Fußball
Marco Grote übernimmt den VfL Osnabrück
Die Trainersuche vom VfL Osnabrück ist beendet. Marco Grote kommt aus der Jugendabteilung von Werder Bremen und unterschreibt bei den Niedersachsen einen Zweijahresvertrag. In Osnabrück beerbt er Daniel Thioune, der beim HSV die Mission Wiederaufstieg anpeilt.
(Osnabrück.) Knapp zwei Wochen nach dem Abgang von Daniel Thioune zum Hamburger SV präsentiert der VfL Osnabrück Marco Grote als neuen Trainer. Der 47-jährige unterschreibt bei den Lila-Weißen einen Zweijahresvertrag. „Hier in Osnabrück ähnelt mein Auftrag dem in Bremen: Spieler entwickeln und erfolgreichen Fußball spielen“, sagte Grote dem NDR. „Der VfL hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen, diese möchte ich gerne mit harter und ehrlicher Arbeit fortsetzen.“
Von der Werder U19 in die 2. Bundesliga
Der gebürtige Bremer, der als Spieler für den VfB Oldenburg und die zweite Mannschaft des HSV aktiv war, hatte bis zum Sommer die U19 von Werder Bremen betreut. Dort ist sein Vertrag nach 13 Jahren im Nachwuchsleistungszentrum der Werderaner nicht verlängert worden. Mit der Bremer U19 war Grote zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs Tabellenführer der A-Jugend Bundesliga Nord/Nordost und ließ ebenfalls ambitionierte Jugendabteilungen wie die vom VfL Wolfsburg, Hertha BSC, Hamburger SV oder RB Leipzig hinter sich. Der VfL ist damit seine erste Station als Cheftrainer im Profifußball.
Grote passt ins Osnabrücker Trainerprofil
In Osnabrück ist man froh, dass Marco Grote der neue Mann an der Seitenlinie der Bremer Brücke ist. „Wir haben ein sehr klares Profil des Cheftrainers beim VfL definiert und dieses mit potentiellen Kandidaten abgeglichen. In den persönlichen Gesprächen mit Marco Grote hat er uns unter anderen mit seiner hohen Fachkompetenz überzeugt. Seine Vorstellung von Fußball und seine Idee zur Weiterentwicklung von Spielern passt zu unserem Anforderungsprofil und zu unserer Mannschaft. Insofern sind wir froh, dass sich Marco Grote für ein Engagement beim VfL Osnabrück entschieden hat.“, erklärte VfL-Sportdirektor Benjamin Schmedes.
Grote hoffte auf den Anruf aus Osnabrück
Grote habe schon andere Angebote auf dem Niveau abgelehnt, doch nun sei es Zeit sich einer neuen Aufgabe zu widmen. „Jetzt ist der passende Moment, um auf diesem Level einsteigen zu können.“ Als er von Daniel Thiounes Wechsel erfuhr, habe er sogar auf einen Anruf vom VfL Osnabrück gehofft, verriet Grote. Die ersten Telefonate mit Benjamin Schmedes seien lang und intensiv gewesen, sagte Grote. Grote habe die Entscheidung für den VfL unabhängig von der Zukunft von Benjamin Schmedes getätigt. Der VfL-Sportdirektor war vom 1. FC Nürnberg umworben worden. Allerdings sei er sehr froh, dass Benjamin Schmedes seinen Verbleib verkündet hat.
Grote konnte nie gegen Osnabrück gewinnen
Als Spieler trat Grote acht Mal gegen den VfL an. Nie konnte er mit dem VfB Oldenburg oder der zweiten Mannschaft vom Hamburger SV gegen die Lila-Weißen gewinnen. Nun will er mit dem VfL gewinnen und dabei auf dem Platz „selber agieren und gestalten“ und nicht auf Vermeidung spielen, sagte Grote. Osnabrück habe eine vielseitige und flexible Mannschaft, die weiterhin entwicklungsfähig sei. Das Ziel sei klar: „Sicherlich ist es erstrebenswert, den Klassenerhalt zu wiederholen.“ Schaffen will er das mit einer starken Abwehr: „Eine gute Defensive ist sicherlich Grundlage für alles weitere.“ Zu seiner Philosophie gehöre es jedoch auch, ein Spiel selbst zu gestalten „und nicht nur abzuwarten oder zu vermeiden“. Diesen Weg haben die Osnabrücker schon unter Daniel Thioune eingeschlagen: „Das ist hier in den letzten Jahren passiert, nun möchte ich meine eigene Note mit einbringen.“ Osnabrück kennt der Bremer schon ganz gut. „Durch einen guten Freund, der aus der Nähe kommt und hier wohnt kenne ich Osnabrück schon ein bisschen. Ich kenne vor allen Dingen das Stadion. Ich durfte hier auch einige Male auflaufen, ansonsten kann ich vieles neu kennenlernen.“, sagte der neue VfL-Trainer. Auch der Umzug soll „so schnell es geht“ vollzogen werden.
Ähnliche Lösung wie Daniel Thioune
Als der VfL Osnabrück im Oktober 2017 im Abstiegskampf der 3. Liga Joe Enochs gefeuert hat, hat die Clubführung Daniel Thioune zum Trainer ernannt. Bis dato hatte auch Thioune nur Erfahrung in den Jugendmannschaften gesammelt. Daniel Thioune verhalf dem VfL Osnabrück dann zuerst zum Klassenerhalt, dann zum Aufstieg in die 2. Bundesliga und in der letzten Saison zum Klassenerhalt in der 2. Bundesliga. Nun hat der Verein mit Marco Grote einen Trainer verpflichtet, der einen ähnlichen Werdegang vorzuweisen hat. Der VfL Osnabrück wird sich von dieser Lösung ähnlichen Erfolg erhoffen.
Was die Fans zur neuen Trainerverpflichtung sagen, hört ihr hier:
Tom Maassmann, Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-14-H-VZ, Sportlehrredaktion)
Quellen:
https://www.ndr.de/sport/fussball/Grote-will-in-Osnabrueck-eigene-Fussstapfen-hinterlassen,osnabrueck5992.html
https://www.ndr.de/sport/fussball/Medien-Bremer-Grote-wird-Trainer-in-Osnabrueck,osnabrueck5988.html
https://www.vfl.de/2020/07/22/marco-grote-neuer-cheftrainer/
https://www.kicker.de/780188/artikel
Marco Grote startet beim VfL: "Selber agieren und gestalten"
Schlagworte: 2. Bundesliga, Bremen, Bremer Brücke, Bundesliga, Daniel Thioune, Fußball, Marco Grote, NLZ, Osnabrück, Trainer, VfL, VFL Osnabrück, Werder, Werder Bremen