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Nach Heldt-Aus: Schlaudraff übernimmt interimsweise

(Hannover). Eine ereignisreiche Woche neigt sich in Hannover dem Ende. Am Dienstag wurde das Aus von Manager Horst Heldt offiziell bekanntgegeben. Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll Ex-Profi Jan Schlaudraff interimsweise als Manager fungieren. Am Samstag (15:30 Uhr) steht für die Mannschaft von Thomas Doll das Heimspiel gegen die ebenfalls formschwache Borussia aus Mönchengladbach an.

Veröffentlicht am 12. April 2019 von

Ein ungewohntes Bild auf der Pressekonferenz am Donnerstag vor dem Spiel von Hannover 96 gegen Borussia Mönchengladbach: Der Platz rechts neben Thomas Doll blieb frei. Es war der Platz von Manager Horst Heldt, der in dieser Woche freigestellt wurde. Schon wochenlang wurde diskutiert, wann der Manager, der eine große Mitschuld an der katastrophalen Saison trägt, entlassen wird. „Horst war für mich ein sehr, sehr wichtiger Ansprechpartner. Jemand, mit dem man wirklich klasse über Fußball diskutieren kann“, sagt Doll auf der Pressekonferenz mit trüber Stimmungslage. Thomas Doll hatte die Aufgabe, Horst Heldt vor der Mannschaft und dem gesamten Staff zu verabschieden: „Weil er kein Mann der großen Abschiedsworte ist, hat Horst mich gebeten, dass ich ihn vom Staff und der Mannschaft verabschiede“, so Doll.

Schlaudraff als Interimslösung

Laut Boss Martin Kind wird es vor Ostern keinen Nachfolger von Horst Heldt geben. So wird Jan Schlaudraff, der eigentlich als Manager-Assistent vorgesehen war, ab Montag übergangsweise die Kaderplanung für die neue Saison in der zweiten Bundesliga übernehmen. Zu seinen ersten Aufgaben zählen laut der Neuen Presse das Sammeln von interessanten Spielern, mit 96-Profis über Verträge sprechen und das Kennenlernen mit Coach Thomas Doll. Als möglicher Nachfolger von Heldt wird allen voran Paderborns Geschäftsführer Sport Markus Krösche gehandelt. Dies bestätigte Martin Kind gegenüber der Neuen Presse. Der gebürtige Hannoveraner ist allerdings vertraglich noch bis 2022 an den SC Paderborn gebunden.

„Die Zeit ist vorbei, dass wir als Aufbauhelfer da sind“

Am Wochenende soll nun endlich der zweite Sieg des Jahres gelingen. Trainer Doll ist es satt, immer als „Aufbauhelfer“ für Teams zu fungieren, die sich in einer schlechten Form befinden und trotzdem gegen „Die Roten“ gewinnen. Dies ist in den letzten Spielen drei Mal der Fall gewesen: Zunächst in Stuttgart (1:5), dann in Augsburg (1:3) und im letzten Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (0:1). Nun kommt Borussia Mönchengladbach nach Hannover. Das Team von Dieter Hecking konnte aus den letzten acht Begegnungen nur eines für sich entscheiden.

Fragezeichen hinter Anton und Müller

Ein Fragezeichen steht noch hinter den Einsätzen von Waldemar Anton und Nicolai Müller. Anton hat sich eine Prellung zugezogen, wird aber spielen, „wenn er grünes Licht von den Physios hat und wenn er das Abschlusstraining mitmacht“, so Doll. Außerdem ist Nicolai Müller gefährdet. Dem Offensivspieler bereitet eine Überstreckung im Knie Probleme, sodass sein Einsatz ungewiss ist. Neun-Millionen-Stürmer Jonathas wird mit einem Muskelfaserriss bis auf Weiteres ausfallen.

Der Gegner: Vermasselt sich die Borussia das internationale Geschäft?

Borussia Mönchengladbach befindet sich aktuell in einem Formtief. Die „Fohlen“ konnten aus den letzten acht Spielen nur sechs Punkte holen und verspielten somit einen schon fast sicher geglaubten Champions League-Platz. Nun befindet sich die Mannschaft um Ex-Hannoveraner Lars Stindl auf dem fünften Tabellenplatz und muss aufgrund der starken Konkurrenz sogar um die Europa League bangen. Bei vier Punkten Vorsprung auf den siebten Tabellenplatz, der nicht für das internationale Geschäft ausreicht, scheint ein Sieg bei Schlusslicht Hannover unausweichlich. Nachdem in den letzten Wochen bekannt wurde, dass sich die Borussia im Sommer von Trainer Dieter Hecking trennen wird, wurde in dieser Woche sein Nachfolger bekannt: Es wird der bisherige RB Salzburg-Trainer Marco Rose. Einen Rücktritt schon am Samstag im Falle einer Niederlage schließt Hecking jedoch aus. „Ich bin kein wankelmütiger Mensch. Wenn ich mich zu etwas entschieden habe, dann wird das von meiner Seite auch zu 100 Prozent durchgezogen“, sagt der 54-jährige.

Ein Bericht von Jannik Meyer / Sportjournalismus & Sportmarketing (BA-SJ-12-H-VZ)


Schlagworte: 96, Bundesliga, Doll, FHM, FHM Hannover, Hannover, Hecking, Horst Heldt, Mönchengladbach

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Datum: 12. April 2019
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