterhin der Optimismus. Besser gesagt bei Werder Bremens Stürmer Claudio Pizarro. Nach der dritten Pleite in Folge sagte der Peruaner über eine mögliche Europaleague-Teilnahme: „Es ist weiter alles möglich. Die Mannschaft ist gut genug.“ Wenn Wunschdenken und Realität auseinander gehen, aber vielleicht ist der Pizarro-Effekt doch noch nicht ganz verpufft.


Schlagworte: Bundesliga, Claudio Pizarro, Hannover 96, Thomas Eichin, Viktor Skripnik, Werder Bremen

Artikelinformationen


Datum: 28. September 2015
Veröffentlicht von:
Autor: Klaas Tucholke
Korrektur: Marvin Sonnemann


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