Fußball
Hoffnungsträger Ozan Kabak – Sven Mislintat neuer VfB-Sportdirektor
Nach einem zarten Aufwärtstrend in der letzten Wochen folgte für die Fans des VfB Stuttgart am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg (1:1) wieder Ernürchterung. Keine Spielidee, keine Balance, keine Torgefahr – die sportliche Zukunft wird bis zum 34. Spieltag ungeklärt sein. Dafür wurde am Donnerstag eine andere – ebenso wichtige – Zukunftspersonalie geklärt.
Viel Positives gab es am vergangenen Samstag nach dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg nicht. Oder doch? Markus Weinzierl weiß zwar, dass seine Mannschaft die drei Punkte fest eingeplant hatte, aber „wir haben einen Punkt auf Augsburg und Schalke gut gemacht“, so der Chefcoach auf der Spieltagspressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen (Samstag, 15:30). Bedanken kann sich dieser bei seinem überragenden Torhüter Ron-Robert Zieler, der kurz vor Schluss den einen Punkt festhielt und bei seinem 19-jährigen Innenverteidiger-Neuzugang Ozan Kabak, der nicht nur hinten alles abräumte, sondern auch in der 75. Minute zum Ausgleich traf. „Es sagt doch alles, wenn so ein junger Spieler Woche für Woche solche Leistungen abruft und dann auch noch Tore erzielt“, lobt Markus Weinzierl. Die offensive Wucht des jungen Türken ist beeindruckend: In zehn Spielen traf Ozan Kabak als Innenverteidiger (!) bereits dreimal ins gegnerische Netz – egal ob per Kopf oder per Fuß. Auch Torwart Ron-Robert Zieler findet lobende Worte für den 19 Jährigen: „Ozan ist sehr lernwillig und unglaublich ehrgeizig. Dazu ist er für seine 19 Jahre extrem abgeklärt. Er hat auch vom ersten Tag an versucht, sich bestmöglich zu integrieren. Er wollte vom ersten Tag an Deutsch lernen und macht stetig Fortschritte. Das ist vorbildlich. Er ist ein toller Junge.“
„Wenn Mario…“
Doch es braucht nicht nur einen gut aufgelegten Ozan Kabak – die ganze Mannschaft steht in der Pflicht, aus den letzten sechs Partien genügend Punkte zu holen. Taten sich die Schwaben mit der Favoritenrolle gegen Nürnberg noch schwer, kann sich die Mannschaft nun wieder als Außenseiter auf das Konterspiel fokussieren. Dass Leverkusen offensiver als Nürnberg spielen wird, sieht der Coach als Vorteil. „Dadurch bekommen wir unsere Umschaltmöglichkeiten. Wir werden weniger das Spiel machen müssen. Das kommt uns entgegen“, sagt Weinzierl. Dabei müssen die Stuttgarter wieder mehr offensive Wucht entwickeln. Gegen den FCN konnte weder Anastasios Donis, Mario Gomez, Daniel Didavi oder Alexander Esswein überzeugen. Ein Problem, das sich durch die ganze Saison zieht. In Frage stellen will der Trainer seine Schützlinge – besonders Mario Gomez – nicht: „Wenn Mario die Hälfte seiner Großchancen gemacht hätte, wären wir in einer anderen Situation. Aber ich werde einen Teufel tun und ihm das vorhalten. So ist das Stürmerleben.“
Suche beendet: Sven Mislintat neuer VfB-Sportdirektor
Wenn schon nicht die sportliche Zukunft, dann eben der Posten des Sportdirektors. Sportvorstand Thomas Hitzlsperger hat bei der Neuausrichtung des Sportbereichs eine wichtige Lücke geschlossen und mit Sven Mislintat einen neuen Sportdirektor verpflichtet. Sven Mislintat war zuvor viele Jahre als sportlicher Leiter und als Chefscout bei Borussia Dortmund tätig, ehe der 46 Jährige bis Ende Januar beim englischen Top-Club FC Arsenal als Leiter der Scoutingabteilung verantwortlich war. Mislintat, der zukünftig für die Kaderplanung der Schwaben zuständig sein wird, genießt in der Fußball-Branche ein hohes Ansehen. Unter anderem entdeckte er Fußballstars wie Pierre-Emerick Aubameyang, Shinji Kagawa, Ousmane Dembélé oder auch Jadon Sancho.
Ein Bericht von Luis Rewwer (BA-SJ-12-H-VZ) Sportlehrredaktion I
Schlagworte: Bayer Leverkusen, Fußball Bundesliga, Mario Gomez, Ozan Kabak, Sport, VfB Stuttgart