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Fußball

Mehr als nur Geheimfavorit!

Am siebten Spieltag traf der SC Paderborn in einem Heimspiel auf den 1. FC Magdeburg. Die Paderborner konnten das Spiel für sich entscheiden und grüßen nun weiter von der Tabellenspitze. Magdeburg hingegen verharrt auf den letzten drei Plätzen. Das Spiel an sich hatte aber noch mehr zu bieten als nur dieses eine Tor. Eine Reportage von Max Friedrich.

Veröffentlicht am 30. September 2022 von

(Paderborn.) Bei wechselhaftem Wetter und einem Gefühl von Erfolg kommen die Fans von allen Seiten auf das Stadion zu gelaufen. Sobald die Schuhe den Kies vor der Home-Deluxe-Arena berühren, kommt direkt die Vorfreude auf das Spiel zu Vorschein. Es ist zwar noch gut eine Stunde bis zum Anpfiff, aber schon jetzt stehen mehr Leute in der Arena als davor. Ein sehr gutes Zeichen, wenn man mich fragt. Die Euphorie, heute wieder siegen zu können, wird sofort nach dem Durchqueren der Sicherheitsschleuse deutlich. Der SCP kann heute im vierten Heimspiel den vierten Sieg einfahren und die Gesichter der Fans spiegeln dies auch wider.

Der erste Blick nach dem Eintreten geht immer Richtung Getränkestand, welcher leerer ist als zunächst angenommen. Die EC-Karte wird aufgelegt und die Getränke werden einem in die Hand gedrückt. Auch beim Hochgehen zu unseren Plätzen nehme ich eine ganz andere Stimmung wahr als noch vor dem ersten Heimspiel. Die Mannschaft hat es wieder geschafft die Fans zu begeistern und die dadurch entstehende Freunde erkennt man in allen Gesichtern. Die Uhr tickt langsam runter auf der großen Videoleinwand in der Ecke des Stadions, während die Akteure auf dem Platz ihre Muskeln erwärmen. Ich sitze diesmal deutlich näher an den Gäste-Fans und auch heute ist der Gästeblock fast komplett voll.

Die Magdeburger haben im Gegensatz zu den Paderbornern einen eher bescheidenen Saisonstart hingelegt, mit insgesamt vier Punkten aus den ersten sechs Spielen. Aber positiv zu vermelden ist, dass die Bilanz aus den vorherigen Spielen für die Magdeburger spricht, mit vier zu zwei Siegen. Auch mir war dies im Vorfeld bewusst, es änderte aber nichts an meiner Euphorie. Den anderen Fans ist dies ebenfalls nicht gerade anzusehen.

Beide Mannschaften verschwinden in die Kabinen und der Countdown beträgt weniger als zehn Minuten. Die Vorfreude steigt weiter und die leeren Plätze füllen sich immer weiter. Die Vereinshymne wird angestimmt und auch diesmal kann sie nicht bis zum Ende gespielt werden, da die Spieler schon in den Startlöchern stehen. Beiden Teams stehen in Formation und der Ball liegt passgenau auf dem dafür vorgesehen Punkt. Dann dauert es keine zwei Sekunden, bis das Spielgerät freigegeben wird. Die Fangesänge werden laut und es ist alles angerichtet für ein tolles Fußballspiel.
In den ersten Minuten passiert nicht viel. Beide Mannschaften neutralisieren sich bislang. Paderborn hat zwar mehr Ballbesitz, findet aber noch nicht die nötigen Lücken zum Torabschluss. Trotzdem wenig Action auf dem Spielfeld geboten wird, ist bei einem Blick nach links und rechts zu erkennen, dass alle konzentriert auf das Spiel Geschehen schauen. Die tollen Leistungen und die vielen Toren aus den vergangenen Heimspielen machen sich immer mehr bemerkbar. Auch nach einer halben Stunde wirkt das Spiel von beiden immer noch sehr planlos. Aus diesem Grund ist es auch nicht als zu schlimm als das vierte Mal Platz gemacht werden muss, um einen aus der Reihe zu lassen. Die Knie werden eingezogen, die Person geht vorbei und für eine zehntel Sekunde weiß man nicht, was auf dem Spielfeld los ist. Im Normalfall immer ein bisschen nervig, aber bei dem bisherigen Spielverlauf eine angenehme Abwechslung.

Um die 35 Minute herum erhebt sich das Stadion Muslija läuft fast allein auf den Torwart zu, umkurvt diesen aber braucht dann zu lange und schießt am Tor vorbei. Ein lautes-Nein hallt durch das Stadion, wird dann aber mit Applaus übertönt. Die beste Möglichkeit für Paderborn bisher. Langsam setzten sich die Leute wieder und es kommt der Gedanke auf, wie man den nur nicht rein machen kann.
Kurz vor der Halbzeit begibt sich Paderborn-Spieler Conteh in ein Laufduell mit Magdeburg-Innenverteidiger Lawrence. Conteh wird zu Fall gebracht und der Schiedsrichter zückt die Gelbe Karte aus seiner oberen linken Brusttasche. Aber irgendetwas ist komisch an der Sache, der Schiedsrichter guckt kurz auf seinen Spickzettel und greift an seine rechte Gesäßtasche, um die Rote Karte herauszuholen. Zweimal Gelb bedeutet Rot, Magdeburg befindet sich also in Unterzahl. Der doppelte Pfiff zur Halbzeit ertönt und die Massen erheben sich von ihren Plätzen, um nach unten zu den Ständen zu gelangen.

Sehr durchwachsene 45 Minuten in der Home-Deluxe-Arena. Aber durch die Rote-Karte für Magdeburg wird die Euphorie, dass es nur besser werden kann, gesteigert. Die viertel Stunde Pause vergeht wie im Flug und schon stehen die Spieler wieder bereit. Auf der Gegentribüne kann man beobachten, wie die letzten Fans hektisch zu ihren Plätzen gehen. Aber auch die ersten Minuten der zweiten Hälfte sind alles andere als berauschend. Paderborn kontrolliert das Spiel, aber große Tormöglichkeiten entstehen dadurch nicht. Stattdessen richten sich immer mehr Blicke zu dem Gästeblock, wo einige Idioten von Magdeburg versuchen über die Absperrung zu den Paderborn-Fans zu gelangen. Mit abfälligen Gesten und den lauten Tritten und Schlägen gegen die Bande erreichen sie mittlerweile fast die ganze Aufmerksamkeit des Stadions. Das große Kopfschütteln macht sich breit und Gott sei Dank beruhigt sich die Lage wieder sehr schnell. Die Konzentration kann somit wieder auf das Spiel Geschehen gerichtet werden.

Selbst nach 75 Minuten ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Tor nicht wirklich höher als zuvor. Einwechslungen werden getätigt und irgendwie hofft man nun auf eine Wendung. Diese erfolgt dann auch als der eingewechselte SCP-Stürmer Pieringer im Nachfassen, das eins zu null erzielt. Die Schale werden in die Luft gestreckt, die Tor-Musik ertönt und eine allgemeine Erleichterung hört man aus den Jubelschreinen heraus. Der Name Pieringer wird dreimal gebrüllt und die Hoffnung auf den nächsten Heimdreier steigt ins Unermessliche. Jetzt nur noch das Ergebnis über die Zeit bringen, ist mein Gedanke. Die letzten Sekunden bis zum Abpfiff und alle machen sich bereit zum Jubeln. Der Schiedsrichter nimmt die Pfeife in den Mund und die 11.000 Menschen im Stadion werden zum letzten Mal laut.

Insgesamt war es ein klassischer Arbeitssieg der Paderborner gegen ein stark verteidigendes Magdeburg. Auch gegen zehn tat sich die Paderborner-Offensive schwer, konnte sich aber schlussendlich belohnen. Der Paderborner Trainer Kwasniok betonte nach dem Spiel auf der Pressekonferenz, dass er der Mannschaft ein Riesenkompliment machen muss aufgrund ihrer Geduld. Nach dem Gedrängel vor der Treppe verlassen die Fans das Stadion erneut in alle Richtungen. Beim Herausgehen höre ich noch wie die Mannschaft mit der Süd-Tribüne feiert und Layla angestimmt wird.

Quellen:

https://www.youtube.com/watch?v=KDdsnwY2bfo

https://www.fussballdaten.de/vereine/sc-paderborn-07/1-fc-magdeburg/

https://www.sportschau.de/fussball/bundesliga2/video-2-bundesliga-paderborn-magdeburg-zusammenfassung-100.html

https://sport.bild.de/fussball/2-bundesliga/ma9417829/sc-paderborn-07_1-fc-magdeburg/liveticker/

https://www.sofascore.com/1-fc-magdeburg-sc-paderborn-07/lbbsQbb

Eine Reportage von Max Friedrich (BA-SJ-18-H-VZ)

Modul: Journalistische Darstellungsformen

 

 

 


Schlagworte: 1. FC Magdeburg, Arbeitssieg, Coneth, Fans, FHM, Fußball, Gästefans, Heimspiel, Home Deluxe Arena, Paderborn, Pieringer, SCP, Sieg, Stadion

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Datum: 30. September 2022
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