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Spieler müssen nicht auf ihren gelernten Positionen spielen, oder?

Der SC Paderborn spielte in der vergangenen Spielzeit eine eher durchwachsene Saison. Vor allem in der Rückrunde konnten die Paderborner nicht an die Leistungen der Hinrunde anknüpfen. Am Ende der Saison wurden die Aufstellungen vom Trainer Lukas Kwasniok immer konfuser, weshalb der ein oder andere Punkt verspielt wurde. Ein Kommentar von Max Friedrich

Veröffentlicht am 30. September 2022 von

(Paderborn.) Nach einer durchwachsenen Phase zu Beginn und einer starken Phase danach folgt jetzt wieder eine knifflige Situation in der Saison des SC Paderborn. Viele Fans sind der Meinung, dass dies an dem Verlust von Sven Michel liegt. Das mag auch ein Faktor sein, aber die Tatsache, dass wir gefühlt die ganze Zeit ohne gelernten Außenverteidiger in einer vierer Kette gespielt haben, berücksichtigt keiner. Natürlich hatten wir vor allem auf der rechten Abwehrseite Verletzungsprobleme. Aber auch da gab es Optionen. Stattdessen ließ man einen gelernten Sechser hinten rechts über den Rasen rasen. Auch auf der linken Seite gab es Schwierigkeiten, da Collins mit der Mission sein Land zu repräsentieren den Afrika-Cup spielte. Als Lösung auf der zuvor schon personell geschwächten Linksverteidiger Position wurde Justvan von der 10 an den hinteren Seitenrand geparkt. Unverständlich. Justvan spielte dies zwar außerordentlich professionell. Allerdings fehlte er dann beim kreativen Denken in der Offensive. Einen jungen wilden Carls spielen zu lassen, der die Position seit der F-Jugend spielt, hielt der Trainer wohl als zu gewöhnlich. Lieber den Gegner überraschen, mit Spielern, die dort selten bis noch nie gespielten haben. Ein wirklich cleverer Schachzug.

Die Mission stattdessen dreier Kette zu spielen, führte beim Gegner auch nicht zum Schachmatt. Im Nachhinein war auch dort die Besetzung zu dünn, bei nur drei gelernten Innenverteidigern im Kader. Aber auch hier ließ sich der Trainer nicht lumpen einen Rechtsverteidiger, als rechten Mann in der dreier Abwehrformation zu spielen. Es dauerte zwar nur zwei Minuten bis dann der gelernte Mann das Spielfeld betrat, aber versuchen musste er es wohl. Eine vollkommene Katastrophe war der Versuch, Heuer als gelernten Verteidiger im Sturm zu spielen. Dieser war nicht nur Luft im Spiel und ein riesiger Fremdkörper, es wäre wahrscheinlich sogar sinnvoller gewesen, mit zwei Torhütern zu spielen. Aber vielleicht hatte Kwasniok auch vorher mit Tedesco telefoniert. Der diese Taktik mit Erfolg zum Verlierertrick machte. Eine leichte Verbesserung war zumindest in den letzten beiden Spielen zu sehen. Also immerhin ein gelernter Außenverteidiger. Sich vorzustellen, wie der Trainer vor jedem Spiel zu seinen Spielern geht und fragt, ob sie diese Position auch spielen können, erinnert an die gute alte Löw Zeit.

Auch die nächsten Spiele führten nicht wirklich zu Freudensprüngen bei den Fans. Gegen den Karlsruher SC wurde erneut die Dreier respektive Fünfer-Kette ausgepackt. Allerdings spielten diesmal zwei Außenverteidiger auf den Schienenpositionen. Aber dann auch drei gelernte Innenverteidiger aufzustellen, würde es dem Gegner in der Analyse zu leicht machen. Um den Gegner schon im Vorhinein zu verwirren, kam erneut der Springer Schuster zu Einsatz und bekleidete mal wieder den rechten Part in der dreier Abwehrreihe. Wow, ein echt ausgefuchster Trick, wenn ihr mich fragt. Schuster hat ja vorher noch nie auf anderen Positionen außer seiner gelernten gespielt. Chapo Kwasniok. Das Spiel endete zwar Unentschieden, aber ein spielerischer Leckerbissen war dies in keinster Weise.

Laut eigenen Aussagen von Kwasniok auf einer Pressekonferenz, liebt er es bei der Aufstellung herumzuexperimentieren und herumzubasteln. Das ist zwar ein schönes Hobby, führt aber nicht zu der Konstanz, die sich die meisten erhofft haben. Im Vorlauf auf ein Spiel kann es hilfreich sein etwas Neues auszuprobieren auf ein oder zwei Positionen, aber auch nicht mehr. Das zu übertreiben, führt dann zu den bekannten Ergebnissen. Einige Spieler sind fähig auf mehreren Positionen zu spielen und auch der Trainer kann der Meinung sein, dass ein Spieler auf einer anderen Position besser sein könnte. Aber dies dann inmitten einer Saison umzustellen, ergibt wenig Sinn. Die Spieler hatten somit keine wirkliche Zeit sich in die Rolle einzufinden und diese im Spiel zu lernen ist schwieriger, als den Zauberwürfel zu lösen. Eine zum Teil katastrophale spielerische Fehleinschätzung des Trainers.

Die Punkte geben dem Trainer zwar teilweise recht, aber sinnvoll waren seine Entscheidungen bei weitem nicht. Vielleicht sollte er aufhören Schach gegen sich selber zu spielen und mal seinen Co-Trainer einladen. Eventuell ist dem die Taktik bekannt, Spieler besser auf ihren gelernten Positionen einzusetzen und nicht zu hoffen, dass sie es während einem Spiel lernen.

Quellen:

https://www.kicker.de/schalke-gegen-paderborn-2022-bundesliga-4722000/aufstellung

https://www.bundesliga.com/de/2bundesliga/spieltag/2021-2022/29/sc-paderborn-07-vs-karlsruher-sc/lineup

https://www.fussballdaten.de/vereine/sc-paderborn-07/2022/

https://www.transfermarkt.de/sc-paderborn-07/startseite/verein/127

https://www.transfermarkt.de/user-meinung-sc-paderborn-auch-unter-kwasniok-eine-solide-nummer/view/news/408414#

Ein Kommentar von Max Friedrich (BA-SJ-18-H-VZ)

Modul: Journalistische Darstellungsformen


Schlagworte: 2. Bundesliga, Aufstellung, dreier Kette, FHM, Fußball, Gegner, Kwasnoik, Paderborn, Positionen, Saison, SCP, Spielfeld, Taktik, vierer Kette

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Datum: 30. September 2022
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