(Melbourne.) Vor der mit 15 000 Tennisfans ausverkauften Rod Laver Arena in Melbourne konnte Novak Djokovic den Griechen Stefanos Tsitsipas glatt in drei Sätzen besiegen. Aufgrund der im letzten Jahr verpflichtet gewesenen Impfung, durfte Djokovic 2022 nicht in Australien antreten. In einem Interview nach dem Match spricht er von einem sehr bedeutenden Sieg, der wahrscheinlich zu einem seiner größten zähle. Auch Kontrahent Tsitsipas würdigte die Leistung des erfahrenen Serben: „Du bist der größte, der jemals einen Tennisschläger in der Hand gehabt hat.“

Rekord

Der zehnte Australian Open Erfolg für Djokovic brachte ihm gleichzeitig einen von Rafael Nadal aufgestellten Rekord ein. Der Serbe erlangte seinen 22. Einzeltitel bei einem Grand-Slam und konnte dadurch mit Nadal gleichziehen. Djokovic, seit dieser Woche wieder die Nummer eins der Weltrangliste, geht nun in die 374. Woche an der Spitze der Tenniswelt.

Comeback

Deutschlands Tennishoffnung Alexander Zverev feierte in Melbourne sein Comeback nach überstandener Bänderverletzung im Fuß.  Diese zog er sich vor knapp sieben Monaten im French-Open Halbfinale gegen Rafael Nadal zu. In Australien kam er nicht über die zweite Runde hinaus. Nach einem Fünf-Satz-Krimi im ersten Match gegen den Peruaner Varillas, scheiterte der Hamburger gegen US-Amerikaner Michael Mmoh. Gegenüber Eurosport sprach er von der „harten Arbeit“, die noch vor ihm liege, um wieder in die Weltspitze eingreifen zu können. Ein weiteres Comeback gab Boris Becker am Mikrofon des übertragenden Senders Eurosport. Becker kehrte nach einer nicht einmal einjährigen Haftstrafe aufgrund von Insolvenzstraftaten wieder zurück und übertrug die Matches wie gewohnt an der Seite von Matthias Stach.

Kuriosität

Während des Turniers war in den Medien von einem „Netflix-Fluch“ die Rede.  Dieser wurde durch eine, im Vorfeld veröffentlichte Dokumentation mit dem Namen „Break Point“ ausgelöst. Die zur Weltspitze gehörenden Tennisspieler und Tennisspielerinnen Auger-Aliassime, Ruud, Kokkinakis, Berrettini, Fritz, Jabeur und Sakkari schieden alle frühzeitig aus und konnten den hohen Erwartungen nicht standhalten. Einen möglichen Zusammenhang zwischen dem frühen Ausscheiden und der Dokumentation verneint  der Kanadier Auger-Aliassime. Für ihn gebe es keinen Zusammenhang, er finde es aber lustig, wie sich die Dinge manchmal entwickeln.

Fazit aus deutscher Sicht

Sowohl die Männer als auch die Frauen enttäuschten erneut. Bis auf Zverev kam bei den Männern kein weiterer über Runde zwei hinaus. Ähnlich sah es bei den Frauen aus. Einzig Laura Siegemund, die in Runde drei gegen die Französin Garcia ausschied, konnte ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Es lässt sich streiten, ob diese schwache Bilanz mit Verletzungspech, schwierigen Auslosungen oder einem Leistungstief im gesamten deutschen Team zusammenhängt.

Ausblick

Die French-Open werden vom 28. Mai bis 11. Juni in Paris ausgetragen und sind das zweite von insgesamt vier Grand-Slam Turnieren. Ein weiterer Triumph von Novak Djokovic ist nicht auszuschließen, dennoch wird er sich vermutlich dann wieder gegen Nadal, Alcaraz und Zverev behaupten müssen. Letzterer macht sich durchaus begründete Hoffnungen, dass es für ihn dann wieder um einen großen Titel geht.

Quellen:

https://www.tagesschau.de/sport/sportschau/australian-open-finale-djokovic-tsitsipas-101.html

https://www.eurosport.de/tennis/alexander-zverev-kampft-um-anschluss-an-die-weltspitze-boris-becker-erklart-die-problematik_sto9363321/story.shtml

https://www.sportbuzzer.de/artikel/verletzung-tennis-alexander-zverev-fus-diagnose-bander-reaktion/

https://www.tagesspiegel.de/sport/netflix-fluch-bei-australian-open-alle-stars-der-serie-break-point-schon-raus-9221526.html

https://www.tennismagazin.de/news/das-problem-im-deutschen-tennis-kohlmann-struff-zverev-niemeier/

Ein Bericht von Yannick Ortloff

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