(Hannover.) Sonntagmittag, 35000 Zuschauer und perfektes Wetter, um sich ein Fußballspiel im Stadion anzuschauen. Dementsprechend war auch die Stimmung auf den Rängen gut. Aus Osnabrück machten sich zudem knapp 3000 Fans auf, um ihre Mannschaft in der Landeshauptstadt Niedersachsens zu unterstützen. Nachdem die Gäste in den ersten fünf Minuten besser in das Spiel kamen, übernahm 96 danach schnell die Kontrolle. Immer wieder bekam vor allem Rechtsverteidiger Jannik Dehm viel Platz auf seiner Außenbahn, konnte diesen Raum vorerst jedoch nicht nutzen, um seine Mitspieler in Szene zu setzen.

Hannover mit dem ersten Treffer

Nach knapp 20 Minuten nutzten die Roten ihre erste Chance zum 1:0. Nachdem der VfL den Ball im Mittelfeld verlor, konnte Hannover durch Louis Schaub schnell umschalten. Dieser lief auf die Abwehrkette zu und suchte mit einem Steckpass Harvard Nielsen. Der norwegische Stürmer nutzte diese Gelegenheit aus und traf zum ersten Treffer der Partie. Im Stadion lag förmlich in der Luft, dass das heute nicht nur der erste Heimsieg der Saison werden konnte, sondern die Spieler ihren Fans nach der guten Unterstützung in den letzten Wochen heute erneut etwas zurückgeben wollen. Eine Antwort Osnabrücks ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Einige Minuten später lief Conteh alleine auf Zieler zu, konnte den Ball jedoch nicht im Kasten unterbringen. Viele Zuschauer mussten sich jetzt erst einmal wieder beruhigen, da sie den Ball bereits im Tor gesehen hatten.

Turbulente Endphase der ersten Halbzeit

Für die Lila-Weißen sollte es jedoch noch schlimmer kommen. In einem Konter foulte Niklas Wiemann den Torschützen zum 1:0 so hart, dass Schiedsrichter Dr. Robin Braun an die Außenlinie geschickt wurde, um sich die Situation noch einmal anzuschauen. Kurz danach gibt er dem Abwehrspieler dann die rote Karte und die Gäste müssen fast eine Stunde in Unterzahl auskommen. Ein Zuschauer hatte sich die Szene noch einmal auf seinem Handy angeschaut und teilte allen aus dem Block mit, dass es eine klare rote Karte war und das Schiedsrichtergespann richtig entschieden hatte. Im Folgenden stellte sich die Mannschaft von Tobias Schweinsteiger tief in die eigene Hälfte. Besonders ansehnlich war das natürlich nicht, Hannover blieb aber vorerst ruhig und übernahm die Kontrolle. Auf den Rängen der heimischen Fans merkt man kurz danach, wie die Spieler Hannovers jetzt noch aktiver werden wollen. Und das sollte ihnen auch gelingen. In der Nachspielzeit dürfen sich die Anhänger der Roten erneut über einen Treffer von Nielsen freuen. Doch die Stimmung bleibt in dieser Zeit kurz aus. Wenig Regung ist dabei in der Nordkurve zu erkennen. Der Grund: ein Zuschauer ist im Unterrang dehydriert. Dieser wurde medizinisch versorgt und verließ kurz danach seinen Stehplatz auf eigenen Beinen.

Osnabrück ratlos

Nach der Halbzeit war die Stimmung dann lauter als je zuvor am heutigen Spieltag. Und die Spieler auf dem Platz schienen sich langsam noch mehr davon anstecken zu lassen, um jetzt weitere Tore vor ihrer Kurve zu schießen. Und so sollte es auch kommen. Immer wieder stand Osnabrück nicht gut in der Defensive und ließ ihren Gegenspielern zu viel Platz, sodass man als Fan ganze fünf Mal in der zweiten Halbzeit jubeln durfte. Nachdem Schaub Torwart Lennart Grill überwand, konnte Cedric Teuchert einem Doppelpack in acht Minuten schnüren. Und auch die Einwechselspieler von Trainer Stefan Leitl waren motiviert, sich für die kommenden Spiele zu empfehlen. Zuerst traf Derrick Köhn zum 6:0, bevor der Neuzugang Andreas Voglsammer in seinem Heim-Debüt das siebte Tor der Partie erzielte.

Gemischte Gefühle im Stadion

Auf den Rängen war die Stimmung dementsprechend bei allen, die es mit Hannover 96 hielten, positiv und man sah nur strahlende Gesichter, wenn man Anhänger anschaute. Die vergebenen Chancen, um noch weitere Tore zu erzielen, linderten die Freude nicht. Denn es war der zweithöchste Sieg Hannovers im Profigeschehen. Im Gästeblock hingegen war die Stimmung nicht besonders gut. Auch wenn fast alle Fans aus Osnabrück bis zum Spielende blieben, war fast kein Ton mehr aus der Südkurve zu hören. Für sie war es logischerweise kein guter Sonntag und man musste den Heimweg mit sehr viel Ratlosigkeit auf sich nehmen. Für ihr Team geht es dann nächste Woche an der Bremer Brücke gegen den Hamburger SV. Hannover 96 hingegen trifft in Düsseldorf auf den Tabellenführer.

Eine Sportreportage von Lukas Schaper (BA-SJ-22-H-VZ)

Quellen:

https://www.sportschau.de/regional/ndr/ndr-70-hannover-96-klopft-oben-an-und-verschaerft-osnabruecks-krise-102.html

https://www.transfermarkt.de/hannover-96/rekordspiele/verein/42

https://www.kicker.de/hannover-gegen-osnabrueck-2023-bundesliga-4861710/spielinfo

https://www.hannover96.de/newscenter/news/details/32425-erster-heimsieg-wird-zum-7-tore-fest-nielsen-legt-gegen-osnabrueck-den-grundstein.html