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Trostpreis gegen Krönung: Der Fünfkampf um die Europa League

Im Kampf um die Plätze für die Europa League bleibt es weiterhin spannend. Von Platz fünf bis Rang neun ist alles offen. Während ein Ticket für die „kleinere“ europäische Spielklasse für Klubs wie Schalke und Dortmund eher als Trostpreis gesehen wird, könnte sich für die weiteren Bewerber eine große Chance ergeben.

Veröffentlicht am 07. Mai 2015 von

In der Pole-Position, sich für die kommende Europa-League-Saison zu qualifizieren, befindet sich aktuell der FC Schalke. Nach einer von Unruhen, einem Trainerwechsel, und einem furiosen Aus im Achtelfinale der Champions League geplagten Spielzeit müssen sich die Königsblauen am Ende wohl mit der Europa League „zufrieden geben“ – so zumindest wird es im Umfeld wahrgenommen. Denn für die zuletzt dreimal hintereinander in der Champions League vertretenen „Knappen“ scheint eine Saison in der Europa League zunächst eine Abstufungzu sein, doch auf den zweiten Blick gesehen, bietet sich hinter einem „Scheitern“ an der Qualifikation für die Königsklasse auch eine Chance.

 

Königsblauer Umbruch

 

So könnte der viel zitierte „Umbruch“ im kommenden Sommer vollzogen werden. Top-Verdiener Kevin-Prince Boateng, der Dauerinvalide Chinedu Obasi sowie Tranquillo Barnetta und Christian Fuchs sollen den Verein dem Vernehmen nach verlassen. Im Gegenzug stehen mit Leroy Sané, Marvin Friedrich und Felix Platte die nächsten Talente aus der „Knappenschmiede“ vor dem Durchbruch. So kann in der weniger lukrativen Europa League, in der die Gegner teilweise Dnipropetrowsk anstatt Real Madrid heißen, vermehrt auf den Nachwuchs gesetzt werden, der sich früher oder später in der Startformation etablieren soll. Finanziell gesehen klafft bei den klammen Schalkern natürlich eine Lücke, die einen 20-Millionen-Euro-Transfer im Sommer nicht möglich macht. Auch Wunschspieler Sami Khedira, dessen Vertrag bei Real am Saisonende ausläuft, würde mit seinen Gehaltsvorstellungen den Rahmen sprengen. Mit nun 45 Punkten und Platz fünf bleibt es „eine Frage der Ehre“, wie es Aufsichtsratschef Clemens Tönnies bezeichnet. Zumal die kommenden Gegner (Köln, Paderborn und Hamburg) allesamt in der unteren Tabellenregion zu finden sind.

 

Weinzierl und dem FCA winkt Historisches

 

Ganz anders schaut die Situation 600 Kilometer weiter südlich aus. Beim FC Augsburg nämlich könnte man Historisches erreichen. Noch nie konnten sich die bayerischen Schwaben für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Größer war die Gelegenheit noch nie. Seit dem 12. Spieltag weilt der FCA unter den Top 6 der Liga. Angefangen mit dem Ziel Klassenerhalt, wäre das Verpassen der Qualifikationsränge angesichts der famosen Spielzeit inzwischen schon eine Enttäuschung. Das Restprogramm hat es jedoch in sich. Daheim empfängt das Team von Trainer Markus Weinzierl noch den FC Bayern, der die 25. Meisterschaft bereits gewonnen hat, dazu geht es am letzten Spieltag nach Mönchengladbach, wo die Borussia auf eine direkte Champions-League-Teilnahme zielt. „Zu verlieren haben wir sowieso nichts“, erklärt Weinzierl, der mit seiner Elf nur zwei der vergangenen zwölf Begegnungen gewinnen konnte.

 

Skripnik bringt die Bremer Wende – Hoffenheim in Lauerstellung

 

Auch bei Werder Bremen könnte eine durchaus krumme Saison veredelt werden. Trug man an der Weser nach 16 Spieltagen noch die rote Laterne umher, ist seit dem Trainerwechsel von Robin Dutt hin zu Viktor Skripnik einiges passiert. Ruhig, stabil und erfolgreich – so lautet die neue Mentalität beim SVW. Und so kommt es nicht überraschend, dass die Grün-Weißen drei Spieltage vor Schluss gute Chancen haben, noch Platz fünf oder sechs zu ergattern. Und sollte der VfL Wolfsburg den DFB-Pokal gewinnen, würde noch dazu der siebte Rang ausreichen, um in der 3. Qualifikationsrunde für die Europa League zu starten. Und auf diesen schielt auch die TSG Hoffenheim. „Wir haben keinen Druck, sondern nur noch etwas zu gewinnen aus der Position des Jägers“, kommentiert Trainer Markus Gisdol die Situation der Kraichgauer.

 

BVB vom Klassenkampf zurück zu europäischen Ambitionen

 

Nach einer „katastrophalen Hinrunde“, wie es auch Manager Michael Zorc nicht beschönigen konnte, kann sich Borussia Dortmund am Ende der Saison vielleicht doch noch über die internationalen Startplätze freuen. Zur Winterpause belegte die Elf von Noch-Trainer Jürgen Klopp, der die Borussen nach sieben erfolgreichen Jahren im Sommer verlassen wird, noch den vorletzten Platz. Gut vier Monate später ist der Klassenerhalt in trockenen Tüchern – und plötzlich ist auch die Qualifikation für die Europa League wieder greifbar. In der Liga stehen zwar noch drei Punkte Rückstand auf Platz sechs (Augsburg), doch bei einem Gewinn des DFB-Pokals könnte die Europa League auch über diesen Umweg erreicht werden. Dann wäre die Teilnahme an der Gruppenphase bereits sicher. Dadurch würde der Bundesligafünfte in die Play-Offs rutschen, und der Sechste müsste eine zusätzliche Qualifikationsrunde auf sich nehmen. So oder so, der Kampf um die Europa-League-Tickets bleibt ähnlich wie der Abstiegskampf bis zum Schluss umstritten und eng.


Schlagworte: BVB, Europaleague, FCA, Fußball, S04, Werder Bremen

Artikelinformationen


Datum: 07. Mai 2015
Veröffentlicht von:
Bildquelle: „Schalke 04 Fans 664“ von Orchi - FC Schalke 04 : 1FC Nürnberg. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.


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