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Saarbrücken mit dem nächsten Pokalcoup! – Regionalligist wirft mit Fortuna Düsseldorf den nächsten Bundesligisten aus dem Wettbewerb

Der 1. FC Saarbrücken hat am späten Dienstagabend für die nächste Überraschung gesorgt und mit Fortuna Düsseldorf den nächsten Erstligisten aus dem Wettbewerb geworfen. Im Viertelfinale wurde Torhüter Daniel Batz im Elfmeterschießen zum „Man oft the Match“ und ließ die Hausherren im fremden Stadion jubeln.

Veröffentlicht am 03. März 2020 von

(Völklingen.) Regionalligist Saarbrücken kann nicht aufhören zu überraschen. Nachdem bereits unter anderem der 1. FC Köln an dem Viertligisten scheiterte, musste sich nun mit Düsseldorf der nächste Bundesligist vor 6.800 Zuschauern im Herrmann-Neuberger-Stadion in Völklingen, dem Underdog geschlagen geben. Doch selbst die Tatsache eines geänderten Austragungsortes, sollte der Pokalstimmung keinen Abbruch tun.

Bei dem Außenseiter aus dem Saarland nahm Trainer Lukas Kwasniok drei Änderungen vor. Breitbach, Froese und Eisele wichen für Zeitz Jurcher und den ehemaligen Real Madrid Junior Christopher Schorch.

Bei der Fortuna wechselte Uwe Rösler ebenfalls ordentlich aus, schickte aber eine Elf ins Rennen die  auch in der Bundesliga so auflaufen könnte. Zanka, Zimmer, Morales und der junge Ofori ersetzten Hoffmann, Zimmermann, Berisha und Karaman. Die Aufgabe in Saarbrücken wurde von den Rheinländern durchaus ernst genommen.

Düsseldorf dominiert Spielbeginn – Saarbrücken vor eigenen Tor eingeschnürt

Bereits zu Spielbeginn demonstrierte der Bundesligist aus NRW seine spielerische Überlegenheit. Hennings scheiterte nach bereits acht Minuten an Keeper Daniel Batz nach einem tückischen Schlenzer. Eine Minute später wurde Erik Thommys Flanke gefährlich zur Ecke abgefälscht. Die Saarländer verließen sich nach dem ersten Sturmanlauf der Fortuna vor allem auf das Konterspiel und lange Bälle auf die Sturmspitzen. Nach 18. Minuten dann der erste Schock für die Gastgeber. Defensivroutinier Beno Uaferro musste mit muskulären Problemen ausgewechselt werden. Kianz-Froese ersetzte den Innenverteidiger. Nach den ersten 20. Minuten standen satte 71 Prozent Ballbesitz und null zu vier Torschüsse für die Gäste zu Buche.

Underdog lässt das Stadion beben – Fortuna belagert Saarbrücker Tor erfolglos

Bis zur 30. Minute hatte sich das Spiel ein wenig beruhigt. Fortuna Düsseldorf spielte munter um den Sechzehner des Regionalligisten und sorgte dabei mit Thommy für Unruhe. Der Offensivmann der Rheinländer wurde im Strafraum allerdings von Mannschaftskollegen Ofori versehentlich beim Abschluss gestört. In der 31. Spielminute dann der Schock für den Bundesligisten. Nach einem Ballverlust von Markus Suttner im Mittelfeld, marschierte Kianz-Froese unbehindert Richtung Düsseldorfer Gehäuse. Am Strafraum hatte der Kanadier das Auge für Tobias Jänicke, der Kastenmeier aus 13. Metern keine Chance ließ. Das 1:0 für den Tabellenführer der Regionalliga Süd-West kam mehr als überraschend, allerdings hatte die Fortuna den Gegner durch ihren vorausgegangenen Chancenwucher auch aufgebaut. Nur drei Minuten später rutschte den mitgereisten Fans der Düsseldorfer das Herz erneut in die Hose. Torhüter Kastenmeier missglückte ein Ausflug aus seinem Tor und klärte den Ball genau auf Jänicke. Der Torschütze flankte im Anschluss auf das verwaiste Düsseldorfer Tor, wo der zurückgeeilte Kastenmeier allerdings rechtzeitig vor dem schussbereiten Gillian Jurcher zur Ecke parieren konnte. Der Bundesligist behielt trotz des Rückstandes die Kontrolle über die Partie, konnte aber bis zur Halbzeit seine zahlreichen Torchancen nicht verwerten. Die Gäste mussten sich also für die Zweite Halbzeit auf ein Anrennen gegen das Saarländische Bollwerk einstellen.

Düsseldorf mit massivem Chancenplus – Saarbrücken mauert mit Erfolg

Nach dem mehr als überraschenden Rückstand reagierte Uwe Rösler zur zweiten Halbzeit und brachte den Offensiveren Kenan Karaman für Adam Bodzek. Der Ausgleich sollte so schnell wie möglich her. Der Anfang des zweiten Spielabschnitts zeigte ein gewohntes Bild. Düsseldorf schnürte Saarbrücken vor deren Gehäuse ein und verbuchte mehrere Großchancen. Dabei scheiterte der Tabellensechzehnte der Bundesliga aber entweder an der eigenen Abschlussqualität oder an Torhüter Batz. Die Fortuna presste weiter aggressiv vor, was den Viertligisten immer mehr in Bedrängnis brachte. Erst in der 60. Minute konnte der Gastgeber für Entlastung sorgen. Jurcher scheiterte mit einem strammen 20. Meter Schuss an Kastenmeier. Bis zur 70. Minute standen zehn Ecken, 75 Prozent Ballbesitz und zehn zu vier Torschüsse auf dem Konto der Flingerer. Einzig das Tor fehlte.

Hennings verballert Strafstoß – Kastenmeier assistiert Zanka zum Ausgleich

Nach 75. Minuten blieb für die Zuschauer festzuhalten: Im Saarland nichts Neues. Düsseldorf biss sich am Saarbrücker Bollwerk die Zähne aus, Saarbrücken versuchte sich in das Pokal Halbfinale zu mauern. In der 81. Minute dann der Schock für die Saarländer: Manuel Seitz erwischte Karaman im Strafraum am Knöchel, Schiedsrichter Deniz Aytekin entschied folgerichtig auf Elfmeter. Der sonst so sichere Torjäger Rouwen Hennings scheiterte jedoch am glänzend parierendem Batz. Fünf Minuten vor dem Ende des Spiels fragten sich die Fortunen, was denn nötig sei um den benötigten Ausgleichstreffer zu erzielen. Mittlerweile standen gut 80 Prozent Ballbesitz und 14 Torschüsse für die Gäste in der Statistik. Der Regionalligist sperrte jetzt den eigenen Strafraum endgültig ab. In der 89. Minute dann der erlösende Ausgleich für die Gäste. Ausgerechnet der aufgerückte Keeper Kastenmeier legte nach einer Ecke für Zanka vor. Der dänische Defensivmann köpfte die Fortuna letztendlich doch noch in die Verlängerung. Zudem nahmen die Rheinländer das Momentum mit in die Extraschicht.

Saarbrücken mit schweren Beinen – Fortuna drückt auf die Führung

In der ersten Hälfte der Verlängerung machte Düsseldorf da weiter, wo sie in der regulären Spielzeit aufgehört hatten. Erst aus einer Unkonzentriertheit der Gäste heraus konnten die Saarbrücker einen Konter starten. Kianz-Froese bediente den eingewechselten Golley, der am gut postierten Kastenmeier scheiterte. Im Gegenzug vereitelten die Hausherren einen Angriff von Steven Skrzybski, welcher zuvor von Karaman bedient wurde. Düsseldorf zog kurz vor Ende den zusätzlichen Wechsel, da es für Kelvin Ofori nicht mehr weiter ging. Der 18.-Jährige wurde durch Nana Ampomah ersetzt. Nach nun mehr als 110. Minuten verlief sich das Spiel im Mittelfeld und ein Elfmeterschießen schien aufgrund der schwindenden Kräfte der Teams immer wahrscheinlicher. Besonders Saarbrücken war die fehlende Kondition anzumerken. Lediglich die Fortuna versuchte zu diesem Zeitpunkt noch das Spiel für sich zu entscheiden. Geprägt war die Verlängerung besonders durch vermehrte Foulspiele und mehrere Gelbe Karten auf beiden Seiten. Die letzte bemerkenswerte Aktion gab es dann doch für die Hausherren. Ein Freistoß von Golley verpasste das Düsseldorfer Tor nur knapp. Am Ende musste die Entscheidung im Elfmeterschießen her.

Batz der Held im Elfmeterschießen – Saarbrücken schreibt Pokalgeschichte

Im Elfmeterschießen waren besonders die Torhüter im Fokus. Fortunas junger Keeper Kastenmeier gegen den erfahrenen Tormann Batz, der neben Hennings zuvor bereits in der letzten Runde den Karlsruher SC an sich verzweifeln ließ. Der erste Jubel des Abends erklang, als per Münzwurf auf das Tor der Hausherren geschossen wurde. Das Elfmeterschießen entwickelte sich zu einem wahren Thriller, welcher aus der Feder von Hitchcock selbst hätte stammen können. Nachdem Saarbrückens Zellner früh vergab, hielt Torhüter Batz zweimal glänzend. Auch Kastenmeier war zur Stelle und so ging es für die Teams ins „Sudden-death“. Nachdem beide Torhüter wieder jeweils einmal glänzend parierten, war es schlussendlich Düsseldorfs Zanka, der an Batz scheiterte. Der Saarbrücker Keeper hielt insgesamt fünf Elfmeter und avancierte zum Helden des Spiels.

Saarbrücker Märchen geht weiter – Fortuna zurück im Alltag Bundesliga

Mit diesem Sieg schreibt der 1. FC Saarbrücken ein kleines Stück Pokalgeschichte. Die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok ist der erste Viertligist, der im Halbfinale des DFB-Pokals steht. Zusätzlich versüßt wird das Erreichen der nächsten Runde mit ca. 2,80 Mio. Euro für den Tabellenführer der Regionalliga Süd-West. Am Samstag (14:00 Uhr) reisen die Saarländer dann in der Liga zum FC-Astoria Walldorf, um ihre Mission Aufstieg in Liga drei fortzuführen.

Für die Fortuna endet die Pokalsaison im Viertelfinale. Wie zuvor Jahn Regensburg, der 1. FC Köln und der KSC scheiterte der Bundesligist an dem Pokalschreck aus dem Saarland. Für die Elf von Uwe Rösler geht es am Sonntag (18:00 Uhr) in Mainz weiter. Dort möchte man gegen den FSV Mainz 05 weitere Zähler gegen den Abstieg sammeln.

Aufstellungen:

  1. FC Saarbrücken: (4-4-2), Trainer: Lukas Kwasniok

Batz(TW)-Barylla, Schorch, Uaferro (18.Kianz-Froese), Müller, Mendler (78.Jakob), Perdedaj (109.Andrist), Zeitz (C), Jänicke, Jurcher (80.Golley), Zellner.

Fortuna Düsseldorf: (3-4-2-1), Trainer: Uwe Rösler

Kastenmeier(TW)-Ayhan, Zanka, Suttner, Zimmer (78.Zimmermann), Stöger, Bodzek (45.Karaman), Thommy (73.Skrzybski), Ofori (106.Ampomah), Morales, Hennings (C).

Tore: 1:0 (31.) Jänicke, 1:1 (90.) Zanka, Saarbrücken siegt 8:7 nach I.E.

 

Max Ehlers, Sportjournalismus & Sportmarketing

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Schlagworte: 1. FC Saarbrücken, DFB-Pokal, Düsseldorf, Fortuna Düsseldorf, Fußball, Saarbrücken, Viertelfinale

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Datum: 03. März 2020
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