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Wenn das Sportliche in den Hintergrund rückt…

Am Samstag (15:30 Uhr) spielt Hannover 96 beim VfL Wolfsburg. Doch welche Relevanz besitzt das Spiel für „Die Roten“ überhaupt noch? Auf der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Wolfsburg-Spiel standen in erster Linie außersportliche Themen im Mittelpunkt. Dabei scheint es beschlossene Sache, dass Doll und Heldt spätestens zum Saisonende gehen müssen – doch wie lange bleiben sie noch?

Veröffentlicht am 05. April 2019 von

(Hannover). Am Wochenende steht für Hannover 96 ein wichtiges Auswärtsspiel in Wolfsburg an. Auch wenn man es sich aufgrund der viel zitieren „Letzte-Chance-Spiele“ fast schon verkneifen sollte, greift die Mannschaft von Thomas Doll im Niedersachsenduell nach dem letzten Strohhalm Hoffnung, das Unmögliche doch noch möglich zu machen. In den ersten zehn Minuten der Spieltags-Pressekonferenz ging es ausschließlich um die Zukunft von Hannover 96 – dabei stellt sich die Frage, ob ein Neuanfang mit Doll und Heldt in Liga zwei möglich ist, gar nicht mehr. Die Frage scheint viel mehr zu sein, wann die beiden Führungskräfte ihren Posten verlieren. „Was ist aus dem Fußball geworden? Wir haben ein wichtiges Fußballspiel vor der Brust“, äußert sich Thomas Doll nach zehn Minuten der Pressekonferenz in der Hoffnung, nun Fragen zum Spiel am Wochenende gestellt zu bekommen.

Entscheidung gefallen: Doll bleibt bis zum Saisonende

„Ich hatte ein Gespräch mit dem Präsidenten. Darin hat er mir mitgeteilt, dass wir das durchziehen, dass ich bis zum Saisonende Trainer von Hannover 96 bin“, sagt Thomas Doll. Damit dürfte die erste Frage beantwortet sein. Der Trainer wird in der laufenden Saison nicht mehr ausgetauscht. Was allerdings in der nächsten Spielzeit passiert, bleibt weiter offen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass Doll am Neuanfang in der zweiten Liga nicht mehr beteiligt sein wird. Ähnlich gestaltet sich die Situation bei Manager Horst Heldt. Er hatte „dieses Gespräch nicht“ mit Martin Kind. Auch wenn Heldt meint, dies sei „auch nicht notwendig“, ist stark davon auszugehen, dass er nicht mehr lange an der sportlichen Spitze stehen wird. Eine Ablösung noch vor Saisonende gilt als wahrscheinlich, um einem neuen sportlichen Leiter den Einstieg zu erleichtern.

Jonathas und Walace fit, Felipe fraglich

Die Relevanz des Duells am 28. Spieltag in Wolfsburg ist für Hannover schwer einzuschätzen. Nach der erneuten Niederlage gegen den FC Schalke 04 (0:1) herrschte Resignation unter den Verantwortlichen. Trotzdem möchte Doll „nicht aufgeben“ und solange es rechnerisch noch möglich ist an die Sensation glauben.
Die beiden Brasilianer Jonathas und Walace werden dem Coach im Niedersachsenduell wieder zur Verfügung stehen. Erfreulicherweise meldet sich auch Matthias Ostrzolek (Lungenriss und Rippenbrüche nach Zusammenprall im Training) wieder fit. Er könnte Miiko Albornoz ersetzen, der sich im Spiel gegen Schalke einen Außenbandriss zuzog und für den Rest der Saison ausfallen wird. Fraglich hingegen ist Felipe, der aufgrund von Oberschenkelproblemen auch das Geheimtraining am Donnerstag nicht absolvieren konnte.

Spielverbot für Asano

„Das Spielverbot ist schriftlich niedergelegt“, sagt Martin Kind in Bezug auf Takuma Asano. Der Japaner wurde vom FC Arsenal London für ein Jahr an Hannover 96 verliehen – mit einer komplizierten Klausel. Wenn Asano nun noch ein Spiel für die Hannoveraner bestreitet, muss 96 ihn am Ende der Saison verpflichten – für über eine Million Euro Ablöse. Zwar konnte Horst Heldt die ursprüngliche Klausel von drei Millionen auf über eine Million heruntersetzen, das scheint jedoch immer noch zu viel Geld für den Japaner, der viel zu selten mit seinen Leistungen zu überzeugen wusste.

Der Gegner: Wölfe Auf Europa-Kurs

Der VfL Wolfsburg spielt eine überraschend gute Saison und findet sich nach 27 Spieltagen auf dem achten Tabellenplatz wieder. Damit sind sie punktgleich mit dem SV Werder Bremen, der auf dem sechsten und damit dem letzten Platz für den Europapokal steht. Nachdem sich die Wölfe in den letzten beiden Spielzeiten erst in der Relegation durchsetzen konnten und den Ligaverbleib klarstellten, spielen sie dieses Jahr eine Saison weit über den Erwartungen. Einer der Leistungsträger ist Stürmer Wout Weghorst, der mit zwölf Toren und fünf Assists auf sich aufmerksam gemacht hat. Die Wolfsburger werden heiß auf eine Revanche für das Hinspiel sein: Dort gewann Hannover 96 mit 2:1 und sicherte sich damit einen von drei bisherigen Saisonsiegen.

Ein Bericht von Jannik Meyer / Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-12-H-VZ)


Schlagworte: Asano, Doll, FHM, Hannover, Hannover 96, Heldt, VfL Wolfsburg

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Datum: 05. April 2019
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