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Daum(en) hoch für den irrsten Skandal im deutschen Profifußball

Wird über Abstürze im deutschen Profifußball geredet, gibt es ein Beispiel was nicht von der Hand zu weisen ist. Christoph Daum, Trainer und (Absturz-)Experte. Kein anderer Fall ging in den deutschen Medien so durch die Decke, wie der des 70-jährigen.

Veröffentlicht am 12. Februar 2024 von

Dabei sah es bis kurz vor dem Skandal noch rosig aus für den ehemaligen Trainer von Bayer Leverkusen. Den Bundestrainerjob hatte er sicher, zumindest stand fest, dass er Erich Ribbecke 2001 ablösen soll. Doch eine weiße Macht hatte ihn zu dieser Zeit fest im Griff. Zusätzlich machte ihn ein anderer Fußball-Mächtiger das Leben sprichwörtlich zur Hölle. „Der DFB kann doch keine Aktion ‚Keine Macht den Drogen‘ starten und Herr Daum hat vielleicht damit etwas zu tun.“ Mit diesem Zitat von Ulli Hoeneß startete er eine der größten Schneeballschlachten in der Fußball-Bundesliga. Nicht nur griff der Bayer einen damals hoch angesehenen Trainer an, sondern stieß eine Debatte an, die bis heute jedem Fußballfan ein Begriff sein sollte.

Eine Reaktion seitens Christoph Daums ließ nicht lange auf sich warten, und zwar in Form einer Strafanzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen den Ehrenpräsidenten des FC Bayern München. „Es war nie etwas und wird nie etwas sein“, wies Daum die damaligen Drogenvorwürfe zurück. Die Affäre nahm ihren Lauf und zog andere Berühmtheiten des deutschen Profisports mit hinein. Franz Beckenbauer forderte einen Friedensgipfel zwischen Hoeneß und Daum. Als Außenstehender zu der Zeit konnte an zehn Fingern abgelesen werden, dass es dazu so schnell nicht kommen wird. Weiterhin stellte der heute 70-Jährige klar: „Ich werde Bundestrainer“, und lehnte im Einverständnis von Leverkusen den Friedensgipfel ab.

Im Oktober der Wahrheiten 2000 forderte der Vize-Präsident des FC Bayern, Fritz Scherer, nur einen Tag nach der Aussage von Daum einen Drogentest in Form einer Haaranalyse. Dieser stimmte Daum überraschend zu. Ein paar Tage darauf stellte sich die Task-Force-Kommission des DFB demonstrativ hinter den Coach und der geschäftsführende Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder bekräftigte zudem erneut, dass Daum Bundestrainer werden soll. Wiederum fünf Tage später war klar,: Der damalige Bayer Leverkusen Trainer hat Kokain konsumiert. Am selben Tag löste er seinen Vertrag bei der Werkself auf und informierte den DFB. Die logische Konsequenz: Der Bundestrainerjob wurde ihm wieder aus den Händen gerissen. „Ich gebe zu, dass ich mit Drogen in Kontakt gekommen bin und Kokain konsumiert habe“, sagte Daum am 12. Januar 2001, nachdem er sich zuvor über zwei Monate in die USA zurückzogen hatte.  Die Staatsanwaltschaft Koblenz verurteilte den heutigen TV-Experten zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 10.000 Euro. Zum Vergleich: Daum erhielt von Bayer Leverkusenschätzungsweise eine Abfindung in Höhe von zwei Millionen Mark.

Die Trainerkarriere des Christoph Daums beendete der Skandal nicht, trotzdem wird sie ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Zudem ist die Affäre eines beispielhaften Absturzes fester Bestandteil der Geschichte der Fußball-Bundesliga.

Ein Beitrag von Max Friedrich (BA-SJ-18-H-VZ)


Schlagworte: Absturz, Affäre, Bayer Leverkusen, Bundestrainer, Christoph Daum, DFB, Drogen, FC Bayern München, Fußball Bundesliga, Skanda, Ulli Hoeneß

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Datum: 12. Februar 2024
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